Vorläufige Mitteilung über den gegenwärtigen Stand der anthroposophisch-medizinischen Therapie der Leukämien

Dietrich Boie
Artikel-ID: DMS-12474-DE
DOI: https://doi.org/10.14271/DMS-12474-DE

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ZUSAMMENFASSUNG Als vorläufige Mitteilung wird über die Ergebnisse der anthroposophischmedizinischen Theraphie der Leukämien bei 33 Patienten berichtet. Bis etwa 1962 wurde für diese Therapie im wesentlichen nur das in der Krebstherapie bewährte Mistelpräparat Iscador verwendet. Therapeutische Erfolge zeigte die Iscadorbehandlung der Leukämien bis dahin nur bei der chronischen Lymphadenose (4 Krankengeschichten). Seit etwa 1962 wurde die Epiphysis cerebri als Heilmittel in die Therapie der Leukämie einbezogen. Die Anregung dazu geht — ebenso wie die Verwendung der Mistel für die Krebstherapie — auf Rudolf Steiner, den Begründer der Anthroposophie, zurück. Seither sind therapeutische Ergebnisse auch in der Behandlung der akuten Leucose des Kindesalters und der Erwachsenen, sowie der chronischen myleoischen Leucose zu beobachten. Die Behandlungsergebnisse bei der subakuten lymphatischen Leucose und der chronischen Lymphadenose sind seit dieser Zeit bessere als vor der Einführung der Epiphysis in die Therapie. Die Therapieergebnisse sind bei der akuten Leucose des Kindesalters (13 Krankengeschichten): 1. Die Besserung des subjektiven Befindens und Verhaltens der Kinder, und 2. eine allgemein unterstützende Wirkung auf den Verlauf, wenn die beschriebene Therapie zusätzlich zur schulmedizinischen Therapie angewendet wird. 3. können Remissionen erreicht werden, die durch eine vorausgegangene schulmedizinische Therapie nicht erreichbar waren. 4. Die rezidivfreien Intervalle der Krankheit können verlängert werden. Die hämatologischen und klinischen Wirkungen der Therapie werden im einzelnen beschrieben. Therapeutische Richtlinien: 1. Iscador P Stärke 7 + Cobalt praep. D6 + Argentum pr. D10 zwei- bis dreimal wöchentlich subcutan (bei älteren Kindern später evtl. Iscador St. 6). 2. Epiphysis D3 + Stannum pr. D8 zwei- bis dreimal wöchentlich subcutan. Wenn es die Situation erfordert, können beide Injektionen täglich abgewechselt werden. Bei den akuten und subakuten Leucosen des Erwaclisenenalters (außer lymphatischen Leucosen) sind die Therapieergebnisse denen bei der akuten Leucose des Kindesalters ähnlich (3 Krankengeschichten). Die Therapieergebnisse bei zwei subakuten lymphatischen Leucosen sind bessere als die mit der vorausgegangenen schulmedizinischen Therapie. Bei der chronischen Lymph adenose (3 Krankengeschichten) waren die Ergebnisse der Behandlung gute. Therapeutische Richtlinien (für die subakuten und chronischen lymphatischen Leucosen): Iscador P St. 7 + Cobalt D6 + Epiphysis D3 ein-, zwei-, dreimal wöchentlich subcutan. Im Bedarfsfall zusätzlich Lebertherapie. Bei der chronischen Lymphadenose kann die Injektion, wenn sich das Krankheitsbild verschlechtert, häufiger gegeben werden. Dabei muß die individuell bestmögliche Dosierung des Iscador gefunden werden (langsame Steigerung der Iscadorstärken von 7 evtl. bis 2). Die Therapieergebnisse bei der chronischen myeloischen Leucose (7 Krankengeschichten) zeigen, daß bei dem jetzigen Stand der Therapie zwar noch nicht die schulmedizinische Therapie (Myleran) entbehrt werden kann. Es kann jedoch über längere Zeiträume (bis zu 1 Jahr) auf das Myleran verzichtet und die Dosis dieses Mittels relativ gering gehalten werden, wenn dessen Anwendung notwendig wird. Da das Myleran Knochenmarksfibrosen hervorruft, ist eine längere Überlebenszeit zu erwarten, wenn dieses Mittel eingespart werden kann. Therapeutische Richtlinien: 1. Epiphysis D3 + Stannum praep. D8 + Phosphor D10 sc. zwei- bis dreimal wöchentlich (rechte Oberbauchgegend). 2. Iscador P St. 7—6 (evtl. 5-2 °/o) + Cobalt pr. D6 (+ Argentum pr. D10). Im Bedarfsfall Formica D3 + Quarz D6 sc. statt Argentum. kombiniert mit der 2. Injektion (Lebertherapie!). — Per os: Cobalt met. D3 + Kassiterit D3 + Epiphysis D3. Eine Nachprüfung der Therapieergebnisse in größerem Umfange wäre wünschenswert. Statistische Untersuchungen haben gezeigt, daß die Uberlebenszeit strahlenbehandelter, ferner chemotherapeutisch und mit Strahlen behandelter sowie unbehandelter Patienten mit chronischer myeloischer Leucose gleichmäßig 30 bis 40 Monate beträgt15). Die vorliegende Mitteilung ist aus zwei Gründen eine vorläufige: Erstens enthält sie wertvolle Einzelbeobachtungen einer nicht toxischen Therapie der Leukämien, ist aber statistisch nicht auswertbar, weil die Zahl der behandelten Patienten zu klein ist. — Zweitens wird an der Weiterentwicklung der hier beschriebenen Therapie gearbeitet. Sie ist deshalb nur ein Anfang. Da therapeutisch wertvolle Ansätze für die Praxis schon jetzt erkennbar sind, erscheint deren Mitteilung sinnvoll.

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