TY - JOUR T1 - Pulsatilla vulgaris und Pulsatilla pratensis. Eine vergleichende Studie zwischen Wildpflanze und Zuchtpflanze AU - Gelin, Jean-Paul PY - 1999 N2 - Zusammenfassung Besitzen die zwei verwandten Arten - P. vulgaris und P. pratensis - der Gattung Pulsatilla die gleichen therapeutischen Eigenschaften? Besitzen außerdem Zucht- und Wildpflanze die gleiche Heilkraft? So lauten die Fragen, die uns dazu veranlaßt haben, so viele Informationen wie möglich zusammenzustellen: • Ergebnisse der goetheanistischen Methode, • botanische Aspekte, • Ergebnisse von sog. bildschaffenden Methoden (der Morphographie - einem dynamokapillären Test - und dem Test der Empfindlichen Kristallisation), • chemisch-analytische Methoden. Dazu wurde eine doppelblinde Anwendungsbeobachtung zwischen Pulsatilla vulgaris und Pulsatilla pratensis nigricans durchgeführt. Einerseits wurde ein Vergleich zwischen jeweils wildgewachsener Pulsatilla vulgaris und Pulsatilla pratensis nigricans durchgeführt, andererseits wurden gezüchtete und wildgewachsene Pflanzen miteinander verglichen. Die hier anhand der Pulsatilla behandelten Fragen sind grundsätzlicher Art, die sich bei den meisten Heilpflanzen stellen. Pulsatilla vulgaris weist eine Krone auf, deren räumliche Orientierung nach Tageszeiten und Ort stark variiert, während die Krone von Pulsatilla pratensis immer nach Art der Campanulaceen gebeugt bleibt, was auf den ersten Blick eher zu dem homöopathischen Arzneimittelbild Pulsatilla paßt, als dies bei Pulsatilla vulgaris der Fall ist. Wir stellten fest, daß sich die gezüchtete Pflanze üppig entwickelt, während die Wildpflanze in einem erkennbaren Gleichgewicht im Raum zwischen anderen Pflanzen ihres Biotops steht. Die mit Hilfe von Pflanzenwurzel-Extrakten durchgeführten bildschaffenden Versuchsreihen zeigen Bilder mit sehr typischen Formen für die Wildpflanzen und viel weniger typischen für die gezüchteten Pflanzen. Diese Tests sind mit den aus der ganzen, frisch blühenden Pflanze gewonnenen Tinkturen gemacht worden und zeigen in allen Fällen typische Wurzelformen bei den Wildpflanzen und Bilder vom „vegetativen" Typus bei den gezüchteten Pflanzen. Ein Vergleich mit Tinkturen aus anderen Laboratorien zeigt die spezifische Eigenschaft des Herstellungsverfahrens von WELEDA. Ein klinischer Doppelblind-Versuch mit Medikamenten in D 12, D 16 und D30 zeigt eine um 12% höhere therapeutische Wirksamkeit von Pulsatilla vulgaris gegenüber Pulsatilla pratensis nigricans. Dieses Ergebnis an einer überwiegend aus Kindern bestehenden Population von 160 Patienten ist statistisch signifikant. Die behandelten Syndrome stammen vor allem aus den Bereichen der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und der Augenheilkunde. In 74 Fällen weist die Wildpflanze eine um 13 % höhere therapeutische Wirksamkeit auf als die gezüchtete Pflanze. Die Patienten mit dem Konstitutionstyp Pulsatilla reagieren viel besser auf eine Behandlung mit Pulsatilla als diejenigen, die diese Konstitution nicht aufweisen. Schließlich haben wir keine Korrelation zwischen Konzentration (Potenz) mit den mutmaßlichen aktiven Grundsubstanzen der Pulsatilla-Tinkturen und deren Wirksamkeit finden können. SN - 0935798X JF - Der Merkurstab. Zeitschrift für Anthroposophische Medizin JA - Der Merkurstab. Zeitschrift für Anthroposophische Medizin DO - 10.14271/DMS-17398-DE VL - 52 IS - 1 SP - 1 EP - 17 UR - https://www.anthromedics.org/DMS-17398-DE ER -