Erfahrungen sexuell traumatisierter Frauen mit einer anthroposophisch erweiterten Psychotraumatherapie

Alejandra Mancini, Olga Feist-Gröteke
Artikel-ID: DMS-21405-DE
DOI: https://doi.org/10.14271/DMS-21405-DE

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Im Fokus dieser explorativ-qualitativen Studie liegt die empirische Untersuchung der Erfahrungen von dreizehn sexuell traumatisierten Frauen, die sich in traumatherapeutischer Behandlung mit einem anthroposophisch erweiterten Ansatz befanden. Die zugrundeliegende Fragestellung lautet, ob aus der Perspektive der interviewten sexuell traumatisierten Frauen der spirituelle Hintergrund der Therapeutin mit dem anthroposophischen Menschenbild auf sie und ihren Therapieprozess einen Einfluss hat. Die spirituell erweiterte Psychotraumatherapie, basierend auf dem anthroposophischen Menschenbild, zeigt förderliche und facettenreiche Wirkungen. Dabei sind einerseits die „spirituellen Voraussetzungen“ der therapeutischen Wirksamkeit, die Veränderungsund Wirksamkeitsprozesse anregen können, von Bedeutung. Andererseits wurden „spirituelle Effekte“ auf der Seite der Patientinnen identifiziert. Dieser gesamte Komplex kann als Matrix eines anthroposophisch erweiterten psychotraumatherapeutischen Prozesses angesehen werden. Diese ist die erste empirische Untersuchung zu möglichen Effekten der anthroposophisch erweiterten Psychotraumatherapie.

Experiences of sexually traumatized women with anthroposophically extended psychotrauma therapy

The focus of this explorative-qualitative study is the empirical investigation of the experiences of thirteen sexually traumatized women who were undergoing trauma therapy with an anthroposophically extended approach. The underlying research question is whether, from the perspective of the sexually traumatized women, the therapist’s spiritual background with her anthroposophical view of the human being has an impact on them and their therapy process. The spiritually extended psychotrauma therapy, based on the anthroposophical view of the human being, shows beneficial and multifaceted effects. Of importance here are, on the one hand, the “spiritual requirements” of therapeutic effectiveness, which can stimulate processes of change and effectiveness. And on the other hand, “spiritual effects” have been identified on the side of the patients. This whole complex can be seen as a matrix of an anthroposophically extended psychotrauma therapeutic process. This is the first empirical study on possible effects of anthroposophically extended psychotrauma therapy.

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