Die Krankheit zum Tode heilen? Zur Verlebendigung des medizinischen Denkens

Hansueli Albonico
Artikel-ID: DMS-18576-DE
DOI: https://doi.org/10.14271/DMS-18576-DE

  • Anmelden
  • Zugang erhalten
  • Export Citation

Der programmatische Entwurf der Weltgesundheitsorganisation, der Gesundheit zum Menschenrecht erhebt und die weltweite Gleichheit der Gesundheit fordert, läuft Gefahr, einem medizinischen Utilitarismus Vorschub zu leisten und Krankheit zu etwas Nicht-Sein-Dürfendem zu stigmatisieren. Damit würden die tieferliegenden Gründe des Krankwerdens zugunsten einer rein biologisch naturwissenschaftlichen und materialistischen Betrachtungsweise vernachlässigt. Hier ist humanistische und insbesondere anthroposophische Medizin gefragt, die einer solchen Kulmination des naturwissenschaftlichen Reduktionismus mit der Frage nach „Geistund Seelenfähigkeit" des Menschen begegnet. Aktuelle Forschungen im Bereich der Immunologie und der Neurologie weisen, neben den materiellen Grundlagen, auch deren Bezug zur Wahrnehmung, zum Denken und zum Fühlen nach. Eine Methodologie für die Erfassung des Lebendigen kann sich nicht auf das intellektuelle Verstandes-Denken beschränken. Hier ist in Ergänzung der Heilkunde der Rekurs auf die Heilkunst von großer Bedeutung. Besondere Bedeutung kommt in diesem Prozess einem Umdenken auch in Bezug auf den Tod zu, dessen Mysterium heute auf ein biologisch-technisches Problem reduziert wird. Statt Todesabwehr und -Verdrängung sollte die Qualität des Sterbens als Verwandlungs- und Entwicklungsprozess bewusster vermittelt werden.

The programmatic WHO Draft which elevates health to human right status and asks for world-wide health equality runs the risk of supporting a medical utilitarianism and stigmatize sickness as something that must not be. As a result, the deeper reasons for falling ill would be neglected in favour of a purely biological natural scientific and materialistic view.There is need for a humanistic and above all anthroposophical medicine to meet such a culmination of natural-scientific reductionism with the question as to the human being's "capacity in spirit and soul". Current research in immunology and neurology has demonstrated that apart from the material bases they also relate to perception, thinking and feeling. A methodology for gaining insight into the sphere of life cannot be limited to intellectual, rational thinking. Here it is important for medical knowledge to be complemented by taking recourse to the art of medicine. In this process, particular significance also attaches to rethinking our approach to death, the mystery of which is today reduced to a biological and technological problem. Instead of rejecting and suppressing death it will be necessary to speak in a more conscious way of the quality of dying as a process of transformation and development.

Stellenmarkt

PRAXIS FÜR ALLGEMEIN- UND FAMILIENMEDIZIN, FILDERSTADT
Facharzt oder WB-Assistenzarzt Innere/Allgemeine Medizin (m/w/d)
Weitere Informationen

PARACELSUS-KRANKENHAUS,
BAD LIEBENZELL-UNTERLENGENHARDT
Arzt in Weiterbildung (m/w/d)
Innere Medizin/Allgemeinmedizin
Weitere Informationen

KANTONSSPITAL AARAU/SCHWEIZ
Assistenzarzt oder Oberarzt Integrative Onkologie (m/w/d)
Weitere Informationen

PRAXIS KIKOMED, AARAU/SCHWEIZ
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin (m/w/d)
Facharzt für Allgemeine Innere Medizin (m/w/d)

Weitere Informationen