Solutio alkalina – Herstellung und Hintergründe

Wolfram Engel
Artikel-ID: DMS-20540-DE
DOI: https://doi.org/10.14271/DMS-20540-DE

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Das Arzneimittel Solutio alkalina wurde durch den Pharmazeuten Walther Cloos vor ca. 50 Jahren in die anthroposophische Therapie eingeführt. Im vorliegenden Artikel wird zunächst der Herstellungsgang ausführlich geschildert. Er umspannt eine einjährige Kompostierung grüner Pflanzenteile mit anschließender Trocknung, Verbrennung und dem Auflösen der Asche in Wasser.

Aus der Betrachtung der überwiegend aufbauenden Lebensprozesse im Pflanzenreich, die durch Wachstum und Vermehrung gekennzeichnet sind, ergeben sich die dazu polaren Verhältnisse bei Tier und Mensch. Bei ihnen dominiert die abbauende Tätigkeit. Der Zusammenhang zwischen Samenbildung der Pflanze und Aschebildung bei der Verbrennung, wie ihn Rudolf Steiner beschrieben hat, wird dargestellt und in seiner Bedeutung auf die Herstellung von Solutio alkalina bezogen. Die Humusbildung trägt ebenfalls die Signatur des „Stirb und Werde“ und führt zum sogenannten „Universalsamen“. Die an der Natur beobachteten Vorgänge werden bei der Herstellung von Solutio alkalina im Labor gesteigert. Das „Arbeiten im Einklang mit der werdenden Natur“ ist ein Herstellungsprinzip, das von Rudolf Steiner als zukunftsweisend beschrieben wird. Der Artikel schließt mit einer Zusammenstellung literaturbekannter Indikationen von Solutio alkalina und einem Ausblick zur Bedeutung des Ätherischen.

Alkaline solution – manufacture and background

The medicinal product Solutio alkalina was introduced into anthroposophical therapy by the pharmacist Walther Cloos about 50 years ago. In the article, the manufacturing process is described in detail. It comprises a one year composting of the green parts of plants with subsequent drying, followed by incineration and finally dissolution of the ashes in water. From consideration of the predominantly building-up life processes in the plant kingdom, which are characterised by growth and reproduction, emerges the polar relationship with animals and human beings. In animals and human being catabolic activities predominate. The connection as described by Rudolf Steiner between seed formation in plants and the formation of ashes by incineration is presented and related to its meaning in the production of Solutio alkalina. The formation of humus likewise carries the signature of “death and regrowth” and leads to the so-called “universal seed”. The processes that are seen in nature are enhanced in the manufacture of Solutio alkalina in the laboratory. “Working in accordance with developing nature” is a manufacturing principle that has been described by Rudolf Steiner as forward-looking. The article closes with a summary of the indications described in the literature for Solutio alkalina and a look at the meaning of the etheric.

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