Die menschliche Bewegung und die Funktion der motorischen Nerven

Friedrich Edelhäuser
Artikel-ID: DMS-20480-DE
DOI: https://doi.org/10.14271/DMS-20480-DE

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Die moderne Neurophysiologie und die Psychologie sehen für alle Bewusstseinsvorgänge des Menschen ausschließlich biologische Prozesse im Zentralnervensystem als real an. Wahrnehmung, Vorstellung, bewusste Bewegungsplanung und Bewegungssteuerung werden vom Gehirn hervorgebracht gedacht. Dieses naturwissenschaftlich basierte Modell steht in deutlichem Kontrast zum unmittelbaren Erleben. Beim Wahrnehmen und Handeln empfinden wir uns in der Welt. Anhand von drei unterschiedlichen Konzeptionen werden zentrale Fragen zum Zusammenhang zwischen Erleben und Nervenfunktion besprochen. Ein naturalistisch-kognitiver Ansatz, das Gestaltkreiskonzept und die Konzeption der funktionellen Dreigliederung werden auf ihren Lösungsbeitrag hin untersucht. Insbesondere der anthroposophische Beitrag der Dreigliederung von Rudolf Steiner zur Bearbeitung des o. g. Problems wird in den Blick genommen. Die Suche nach der Nervenfunktion und im Speziellen nach einem Verständnis der motorischen Nerven wird behandelt. In diesem Zusammenhang wird die Frage nach der „Verortung“ eines aktiven, leistenden Ich beim Wahrnehmen und Bewegen thematisiert.

Human movement and the function of the motor nerves

Modern neurophysiology and psychology only recognize biological processes of human consciousness. Perception, imagination, conscious movement planning and control are viewed as products of the brain. This scientific model strongly contrasts direct experience. We experience ourselves in the world through what we perceive and do. Using three concepts central questions connected to experience and nerve function will be addressed. A naturalistic cognitive approach, the Gestalt circle concept and the conception of the functional threefoldness will be examined. To further develop the open questions, special attention will be given Rudolf Steiner’s threefoldness approach. Problems surrounding nerve function and particularly an understanding of the motor nerve will be reviewed. The question of the “location” of an active and effective “I” during perception and movement will be addressed.

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