Klinische Forschung und die Identität der Anthroposophischen Medizin

Harald J. Hamre
Artikel-ID: DMS-19560-DE
DOI: https://doi.org/10.14271/DMS-19560-DE

  • Anmelden
  • Zugang erhalten
  • Export Citation

Durch klinische Forschung tritt die Anthroposophische Medizin (AM) in Dialog mit der wissenschaftlichen Fachwelt. Der Dialog kann vertieft werden, wenn die AM nicht nur ihre eigenen Belange vorbringt, sondern auch generelle medizinische Fragen aufgreift und aus der Perspektive der AM beleuchtet. Die AM stellt eine Erweiterung der konventionellen Medizin dar und verwendet alle konventionellen Forschungsdesigns von Einzelfallstudien bis hin zu randomisierten Studien. Nicht alle Methoden können jedoch unkritisch in der AM übernommen werden. Aus der AM wurden Einzelfallstudien und einarmige Kohortenstudien methodisch weiterentwickelt, um ihre Aussagekraft bezüglich Therapiewirksamkeit zu verbessern. Die AM-Therapien sind oft komplex und es gibt mehr als 1650 AM-Arzneimittel. Deshalb sind Einzelstudien zu allen AM-Therapien nicht durchführbar. Gebraucht werden sowohl Studien zur AM als Gesamtsystem als auch Einzeltherapiestudien. Zwei große Systemevaluationen der AM werden vorgestellt sowie Studien zu AM-Misteltherapie bei Malignomen und Studien zu Atopierisko und AM-Lebensstil. Ein systematisches Review aus dem Jahr 2006 umfasst 195 klinische Studien zu AM-Therapien. Fast alle Studien hatten gute Ergebnisse und die Studien hatten durchwegs eine hohe Praxisrelevanz; viele Studien hatten aber erhebliche methodische Schwächen. Für die Zukunft sind mehr Forschung, methodologische Expertise sowie Etablierung von Forschungsinfrastrukturen und universitären Einrichtungen für die AM wünschenswert.

Through clinical research a dialogue opens between Anthroposophic Medicine (AM) and the general scientific community. This dialogue can be deepened if AM, in addition to raising its own issues, addresses general medical issues and reflects them from the perspective of AM. AM is an extension of conventional medicine and employs the whole range of conventional research designs from case reports to randomised trials. However, not all methods can be transferred to AM uncritically. AM researchers have worked to improve the methodology for effectiveness analysis of single case studies and single-arm cohort studies. AM therapies are often complex and more than 1,650 AM medications exist.Therefore, it is not feasible to conduct individual clinical studies for each AM treatment option. A combination is needed: studies of single therapies and evaluations of AM as a whole system.Two large AM system evaluations are presented as well as studies on AM mistletoe products for malignant disease and studies on AM life style and the risk of atopy. A systematic review published 2006 comprised 195 clinical studies on AM therapies. Nearly all studies had favourable results, and the studies had a high relevance for clinical practice. However, many studies had major methodological limitations. In the future, more research, more methodological expertise and the establishment of research infrastructures and academic institutions for AM are desirable.

Stellenmarkt

PRAXIS FÜR ALLGEMEIN- UND FAMILIENMEDIZIN, FILDERSTADT
Facharzt oder WB-Assistenzarzt Innere/Allgemeine Medizin (m/w/d)
Weitere Informationen

PARACELSUS-KRANKENHAUS,
BAD LIEBENZELL-UNTERLENGENHARDT
Arzt in Weiterbildung (m/w/d)
Innere Medizin/Allgemeinmedizin
Weitere Informationen

KANTONSSPITAL AARAU/SCHWEIZ
Assistenzarzt oder Oberarzt Integrative Onkologie (m/w/d)
Weitere Informationen

PRAXIS KIKOMED, AARAU/SCHWEIZ
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin (m/w/d)
Facharzt für Allgemeine Innere Medizin (m/w/d)

Weitere Informationen