Plastisch-therapeutisches Gestalten bei einer Patientin mit Brustkrebs und Major Depression

Eine 54-jährige Patientin mit einem Mammakarzinom und einer vorbeschriebenen und medikamentös behandelten Major Depression, die zum dritten mal in Zusammenhang mit einer hormonellen Veränderung auftrat, kam zu einer vierwöchigen Anschlussheilbehandlung in die KlinikfürTumorbiologie. Plastisch-therapeutisches Gestalten wurde wegen der ausgeprägten Affektlabilität und des ständigen Grübelns verordnet. Die plastisch-therapeutische Arbeit hatte das Ziel, die Patientin zu „stärken", sie stabiler zu machen. Es wurde gezielt mit den vier unteren Sinnen gearbeitet, um das Ich in der Gestalt besser zu verankern und somit dem Astralleib durch seine Empfindungen einen besseren Halt zu geben. So konnte ihrem Gefühl des „Ausfließens" und ihrer inneren Verunsicherung durch die gesteigerte räumliche Orientierung und die hierdurch erzielte Stärkung ihrer Eigengestaltwahrnehmung entgegen gearbeitet werden. Durch das bewusste und gezielte Arbeiten mit den lichthaften und architektonischen Elementen in der plastischen Tongestalt, wurden eben diese Kräfte in ihrer eigenen Gestalt aufgerufen und mobilisiert. Durch das gliedernde und formende Bewusstseinslicht konnte es für die Patientin spürbar zu einem besseren Ergreifen und Durchdringen ihrer Lebenskräfte und Vitalität kommen und somit auch ihr Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein etwas mehr Fuß fassen.