Das Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens) – Heilmittel für manisch-depressive Verstimmungen

Vesna Forstneric, Jan Albert Rispens
Artikel-ID: DMS-20404-DE
DOI: https://doi.org/10.14271/DMS-20404-DE

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Eine eingehende phänomenologische Betrachtung des Alpenveilchens (Cyclamen) führt zu der Aufdeckung von für Heilpflanzen charakteristischen Einseitigkeiten wie seine umgestülpte Blüte, die dauerhaft jugendliche, unterirdische Stängelknolle und die eingewickelten, zur Erde heruntergezogenen Fruchtorgane sowie eine überaus ausdrucksstarke Blattmusterung. Der Versuch, diese Phänomene als Naturprozesse beschreiben und verstehen zu lernen, führt zu der therapeutischen Idee, Zyklamen dort einzusetzen, wo es um das Wieder-beherrschen-Lernen von aus geprägten inneren Stimmungsschwankungen geht (bipolares Krankheitsbild). Aus einem Vergleich dreier mittel- bis südosteuropäischer Zyklamenarten geht das Bergveilchen (Cyclamen purpurascens) eindeutig als Favorit hervor, da es die zwei Seiten des „Sich-Verlierens“ – an die Dunkelheit der Erde und an das Licht der Weiten – durch seinen immergrünen Blattbereich am umfassendsten und harmonischsten kompensiert und ausgleicht. Bei der Suche nach dem geeigneten pharmazeutischen Prozess geht es vor allem darum, diese Herzfunktion weiter zu verstärken. Erste vielversprechende Anwendungsversuche mit dem Heilmittel konnten bereits gemacht werden.

Cyclamen (Cyclamen purpurascens) – medicament for bipolar disorders

Detailed phenomenological study of cyclamen revealed characteristic one-sided developments typical for medicinal plants such as the reflexed petals, the permanently juvenile tuberous bulb rooted in the soil and the downward coiling stalks of the infructescence. The leaves show very distinct patterns. The attempt to describe and come to understand these phenomena as natural processes led to the idea of using cyclamen where there is need to gain control again of marked inner mood changes (bipolar disorders). On comparing three species of cyclamen growing in central and south-eastern Europe, sow bread (Cyclamen purpurascens) emerged the clear favourite, for it is most harmonious in compensating and balancing out the two sides of ‘losing itself’ – to the darkness of the soil and to the light in the great expanse of space. In looking for a suitable pharmaceutical process it is above all important to strengthen this heart function still further. First attempts to use the medicament have been promising.

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