Herzinsuffizienztherapie in der modernen Kardiologie – ist die Pumpenvorstellung des Herzens zutreffend?
Der Merkurstab 2006;59(6):480-487.
Artikel-ID: DMS-18983-DE
DOI: https://doi.org/10.14271/DMS-18983-DE
Das Verständnis der Pathophysiologie der Herzinsuffizienz hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend gewandelt. Die anfangs im Mittelpunkt stehenden rein hämodynamischen Betrachtungen wurden zunehmend abgelöst von differenzierten Konzepten, die Veränderungen auf neurohumoraler, zellulärer, molekularer und immunologischer Ebene mit ihren Auswirkungen auf das Herzorgan integrierten. Damit einher gehend änderte sich auch der therapeutische Focus, der sich von der Inotropie-Steigerung weitgehend verabschiedet hat. Erst die therapeutische Beeinflussung der 0. g. Ebenen führte zu erfolgreichen therapeutischen Konzepten. Dies verdeutlicht, dass die Pumpentheorie bei dem heutigen Wissensstand nicht mehr haltbar ist und das Herzorgan in einem umfassenderen Organzusammenhang gesehen werden muss.
Views on the pathophysiology of cardiac failure have changed over recent decades.The purely haemodynamic view taken initially has given way to differentiated approaches that integrate changes at neurohumoral, cellular, molecular and immunological I evel with their effects on the heart.The treatment focus changed accordingly, increasingly abandoning the method of increasing inotropism. Success only came when treatment was directed at the above-mentioned levels.This shows that the pump theory is no longer tenable in the light of modern knowledge and that the heart must be considered in a more comprehensive organic context.