Substanzen und Heilprozesse zur konstitutionsgemäßen anthroposophischen Therapie der chronischen Polyarthritis
Der Merkurstab 2001;54(Sonderheft):32-59.
Article-ID: DMS-17985-DE
DOI: https://doi.org/10.14271/DMS-17985-DE
Zusammenfassung Ausgehend von der Unterscheidung zwischen den beiden konstitutionell bestimmten Subtypen der chronischen Polyarthritis, dem hager-nervösen Typ einerseits und dem füllig-stoffwechselgestörten Patiententyp andererseits wird die therapeutische Zielsetzung im Hinblick auf das krankheitstypische Ungleichgewicht der vier Wesensglieder formuliert: Potenzierte Giftpflanzen wie z. B. Ledum, Bryonia, Mandragora entspannen die Atmungsprozesse im Dienste der Schmerzlinderung. Die Winterblüher wie Colchicum oder Viscum album ziehen den so gelösten Astralleib in den Ätherleib hinein, ergänzt durch Kalium carbonicum oder Arsen, welche den Astralleib und die Ich-Organisation in Bezug auf die rhythmisch atmende Wechselwirkung mit dem Ätherleib noch weitergehend impulsieren. Der Schwefel und verschiedene tierische Heilmittel wie der Austernschalenkalk verstärken die belebende Einwirkung des Ätherleibes auf den physischen Leib. Phosphor und andere mineralische Substanzen, äußere Anwendungen und Heileurythmie stärken die Ich-Organisation in ihrer wärmebildenden und autoregulativen Kompetenz gegenüber den anderen Wesensgliedern. Kunsttherapie und ärztliche Biografiearbeit regen die Reflexion auf den eigenen Lebensweg und ein bejahendes Krankheitsverständnis an, aus dem heraus die Kranken eine neue innere Ruhe und eine schöpferische Umgestaltung des eigenen Lebens zu entwickeln vermögen.