Baustein für eine Kultur der Herzlichkeit

Peter F. Matthiessen
Artikel-ID: DMS-20765-DE
DOI: https://doi.org/10.14271/DMS-20765-DE

  • Anmelden
  • Zugang erhalten
  • Export Citation

Die anthroposophische Kardiologie ist nicht ein alternativer, sondern ein integrativer Ansatz, der eine erweiterte Sicht des Herzorgans erschließt und zugleich eine Horizonterweiterung des Herzorgans und der Herzlichkeit in physiologischer, psychologischer, spiritueller, kosmischer und christologischer Hinsicht bedeutet. In Erweiterung der Vorstellungen der konventionellen Medizin und Anthropologie, für die allein das Gehirn organische Grundlage für das Seelenleben ist, findet sich das Leib-Seele-Geist-Problem aus anthroposophisch- geisteswissenschaftlicher Sicht im Sinne einer seelischen und leiblichen Dreigliedrigkeit des menschlichen Organismus zu einer differenzierteren Psychosomatik weiterentwickelt. Danach gliedert sich das menschliche Seelenleben in ein wachbewusstes Vorstellungsleben, das das Gehirn, das Nerven-Sinnes-System, zu seinem leiblichen Werkzeug hat, in ein davon unterschiedenes traumbewusstes Fühlen, dessen organologische Grundlage das Rhythmische System mit den Zentralorganen Herz und Lunge ist, und in einen schlafbewussten Willen, der sich leiblich auf das Stoffwechsel-Gliedmaßen-System abstützt. Die daraus resultierende erweiterte Sicht des Herzens und der Herzlichkeit hat Auswirkungen auf die Kardiologie und das Verständnis des Menschen als soziales Wesen.

Building a culture of cordiality

Anthroposophic cardiology is not an alternative but an integrative approach which gives greater insight into the heart as an organ and at the same time broadens the horizons of the heart and cordiality physiologically, psychologically, spiritually, cosmically and christologically. Broadening the concepts of conventional medicine and anthropology, where the brain is considered to be the sole organic basis for the life of the soul, the body-soul-spirit problem can be developed from the point of view of anthroposophy and spiritual science and in terms of the threefold nature of the human organism in soul and body to arrive at a differentiated psychosomatic approach. Here the life of the human soul is differentiated into a life of ideas in full waking consciousness which has the brain, the neurosensory system, as its physical instrument, into feeling which is at the level of dream consciousness, its organological basis being the rhythmic system with heart and lung as its central organs, and into the will, at the sleep level of conscious awareness, which has the system of metabolism and limbs for its physical basis. The wide view thus taken of the heart and of cordiality has its effect in cardiology and on understanding the human being as a social spirit.

1 Steiner R. Von Seelenrätseln. GA 21. 5. Aufl. Dornach: Rudolf Steiner Verlag; 1983.

2 Rubens C, Selg P (Hg). Das menschliche Herz. Kardiologie in der Anthroposophischen Medizin. Arlesheim: Verlag des Ita Wegman Instituts; 2014. 3 Steiner R. Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst nach geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen. Zusammen mit Ita Wegman. GA 27. 8. Aufl. Dornach: Rudolf Steiner Verlag; 2014.

3 Selg P. Mysterium Cordis. Von der Mysterienstätte des Menschenherzens. Studien zu einer sakramentalen Physiologie des Herzorgans. Aristoteles, Thomas von Aquin, Rudolf Steiner. Dornach: Verlag am Goetheanum; 2006.

4 Selg P. Vom Logos menschlicher Physis. Die Entfaltung einer anthroposophischen Humanphysiologie im Werk Rudolf Steiners. Bd. 1. Dornach: Verlag am Goetheanum; 2006.

5 Steiner R. Die befruchtende Wirkung der Anthroposophie auf die Fachwissenschaften. GA 76. Dornach: Rudolf Steiner Verlag. (Zurzeit vergriffen.)

6 Steiner R. Menschliches Seelenleben und Geistesstreben im Zusammenhang mit Welt- und Erdenentwicklung. GA. 212. 2. Aufl. Dornach: Rudolf Steiner Verlag: 1998.

7 Blankenburg W. Das Erfordernis einer „evolutionistischen Organologie“ als Brückenschlag zwischen Anthropologie und Anthroposophie. In: Beiträge zu einer Erweiterung der Heilkunst nach geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen 1977;30(Sonderheft):8–12.

8 Fuchs T. Die Mechanisierung des Herzens. Frankfurt am Main: Suhrkamp; 1992.

9 Ornish D, Brown SE, Billings JH, et al. Can lifestyle changes reverse coronary heart disease? The Lifestyle Heart Trial. The Lancet;1990,336(8708):129–133. [Crossref]

10 Steiner R. Seelenübungen Band I. GA 267. 2. Aufl. Dornach: Rudolf Steiner Verlag; 2001.

11 Glöckler M, Goebel W. Kindersprechstunde. Ein medizinischpädagogischer Ratgeber. 19. Aufl. Stuttgart: Urachhaus-Verlag; 2013.

12 Steiner R. Die pädagogische Praxis vom Gesichtspunkt geisteswissenschaftlicher Menschenerkenntnis. GA 306. 4. Aufl. Dornach: Rudolf Steiner Verlag; 1991.

13 Steiner R. Das esoterische Christentum und die geistige Führung der Menschheit. Vortrag vom 01.10.1911. GA 130. 4. Aufl. Dornach: Rudolf Steiner Verlag; 1980.

14 Steiner R. Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik (I). Vortrag vom 21.08.1919. GA 293. 9. Aufl. Dornach: Rudolf Steiner Verlag; 1992.

Stellenmarkt

PRAXIS FÜR ALLGEMEIN- UND FAMILIENMEDIZIN, FILDERSTADT
Facharzt oder WB-Assistenzarzt Innere/Allgemeine Medizin (m/w/d)
Weitere Informationen

PARACELSUS-KRANKENHAUS,
BAD LIEBENZELL-UNTERLENGENHARDT
Arzt in Weiterbildung (m/w/d)
Innere Medizin/Allgemeinmedizin
Weitere Informationen

KANTONSSPITAL AARAU/SCHWEIZ
Assistenzarzt oder Oberarzt Integrative Onkologie (m/w/d)
Weitere Informationen

PRAXIS KIKOMED, AARAU/SCHWEIZ
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin (m/w/d)
Facharzt für Allgemeine Innere Medizin (m/w/d)

Weitere Informationen