Organexplantation und die Begleitung des Spenders aus Sicht der Gesundheits- und Krankenpflege

Marly Joosten
Artikel-ID: DMS-20380-DE
DOI: https://doi.org/10.14271/DMS-20380-DE

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Der Artikel beschreibt, in welchen inneren und äußeren Konflikt Pflegende geraten, wenn sie „Organspender“ pflegen oder bei einer Organexplantation assistieren. Die Hintergründe dafür werden detailliert aufgezeigt. Im Mittelpunkt steht dabei die Kontroverse, die der Begriff „Hirntod“ auslöst, und deren praktische Konsequenzen für den Organspender, dessen Angehörige und das Pflegeteam. Die Autorin illustriert an praktischen Beispielen, wie durch eine menschenwürdige Sterbe- und Aufbahrungskultur in Krankenhäusern der Verdinglichung der Sprache und dem fragwürdigen Umgang mit Sterben und Tod während einer Organexplantation entgegengewirkt werden kann. Ein ganzheitliches Menschenbild bildet die Grundlage, auf der sich das Expertentum der Pflegenden im Umgang mit Sterben und Tod entwickelt hat, welches derzeit jedoch von der Gesetzgebung rund um das Hirntod-Konzept komplett außen vor gelassen wird.

Organ explantation and the care for the donor from the perspective of nursing staff

The paper describes the inner and outer conflicts arising for nursing staff when they care for ‘organ donors’ or assist at organ explantation. The background is considered in detail. The focal point is the controversy triggered by the term ‘brain death’ and its practical consequences for the organ donor, his or her family and the nursing team. The author gives practical examples of how an end-of-life and mortuary culture in hospitals that has human dignity can counteract the materialising of language and the questionable way of dealing with dying and death during an organ explantation. A holistic image of the human being provides the basis on which the nursing expertise in dealing with dying and death has developed, though at present legislation concerning the brain-death concept does completely ignore this.

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