Der schöne Parasit - Euphrasia officinalis, der Augentrost
Der Merkurstab 2008;61(6):584-593.
Artikel-ID: DMS-19348-DE
DOI: https://doi.org/10.14271/DMS-19348-DE
Der Augentrost, Euphrasia officinalis, weicht in allen Organen von einer typischen einjährigen Pflanze ab: Mit den Wurzeln sucht er als Hemiparasit den Anschluss an die inneren Säfte seiner Wirtspflanzen, im rhythmisch geordneten Spross dominieren die zusammengezogenen, stark geformten Blätter, die in ihren oberen Achseln die dreifarbigen, weiß aufleuchtenden Blüten tragen. Die ober- und unterirdischen Achsen verholzen im Laufe des Herbstes. Durch morphologische Betrachtungen sowie Verkostung von wässrigen Auszügen verschiedener Organe wird Euphrasia als eine Pflanze charakterisiert, die in der Merkursphäre des Sprosses sowohl von Sulfur- als auch von Salaspekten beeinflusst ist. Dies ist als ein Fruchtcharakter anzusprechen. Euphrasia ist eine Pflanze der mageren Bergwiesen, die vitalen Prozesse in ihrer Umgebung dürfen nicht überhand nehmen.
Eyebright, Euphrasia officinalis, deviates from the general annual plant type in every one of its organs. Being semi parasitic, its root seek to connect with the sap of the host plant; formed-out leaves, bearing the bright three-coloured white flowers in their axils, dominate the shoot with its rhythmical sequence of leaves. Stem and roots lignify in the autumn weeks. Morphological studies and the tasting of aqueous extracts of different organs show a plant where both Sulphur and Sal aspects influence the Mercury sphere.This must be considered to have fruit character. Euphrasia grows in lean mountain meadows open to the light; vital processes must not grow too powerful in its neighbourhood.
