Eine nahezu alkoholfreie, ergänzte Rezeptur nach Choleodoron®

Holger Ehrhardt
Artikel-ID: DMS-20486-DE
DOI: https://doi.org/10.14271/DMS-20486-DE

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In diesem Artikel werden die Arzneipflanzen und verschiedene Herstellungsarten des Choleodoron® und abgewandelter ähnlicher Präparate besprochen. Besonderes Augenmerk richtet sich auf eine Bemerkung Rudolf Steiners, man könne zur Mischung der Chelidonium- und Curcumaauszüge auch die Mistel-Mischmaschine einsetzen. Des Weiteren wird das erst in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts aufgefundene Notizblatt Rudolf Steiners bearbeitet, in dem außer den genannten Choleodoronpflanzen zusätzlich Kürbis als dritte Arzneipflanze aufgeführt wird. Es wird die Entwicklung einer Wirbel-Mischapparatur beschrieben, deren Flüssigkeitsbewegungen den Angaben Rudolf Steiners entsprechen und die fähig ist, lipophile und hydrophile Substanzen bzw. Auszüge zu dispergieren und, bei Eintrag stärkerer Scherkräfte, auch zu emulgieren. Die Auszugsmethoden der drei genannten Arzneipflanzen werden dargestellt und eine Glycerol-Wasser-Mischung als Verdünnungsmittel eingeführt, wodurch der Einsatz einer Ethanol-Wasser-Mischung vermieden und der Ethanolgehalt in der fertigen Mischung auf etwa 4 % gesenkt wird. Die Herstellung des neuen, in der Kurzform „Chelicur“ genannten Präparates aus Chelidonium, Curcuma und Cucurbita in der selbst konstruierten Wirbel-Mischapparatur wird ausgeführt. Es werden Bezüge zu den Mistelinhaltsstoffen Leim und Beerenschleim hergestellt. Das Kompositionsprinzip, das die Wirksamkeiten der einzelnen Arzneipflanzen auf die menschlichen Wesensglieder aufzeigt und das auch in anderen Original-Rezepturen Rudolf Steiners entdeckt werden kann, ist auch für das „Chelicur“ zu finden. Es wird dargestellt, was sich bei „Chelicur“ gegenüber Choleodoron® geändert hat bzw. gleich geblieben ist. Die Haltbarkeit, der Status eines Apotheken-Rezeptur-Präparates, die vollständige Rezeptur von „Chelicur“, die der verschreibende Arzt auf das Rezept notieren muss, und einige Anwendungsmöglichkeiten werden angeführt.

Almost alcohol-free, fuller formulation based on Choleodoron®

In this article the medicinal plants and different methods of Choleodoron® production and similar products are discussed. Special attention is paid to Rudolf Steiner’s comment that one might also use the mistletoe mixing machine to combine Chelidonium and Curcuma extracts. Consideration is then given to the page from Rudolf Steiner’s notebook that was only discovered in the 1950s. Apart from the two Choleodoron® plants this listed pumpkins as a third one. The development of a turbulence spinner is described where the movement of fluids meets Rudolf Steiner’s specifications. This is capable of dispersing lipophilic and hydrophilie substances or extracts and also emulsify them by using more powerful shear forces. The extraction methods for the three medicinal plants are considered, also introducing a glycerol and water mixture as diluant, this avoids the use of an ethanol and water mixture and reduced the ethanol content of the finished mixture to about 4 %. Details are given of the manufacture of the new product, “Chelicur” in short, from Chelidonium, Curcuma and Cucurbita in our own turbulence spinner. Connections are being established with the viscin constituent and the mucilage in the berries. The principle of composition used for “Chelicur” which concerns the actions of the individual medicinal plants on the levels of human existence can also be found in other original formulations given by Rudolf Steiner. It is shown where “Chelicur” differs from Choleodoron® and where they are the same. Shelf life is given, as are the status of a pharmacy-dispensed product, the complete formulation of “Chelicur” which the prescribing physician must write out and some potential uses.

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