Die Bedeutung der Ernährung am Beispiel von Hafer und Insulinresistenz

Roland Zerm
Artikel-ID: DMS-19498-DE
DOI: https://doi.org/10.14271/DMS-19498-DE

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Einleitung Das therapeutische Potenzial der Diätetik kann im gegenwärtigen klinischen Alltag als nicht ausgeschöpft bezeichnet werden. Für eine Vielzahl von Erkrankungen liegen Daten zur Beeinflussbarkeit des Krankheitsverlaufes durch entsprechende Ernährungsumstellung vor. Insbesondere für den Diabetes mell.Typ 2 und das metabolische Syndrom ist die Datenlage hierzu umfangreich. Haferkost wurde über Jahrzehnte i. R. der Diabetesbehandlungen eingesetzt. In der vorliegenden Arbeit soll die Therapie der Insulinresistenz durch eine zweitägige Haferdiät beleuchtet werden. Methoden Selektive Literaturrecherche mit einführender Darstellung ausgewählter Beispiele diätetischer Interventionen bei internistischen Erkrankungen. Die Insulinresistenz wird sowohl auf pathophysiologischer Ebene als auch in Beziehung zum dreigliedrigen Menschen dargestellt. Im Hauptteil wird der Hafer durch eine geschichtliche Darstellung, eine Pflanzenbetrachtung sowie eine Beschreibung der Inhaltsstoffe und seiner physiologischen Wirkungen beleuchtet. Abschließend werden Ergebnisse einer retrospektiven Auswertung von 27 Patienten mit Insulinresistenz dargestellt, die in Havelhöhe mittels zweitägiger Haferdiät behandelt wurden. Ergebnisse Eine mediterrane Kost kann u. a. den Blutdruck, das Arteriosklerose-Risiko und die inflammatorische Aktivität bei rheumatoider Arthritis senken. Hafer weist im Gegensatz zu anderen Cetreidearten einige Besonderheiten bezüglich der Inhaltsstoffe, der Pflanzeneigenschaften und seiner Beziehung zu den Elementen auf. Bei Insulinresistenz kann eine zweitägige Haferdiät zu einer signifikanten Abnahme der erforderlichen Tagesinsulindosis (T = 5,3, p < 0,001) und des mittleren Blutzuckers (T = 3,21, p = 0,004,jeweilsT-Test) auch am 4.Tag post interventionem führen. Die Responderrate (> 20%ige Reduktion der Tagesinsulindosis) lag bei 75% an Tag 2 und 64% an Tag 4 post interventionem. Diskussion Die Behandlung der Insulinresistenz ist eine Herausforderung im klinischen Alltag. Die vorliegende Untersuchung bei 27 Patienten unter stationären Bedingungen zeigte eine Reduktion der Tagesinsulindosis von 29 (Tag 2) bzw. 23 % (Tag 4). Die Responderrate lag bei 64%. Demnach stellt die Haferdiät eine effektive, kostengünstige Therapieoption dar. Die pathophysiologischen Mechanismen sind unklar. Interessanterweise zeigte sich in einer ähnlichen Studie bei n = 9 Patienten auch 4 Wochen nach Intervention eine Erhöhung des Adiponektinspiegels, einem protektivem Adipokin. Die organismischen Eigenschaften des Hafers und die Besonderheiten auf der substanziellen Ebene können zum Verständnis der therapeutischen Wirkung beitragen.

Introduction The therapeutic potential of diet may be said to merit further attention in today's everyday medical practice. It is well established that with many diseases, evolution can be influenced by a change in diet. Extensive data are available especially for type 2 diabetes and metabolic syndrome. An oat-based diet was used to treat diabetes for decades.The treatment of insulin resistance with a 2-day oat diet is considered in this paper. Methods Selective lieterature search with introduction giving examples of dietary intervention for medical conditions. Insulin resistance is considered both at the pathophysiologic level and with reference to the threefold human being. In the main part, the history of oat, a study of the plant, details of constituents, and the physiologic actions are presented.The section concludes with the results of a retrospective study of 27 patients with insulin resistance who were treated with the 2-day oat diet at Havelhoehe. Results A Mediterranean diet can, among other things, reduce blood pressure, the risk of arteriosclerosis and inflammatory activity with rheumatoid arthritis. Compared to other cereals, oat shows special characteristics in its constituents, properties as a plant, and relationship to the elements. With insulin resistance, a 2-day oat diet can lead to a significant decrease in the daily dosis of insuline required (T = 5.3, p < 0.001) and mean blood glucose level (T = 3.21, p = 0.004,T test in each case) even on the 4th day afterthe intervention.The response rate (> 20 % reduction in daily insulin dose) was at 75 % on day 2 and 64 % on day 4 after the intervention. Discussion The treatment of insulin resistance presents a challenge in everyday medical work.The investigation of 27 inpatients presented here showed a reduction in the daily insulin dose by 29 (day 2) or 23 % (day 4). The response rate was at 64 %.The oat diet thus proves to be an effective, economic option.The pathophysiologic mechanisms are not yet clear. It is interesting to note that in a similar study with 9 patients, the level of adiponectin.a protective adipokin.was still elevated four weeks later.The organismic properties of oat and its special characteristics at substance level can help us to understand the therapeutic action.

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