Weiden - Bäume am Wasser
Der Merkurstab 2007;60(5):421-435.
Artikel-ID: DMS-19142-DE
DOI: https://doi.org/10.14271/DMS-19142-DE
Weidengewächse (Weide, Pappel) unterscheiden sich von allen anderen Kätzchenträgern durch ihre extrem reduzierten Einzelblüten. Die Weiden bringen jedoch expressive und vitale Blutenkätzchen hervor, die ein ausgesprochen intensives Verhältnis zur Insektenwelt vorzeigen. Auch in der rasanten Fruchtbildung verhalten sich diese Bäume eher als Kräuter und durch die winzigen Samen kann von einer für Bäume typischen „Mast" nicht im Entferntesten die Rede sein. Letztere keimen unmittelbar nach ihrer Verbreitung und weisen auf die enorme Wurzelkraft innerhalb der Gattung Salix hin, welche ausschließlich Pionierhölzer hervorbringt. Insoweit Weiden Baumgestalten hervorbringen, sind diese wenig dauerhaft, wobei die Regenerationsfähigkeit aber niemals nachlässt. Tod und Auferstehung bilden hier den schöpferischen Gegensatz, woraus sich nicht nur der Salicylsäureprozess, sondern auch die wichtige Rolle der Weide in der europäischen Mythologie verstehen lassen.
The willow family (willow, poplar) differ from all other catkin-bearing trees in that individual flowers are reduced to an extreme degree. Willows do, however, produce expressive and vital catkins that show a most intense relationship to the insect world.These trees are also more like herbaceous plants in that fruiting is rapid, with seeds so tiny that one cannot even in the remotest sense speak of the"mast"typical for trees. Seeds germinate fast following distribution, indicating the enormous rooting power of Salix, a genus existing exclusively of pioneering plants. Tree forms produced are not long-lived, though regenerative powers persist unabated. Death and resurrection are in creative opposition, and this helps us to understand not only the salicylic acid process but also the important role which willow plays in European mythology.
