Zur Vorbeugung und Therapie onkologischer Erkrankungen durch Meditation

Michaela Glöckler
Artikel-ID: DMS-20847-DE
DOI: https://doi.org/10.14271/DMS-20847-DE

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Zum Verständnis der Zeitkrankheit Krebs greifen Erklärungsmuster zu kurz, die nur auf genetische Dispositionen, Umweltbelastungen oder mangelnde Immunkompetenz fokussieren oder psychopathologische Wirkmechanismen der Krebsentstehung aufschlüsseln. Der Erkrankte sucht nach tiefer gehenden Antworten und Bezügen zu seinem persönlichen Schicksal und den damit verbundenen Sinnfragen. Rudolf Steiners Ansatz, Krankheit als eine „physische Imagination vom geistigen Leben“ zu verstehen, führt hier weiter. So bildet das Karzinom im Krankheitsgeschehen körperlich etwas ab, was sich gesunderweise geistig als Fähigkeitsbildung realisiert. Die Krebserkrankung scheint in ihrer unberechenbaren Willkür bezüglich ihres Auftretens und ihres Verlaufs physisch nachzuahmen, was geistig als Freiheitsimpuls erlebt wird. Damit passt der bisher noch nicht aufzuhaltende Siegeszug dieser Krankheit in unsere Zeit. Jeder vierte Mensch ist inzwischen von ihr betroffen. Steht doch jeder Mensch im Grunde genommen vor der Entwicklungsaufgabe, seine Identität als Mensch zu erfassen und seine Freiheit konstruktiv zu gebrauchen. Prävention der Krebserkrankung wäre in diesem Kontext eine konsequente Erziehung zum Gebrauch der menschenmöglichen Freiheit. Therapie mit den Mitteln der Meditation hingegen der Beginn eines selbstgewählten und initiativ durchgeführten meditativen Übens, das den individuellen Freiheits-impuls und die Liebe zum Menschheitsganzen ins Zentrum der Bemühungen stellt.

Meditation for the prevention and treatment of oncological conditions

Explanations concentrating solely on genetic disposition, environmental factors or immune deficiency or on decoding psychopathological mechanisms do not provide an adequate insight into the development of cancer. The patient is looking for more deep-reaching answers and references to his personal destiny. Rudolf Steiner saw sickness as a “physical imagination of life in the spirit” and this does take us further. In the disease process, the tumour reflects something at the physical level which in health comes to realization in mental faculties. Cancer, incalculable and seemingly random in its occurrence and evolution, appears to imitate at the physical level something which at the spiritual level is experienced as the impulse for freedom. The unstoppable triumphant progress of cancer, the disease of our time which is affecting every fourth person, is in accord with the present age when human beings face the challenge of grasping their identity as human beings and making constructive use of their freedom. In this context the prevention of cancer would consist in educating people consistently in such freedom as is possible for human beings. Therapy using the means of meditation on the other hand means to practise meditation by one’s own choice, using personal initiative, with the individual impulse for freedom and love for the whole of humanity at its centre.

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