Stanum metallicum-5%-Salbe bei Gelenkerkrankungen. Anwendungsbeobachtungen in der Kurmedizin

Hans-Jürgen Scheurle
Artikel-ID: DMS-16391-DE
DOI: https://doi.org/10.14271/DMS-16391-DE

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Zusammenfassung Die Wirksamkeit einer lokalen Behandlung von Gonarthrose mit Zinnsalbe ist in einer kontrollierten Anwcndungsbcobachtung an 90 Patienten einer Kurklinik untersucht worden. Dabei hat sich die Therapie in 80 von 90 Fällen wirksam gezeigt. Außerdem wurden die Schmerzen in 75%, Bewegungseinschränkungen in ca. 80% der Fälle deutlich gebessert. Zusätzliche, gelenkspezifische Behandlungen wurden nicht eingesetzt. Die Erfahrungen der Kurbchandlung zeigen im übrigen, daß die Gonarthrose gewöhnlich keine Tendenz zur Spontanheilung hat. Das spricht für die Wirksamkeit der Behandlung, die überdurchschnittlich häufig zum Erfolg geführt hat. Um die Schwierigkeit des Kausalzusammenhangs von Arzneitherapie und Befundbesserung zu berücksichtigen, wurde bei einem Teilkollektiv, nämlich bei 34 Patienten, vom Arzt eine individuelle Prognose des Krankheitsverlaufs ohne Therapie gestellt und dann im weiteren Verlauf der Behandlung regelmäßig überprüft. Dabei ergab sich, daß nach ärztlicher Prognose anfangs bei zehn Patienten eine Besserung durch die allgemeinen Kurmaßnahmen (Bewegungstherapien, Erholung, Umstellung etc.) erwartet wurde, während unter der Therapie zum Schluß der Behandlungszcit bei 25 Patienten eine günstigere Prognose angenommen werden konnte. Die Einschätzung der Patienten zu Beginn und am Ende der Therapie unterstützte diesen „Prognoscwandel". Damit ist in dieser Studie der Prognoscwandel als Kriterium der Wirksamkeit einer Arzneitherapie erstmals eingesetzt worden. Dieses Beurteilungskriterium ist, wie alle Wirksamkeitsparameter einer Therapie, sicherlich angreifbar. Neu ist dabei, daß man Wahrnehmungsfähigkeiten imaginativer Art, zu denen auch die sehr redundanten Erkenntnisfähigkeiten des Arztes gehören, anzuerkennen und einzusetzen bereit sein muß. Gerade bei biologischen Therapieformen erscheint ein solches Vorgehen sinnvoll. Denn es spiegelt neben brauchbaren Hinweisen auf die Wirksamkeit auch die vorhandenen und gegebenenfalls auch erfüllten Erwartungen des Patienten wider. Inwieweit sich ein solches Vorgehen bei der Beurteilung von Heilmitteln durchsetzen wird, hängt unter anderem davon ab, welche Wertung man der ärztlichen Beurteilung und dem Miterleben des Arztes gegenüber dem Zustand des Patienten beimißt. Es wird aber auch davon abhängen, welche Rolle man dem Patienten zugesteht, dessen eigenen Ängste und Hoffnungen in seine persönliche Beurteilung des Krankhcitsgcschchens mit hineinwirken, und der sich dementsprechend durch eine Therapie gut oder schlecht behandelt fühlt. Die Therapie mit Zinnsalbe geht aus dem Denkansatz der anthroposophisch orientierten Medizin hervor. Kontrollierte Anwendungsbcobachtungcn sind auch hier als äußere Bestätigungen des Therapieprinzips von Nutzen und sollen die wissenschaftlichen Gemeinsamkeiten der sehr unterschiedlichen besonderen Thcrapierichtungcn herausstellen.

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