TY - JOUR T1 - Nachhaltige Erneuerung der GKV? - Eine Erfolgsrechnung des GMG AU - Lusk, Michael AU - Beckmann, Christiane AU - Stintzing, Florian AU - Meyer, Ulrich PY - 2014 N2 - Das Gesetz zur Modernisierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GMG) leitete im Jahr 2004 Sparmaßnahmen ein, um Finanzierungsproblemen durch den demographischen Wandel vorzubeugen. Eine Schlüsselmaßnahme war die Aufhebung der Erstattungsfähigkeit der rezeptfreien Arzneimittel (Rf-Arzneimittel). Die Entwicklung der GKV-Arzneimittelkosten im Zeitraum von 1999 bis 2010 zeigt, dass, nach einer Adaptierungsphase, die Kosten nach dem GMG schneller stiegen als zuvor. Während der ganzen Periode trieben rezeptpflichtige Arzneimittel (Rp-Arzneimittel), insbesondere patentgeschützte Rp-Arzneimittel, das Kostenwachstum. Die Auswirkung der Alterung der Bevölkerung auf das Wachstum der Arzneimittelkosten zeigt ein demographisch-diagnostisches Kostenmodell. Danach verursachte die Alterung zwischen 2001 und 2010 lediglich 15 % des Kostenwachstums. Weitaus signifikanter waren der Trend zu mehr Medikation pro Versichertem (um Alterseffekte korrigiert) sowie der Trend zu höheren Kosten pro Tagesdosis (verbrauchsgüterinflationsbereinigt). Diese Ergebnisse sowie die gleichzeitige Stagnation des Markts für Rf-Arzneimittel weisen darauf hin, dass die Substitution niedrigpreisiger Rf-Arzneimittel durch höherpreisige Rp-Arzneimittel die Kosten schneller wachsen ließen. Die Bedeutung der Reformen des GMG für die relative Zugänglichkeit bzw. Qualität der Patientenversorgung wird diskutiert. Es ist zu erwarten, dass eine Wiedereinführung der Erstattungsfähigkeit der Rf-Arzneimittel das Wachstum der Arzneimittelkosten verlangsamen und gleichzeitig zu einer verbesserten Versorgungsqualität beitragen würde. SN - 0935798X JF - Der Merkurstab. Zeitschrift für Anthroposophische Medizin JA - Der Merkurstab. Zeitschrift für Anthroposophische Medizin DO - 10.14271/DMS-20323-DE VL - 67 IS - 3 SP - 209 EP - 222 UR - https://www.anthromedics.org/DMS-20323-DE ER -