Prävention und Behandlung akuter und rezidivierender Rhinosinusitis im Kindes- und Erwachsenenalter

Empfehlungen einer internationalen Expertenkommission

Georg Soldner, Rolf Heine, Jan Vagedes, David Martin, Henrik Szőke, Madeleen Winkler, Benedikt Huber, Adriana Cordón, Birgit Emde, Ute Poland, Franziska Schmidt- von Nell

Letzte Aktualisierung: 18.12.2019

Überblick

Einführung

Die akute und akut rezidivierende Rhinosinusitis ist im Erwachsenen- wie im Kindesalter häufig (1, 2). Sie stellt eine oftmalige Komplikation viraler Infekte oder allergisch bedingter Entzündungen der oberen Luftwege dar. Da Virusinfektionen der häufigste Auslöser sind (3, 4), sind Antibiotika in den meisten Fällen nicht wirksam. Ihr Gebrauch muss gegen das Risiko unerwünschter Arzneimittelnebenwirkungen (z. B. allergischer Reaktionen) abgewogen werden, der Schwächung des Organismus – insbesondere durch ihre Auswirkungen auf das Darm-Mikrobiom (z. B. mit der Folge einer möglichen Schwächung der Darmschleimhautbarriere) – und schließlich gegen das Risiko der Selektion resistenter bakterieller Erreger. Zusätzlich kann eine antibiotische Behandlung das Risiko einer chronischen Rhinosinusitis erhöhen (5). Entsprechend international gültiger Leitlinien sollte der Gebrauch von Antibiotika auf schwere Fälle von Rhinosinusitis beschränkt bleiben: bei Kindern und Erwachsenen allgemein definiert durch eine zunehmende Verschlechterung der Symptome während der ersten Krankheitstage oder Anhalten der Symptome ohne Besserung nach 8 – 10 Tagen (1, 4, 6, 7, 8). Die Kriterien für den Einsatz von Antibiotika und dafür, wann eine solche Behandlung vermieden werden sollte, kann im Detail diesen Leitlinien entnommen werden.

Neben der antibiotischen Therapie bieten aktuelle internationale Leitlinien nur wenige therapeutische Optionen (1, 6, 7, 8, 9). Während es einige Evidenz für die Wirksamkeit einer Nasenspülung mit salinischen Lösungen und einer intranasalen Steroidapplikation gibt – wobei für letztere Angaben zur Langzeitsicherheit fehlen – ist die Datenlage zu ungenügend, um generell adjuvante Therapien wie orale oder topisch abschwellende Therapeutika, Mukolytika und Antihistaminika zu empfehlen. (1, 6, 7, 8, 9). Paracetamol und Ibuprofen können als symptomatische Behandlung von Fieber und Schmerzen angesehen werden. Eine Rhinosinusitis im Kontext allergischer Erkrankungen erfordert eine spezifische Behandlung, insbesondere bei chronischen Beschwerden (3).

Die Komplementärmedizin bietet weitere therapeutische Möglichkeiten. Hier besteht oft ein langjährig positives Erfahrungswissen, während eine Evidenz auf der Basis qualitativ hochwertiger klinischer Studien meist fehlt. Insbesondere im Kontext der zunehmenden bakteriellen Antibiotikaresistenz gewinnen komplementärmedizinische Behandlungskonzepte mehr Aufmerksamkeit insofern, als sie zu einer Reduktion unnötiger antibiotischer und antipyretischer Therapien beitragen können (10, 11). Der nachfolgende Beitrag stellt ein Therapiekonzept der Anthroposophischen Medizin zur Behandlung und Prävention akuter und rezidivierender Rhinosinusitis für Kinder und Erwachsene dar, basierend auf dem Konsensus einer internationalen, multiprofessionellen Expertenkommission.

Symptome einer akuten Rhinosinusitis

Die Diagnose einer akuten Rhinosinusitis im Kindes- und Erwachsenenalter erfolgt klinisch, basierend auf charakteristischen Krankheitszeichen und -symptomen und dem typischen Krankheitsverlauf (1, 7, 8).

Symptome einer akuten Rhinosinusitis umfassen:

  • Schnupfen, Beeinträchtigung von Geruch und Geschmack.
  • Gelber oder grüner Schleimfluss aus der Nase oder an der Rachenhinterwand.
  • Schmerz oder Druckgefühl im Gesichts- und Stirnbereich, im Bereich der Nasenwurzel und des Oberkiefers, der sich ggf. bei Druck – während des Kauens oder beim Niederbeugen – verschlimmert (weniger im Kindesalter); Schmerzen im Bereich der Zahnwurzeln des Oberkiefers.
  • Husten, der sich beim Hinlegen und Aufstehen verschlimmert.
  • Dumpfes Gefühl im Kopf, Beeinträchtigung von Schlaf und Konzentration.
  • Mäßig druckschmerzhafte Schwellungen der regionalen Lymphknoten.
  • In vielen Fällen eine signifikante Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens, Frieren, oft kalte Füße.
  • Fieber ist häufiger bei Kindern und Jugendlichen und schweren Fällen von Sinusitis.

Behandlungsprinzipien einer integrativen Therapie

Die zugrundeliegende Störung einer akuten und rezidivierenden Rhinosinusitis kann durch folgende Therapieprinzipien behandelt werden:

  • Wärme: Unterstützung und Ausgleich der Körperwärme: warme Getränke, wärmende äußere Anwendung, entsprechende Kleidung und Vermeidung von Klimaanlagen. Besondere Aufmerksamkeit gilt kühleren Körperregionen.
  • Atmung: Abschwellende Behandlung der Nase, Aktivierung und Regulation der Atmung. Siehe auch unter „Körperliche Aktivität“.
  • Flüssigkeit: Trinken warm temperierter Flüssigkeiten in ausreichender Menge ist essentiell für die Funktion der Schleimhäute in den Atemwegen.
  • Stärkung des Immunsystems durch entsprechende Ernährung, Behandlung und probiotisch wirksame Maßnahmen:
    Eine vollwertige Ernährung ist wichtiger als die Substitution einzelner Vitamine und Spurenelemente. Bitterstoffe verstärken die Immunantwort auf akute Infekte der Atemwege und fördern eine gesunde Verdauung.
  • Körperliche Aktivität und Sprachübungen: Heileurythmie und (rhythmische) Massage aktivieren die Atmung ebenso wie die Therapeutische Sprachgestaltung. Körperliche Bewegung im Freien mit ausreichender Aufnahme von Sonnenlicht ist notwendig für die Gesundheit des Immunsystems und der Atemwege – eine hinreichende Luftqualität vorausgesetzt.
  • Psychosomatische Aspekte: Stressreduktion, Regulation der häufigen Reizüberflutung (z. B. durch digitale Medien), Bearbeiten seelischer Konflikte.
  • Biografische und soziale Aspekte: Die Einbeziehung biografischer und sozialer Aspekte kann die Chance eröffnen, im Rahmen der Behandlung ungesunde Verhaltensweisen und Lebensumstände zu verändern.

Nicht alle genannten Prinzipien können im Folgenden näher erläutert werden.

Verhalten, generelle Empfehlungen, Krankschreibung

Patienten sollten:

  • Aufhören aktiv oder passiv zu rauchen.
  • Auf ihre Nasenatmung und die Qualität der Atemluft achten.
  • Den Bildschirmkontakt reduzieren.

Eine Krankschreibung bei Rhinosinusitis kann im Einzelfall notwendig sein, um bei einem akuten oder rezidivierenden Verlauf eine Ausheilung zu erreichen.

Therapie

Wärme und äußere Anwendungen

  • Trinken warmer Flüssigkeiten ist sehr wichtig. Ein Tee aus Holunder- und Lindenblüten mit etwas Zitrone und Honig hat eine stark durchwärmende Wirkung und ist mindestens so effektiv wie konventionelle Schleimlöser. Die Flüssigkeitsmenge ist ebenfalls relevant: mehr als 1,5 Liter/Tag im Erwachsenenalter.

  • Warme Speisen, reife Früchte, gut gewürzte Suppen und fermentierte (milchsaure) Nahrungsmittel. Industriell hergestellte Nahrungsmittel, Zucker und zu viele Milchprodukte sollten vermieden werden.

Folgende Anwendungen wirken schmerzlindernd und entstauend und wirken ausgleichend auf den Wärmehaushalt:

  • Warmes Fußbad, Ingwer-Fußbad: Warmes Wasser (ca. 40°C) knöchelbedeckend, 2 Esslöffel Ingwerpulver and 1 – 2 Esslöffel Salz pro Fußbad, 15 Minuten.

In leichten Fällen und für Kinder unter 4 Jahren genügt oft eine Öl- oder Salbeneinreibung der Beine, in allen anderen Fällen kann diese nach dem Fußbad angewandt werden:

  • z. B. mit Lavendel 10 % Öl WELEDA/WALA oder Solum Öl WALA, v.a. vor dem Einschlafen, Cuprum metallicum praep. 0,4 % Salbe WELEDA oder Kupfer-Salbe (rot) WALA, Malvenöl WALA.

Die folgenden lokalen Wärmeanwendungen wirken entstauend und schmerzlindernd:

  • Dampfbad 2 – 3 x täglich für 10 – 15 Minuten über einer Schüssel mit warmem Wasser (60 – 80 °C). Dabei abwechselnd Kamillen- und Lindenblütentee verwenden (Kamillentee wirkt nach einem Gebrauch von mehr als 2 – 3 Tagen austrocknend auf die Schleimhäute). Bitte beachten: Nicht geeignet für Kinder unter 5 Jahren! Kinder dürfen diese Behandlung nur in Begleitung eines Elternteils/Erwachsenen durchführen.
    Patienten können auch im Badezimmer im Dampf der warmen Dusche die Behandlung durchführen.

  • Infrarotbestrahlung von Wangen und Stirn oder

  • Kurze lokale Anwendung von geriebenem Meerrettich auf Wangen und Stirn für wenige Sekunden, bis ein brennendes Gefühl einsetzt, dann den Meerrettich entfernen und ein mildes Öl auftragen. Damit kann eine wirksame, entstauende Schmerzbehandlung bei Sinusitis erfolgen. Wichtig ist es, jeglichen Augenkontakt des Meerrettichs zu vermeiden! Eine mildere Alternative bietet die Meerrettich-Salbe Cochlearia 10 % Salbe WELEDA.

Zusammensetzung der genannten Arzneimittel: Solum Öl: Aesculus hippocastanum e semine, Equisetum arvense ex herba, Lavandulae aetheroleum, Solum uliginosum. Cuprum metallicum praep: Cuprum metallicum praeparatum 0,4 %. Kupfer-Salbe (rot): Cuprum oxydulatum rubrum. Malvenöl: Geranii aetheroleum, Malva arborea e floribus, Hypericum perforatum ex herba rec., Prunus spinosa e floribus, Sambucus nigra ex umbella, Tilia platyphyllos/cordata e floribus. Cochlearia 10 %: Cochlearia amoracia.

Atmung: Abschwellende Behandlung der Nase

  • Die Anwendung einer Nasendusche, z. B. EMSER® Nasendusche kann sehr wirksam sein (Evidenz Level 1 A (12)). Für Kinder ab 5 Jahren eignet sich eine handwarme 0,9 %ige Salzlösung (9 g Salz auf 1 Liter Wasser) 1 – 2 x tgl. (13). Diese Behandlung ist eine effektive Alternative zu abschwellenden Nasentropfen (Xylometazolin, das nicht geeignet ist im Alter unter 2 Jahren und nicht länger als 7 Tage gegeben werden sollte).

  • Zusätzlich mehrmals täglich Nasensprays mit einer salinen Lösung ähnlich der Nasendusche, die deren Effekt erhöhen können.

  • Bei allergischem Hintergrund eignet sich ein Nasenspray basierend auf Auszügen aus Zitrone und Quitte: Heuschnupfen Nasenspray WELEDA, 4 x tgl. 2 Hübe.

  • Lokal feucht haltender und abschwellender Nasenbalsam: Nasenbalsam WALA, Schnupfencreme WELEDA.

Zusammensetzung der genannten Arzneimittel: Heuschnupfenspray : Citrus limon, Succus; Cydonia oblonga, Fructus. Nasenbalsam: Balsamum peruvianum, Berberis vulgaris e fructibus, Cajeputi aetheroleum, Eucalypti aetheroleum, Prunus spinosa e fructibus, Silicea colloidalis. Schnupfencreme: Aesculinum; Berberis, Fructus ø; Bryonia D3; Echinacea purpurea, Planta tota ø; Prunus spinosa, Fructus ø; Hydrargyrum sulfuratum rubrum D4; D-Camphora; Eucalypti aetheroleum; Menthae piperitae aetheroleum; Thymi aetheroleum.

Phytotherapie: Ätherische Öle und Bitterstoffe

Bitterstoffe aktivieren das unspezifische Immunsystem und regen die Funktionen der Schleimhäute im Bereich der Nasennebenhöhlen und des Verdauungstraktes an (14), z. B.

  • Amara Tropfen WELEDA, Dosierung: 3 – 5 Tr. pur auf die Zunge 3 – 5 x tgl. oder
  • Gentiana Magenglobuli WALA, Dosierung:  7 – 15 Globuli 3 x tgl. oder
  • Sinupret eXtract tablets/drops BIONORICA, Dosierung: 1 Tbl. 3 x tgl., Kinder bis 12 J.: 10 – 25 Tr. tgl.

Ätherische Öle können in der Behandlung von Infektionserkrankungen der oberen Atemwege wirksam sein und haben antientzündliche, antimikrobielle und schleimlösende Wirkungen, z. B.

  • GeloMyrtol® forte Kps. POHL-BOSKAMP, Dosierung: 3 – 4 Kps. tgl., Kinder bis 12 J. 1 – 3 Kps. tgl.

CAVE: Arzneimittel mit hoch konzentrierten ätherischen Ölen wie GeloMyrtol® forte können Magenbeschwerden und Übelkeit auslösen.

Zusammensetzung der genannten Arzneimittel: Amara Tropfen: Artemisia absinthium, Herba; Centaurium erythraea, Herba; Cichorium intybus, Planta tota; Gentiana lutea, Radix; Juniperus communis, Summitates; Achillea millefolium, Herba; Peucedanum ostruthium, Rhizoma; Salvia officinalis, Folium; Taraxacum officinale, Planta tota. Gentiana Magenglobuli: Artemisia absinthium ex herba ø (=D1), Gentiana lutea e radice ø (=D1), Strychnos nux vomica e semine D4, Taraxacum officinale e planta tota ø. Sinupret® eXtract Tbl.: Primula veris/elatior; Gentiana lutea; Sambucus nigra; Rumex species; Verbena officinalis. Gelomyrtol® forte Kps.: Rektifizierte ätherische Öle von Eukalyptus, Myrte, Zitrone und süßer Orange.

Entzündungsregulierende Therapie mit anthroposophischen Arzneimitteln

  • Sinusitis, insbesondere Sinusitis maxillaris mit dumpfen, drückenden Kopfschmerzen und ausgeprägter Schwellung der Schleimhäute, reichlich schleimigen Absonderungen und beeinträchtigtem Allgemeinzustand:
    Agropyron Globuli velati/Inject Amp. WALA, 
    Dosierung: Kinder bis 12 J. 5 – 10 Glob. 4 x tgl., akut bis 5 Glob. stdl., bis sich der Schleim löst, Erwachsene 10 – 15 Glob. 4 – 5 x tgl. Zur Intensivierung der Therapie bei Behandlungsbeginn 1 Amp. s.c. (z. B. Oberarm) 1 – 2 x tgl.

  • Akute Sinusitis, stark schmerzhaft mit wenig Absonderung (Ampullen s.c. besonders wirksam), ebenso nach dem akuten Krankheitsprozess zur Ausheilung der Schleimhäute und zur Schmerzbehandlung:
    Sinudoron Tr. /Argentum/Berberis comp. Amp. WELEDA,
    Dosierung: Kinder 5 – 12 J. 7 Tr. 5 x tgl., Erwachsene 10 Tr. 5 x tgl.
    Zur Intensivierung der Therapie bei Behandlungsbeginn 1 Amp. s.c. (z.B. Oberarm) 1 – 2 x tgl.

  • Eitrige Entzündung, Kongestion, zäher Schleim:
    Myristica sebifera comp. Glob./Amp. WALA,
    Dosierung: Kinder bis 12 J. 5 – 10 Glob. 4 x tgl., akut bis 5 Glob. stdl., bis sich der Schleim löst,
    Erwachsene 10 – 15 Glob. 4 – 5 x tgl.
    Zur Intensivierung der Therapie bei Behandlungsbeginn 1 Amp. s.c. (z. B. Oberarm) 1 – 2 x tgl.

  • Rezidivierende Rhinosinusitis, Tonsillopharyngitis:
    Zinnober comp. Verreibung, D 6 Tbl. WELEDA,
    Dosierung: 1 Msp. 4 – 6 x tgl. oder 1 – 2 Tbl. 4 – 6 x tgl.

  • Schmerzhafte Sinusitis, gelber Schleim, empfindlich auf Kälte:
    Hepar sulfuris Verreibung WELEDA,
    Dosierung 1 Msp. 6 x tgl., Kinder bis 12 J. D 6, Erwachsene D 4 – D 6.

  • Chronische Sinusitis, rezidivierende Sinusitis, Abschluss einer Sinusitistherapie:
    Hepar sulfuris comp. Amp. WALA,
    Dosierung: 1 Amp. s.c. 3 x wö. oder 1 Amp. per os tgl. für 7 – 10 Tage.

  • Rezidivierende Sinusitis, allergische Rhinosinusitis, Rhinosinusitis bei Kindern mit Adenoiden und Seromucotympanon (16), mit strukturierender Wirkung auf die Schleimhäute:
    Berberis/Quarz Glob. WALA oder Silicea comp. Glob./Amp. WALA,
    Dosierung: 5 – 10 Glob. 3 x tgl.
    Intensivierte Therapie zu Behandlungsbeginn: 1 Amp. s.c. (z. B. Oberarm) 1 – 2 x tgl.

Zusammensetzung der genannten Arzneimittel: Agropyron Globuli velati/Inject Amp.: Agropyron repens e radice D3, Kalium carbonicum e cinere Fagi silvaticae D9, Taraxacum officinale e planta tota D4, Zinnober D6. Sinudoron®: Argentum metallicum praeparatum D20; Berberis, Fructus D3; Quarz D12. Argentum/Berberis comp. Amp.: Argentum metallicum praeparatum D20; Berberis, Fructus D3; Quarz D12. Myristica sebifera comp. Glob./Amp.: Argentum nitricum D19, Kalium bichromicum D5, Myristica sebifera succus e cortice D3. Zinnober comp. Trit.: Apisinum D5, Belladonna D3, Zinnober D5. Zinnober D6 Tbl.: Zinnober. Hepar sulfuris D4–D6: hepar sulfuris calcerium. Hepar sulfuris comp.: Hepar sulfuris D5, Membrana sinuum paranasalium bovis D5. Berberis/Quarz Glob.: Berberis vulgaris e fructibus D2, Quarz D19. Silicea comp. Glob./Amp.: Argentum nitricum D20, Atropa belladonna ex herba D14, Quarz D21.

Schmerzbehandlung

In den meisten Fällen ist die Schmerzbehandlung mit den äußeren und topischen Anwendungen möglich, die oben im Text dargestellt sind in Verbindung mit den genannten anthroposophischen und phytotherapeutischen Arzneimitteln. Schwere Schmerzen erfordern primär eine ggf. erneute klinische Diagnostik.

  • Suppositiorien können bei Schmerzen im Kindes- und Kleinkindesalter von Nutzen sein:
    Fieber- und Zahnungszäpfchen WELEDA,
    Dosierung: 1 – 3 x tgl.

Paracetamol hat analgetische, Ibuprofen analgetische und antiphlogistische Wirkungen. Beide Arzneimittel sind mit möglichen unerwünschten Arzneimittelnebenwirkungen belastet. Sie können im Falle akuter Schmerzen, die anders nicht ausreichend gelindert werden können, nützlich sein. Fieber ist keine Indikation für Paracetamol und Ibuprofen (17).

Zusammensetzung des genannten Arzneimittels: Belladonna D3; Chamomilla recutita, Radix D2; Echinacea Φ; Echinacea purpurea, Planta tota Φ; Papaver somniferum, Fructus immat. D3; Argentum metallicum praeparatum D19.

Therapeutische Sprachgestaltung

Die Therapeutische Sprachgestaltung bietet Grundübungen zum Durchlüften des Nasenraumes und damit zur Öffnung der Nasenatmung bei akuter und rezidivierender Sinusitis. Bei chronischer Sinusitis empfiehlt es sich, eine Therapie bei einem anthroposophischen Sprachtherapeuten durchzuführen.

  • Übung zur Befreiung der Nase
    Erspüren: Welches ist das freiere Nasenloch? Das verstopftere Nasenloch zuhalten. Dann drei Mal kurz hintereinander durch das freiere Nasenloch die Luft einziehen und drei Mal kurz wieder ausstoßen. Anschließend dieses Nasenloch zuhalten und durch das andere Nasenloch drei Mal die Luft kurz einziehen und drei Mal kurz hintereinander wieder ausstoßen. Diesen Vorgang im Wechsel der beiden Nasenlöcher eine Zeit lang wiederholen. Diese Übung möglichst mehrmals täglich ausführen, vor allem direkt vor dem Einschlafen.

  • Das Intonieren der Laute M ,N und NG in summender Art,
    evtl. auch singend (hmmm, hmmm, hmmm auf irgendeine Melodie), um den Ausatemstrom durch die Nase zu leiten; dann das Sprechen des Satzes „Manche Menschen mögen Milch" oder „Mut machen mir mutige Menschenmassen“. Dadurch wird der Nasen- und Stirnraum klingend in Vibration versetzt, durchlüftet und durchwärmt. Schleim fließt ab. So wird die Nasenatmung befreit.

  • Übungen mit folgenden Lauten sollten in ihrer therapeutischen Anwendung nur unter der sachkundigen Anleitung eines Sprachgestalters erlernt werden:
    Die Laute S, Sch und W,F (= Wärme-Laute) durchwärmen den Organismus und vertiefen die Atmung. Die Laute H, K, G, I und E stärken das Gaumensegel, das nur in tonisiertem Zustand den Pharynx freihält. Die Druckverhältnisse im Kopf verändern sich, das Druckgefühl nimmt ab, die Patienten erleben sich als „wacher“.

Sprachübungen, die aus diesen Lauten aufgebaut sind, kräftigen das Rhythmische System, die atmende Mitte des Menschen, vor allem, wenn sie auch nach metrischen Gesichtspunkten geformt sind.
Darüber hinaus stärken sie die Individualität in ihrer Abgrenzungsfähigkeit gegenüber zu stark von außen eindringenden Einflüssen und Anforderungen (z. B. „K“ wie „Kraft“, „Kung Fu“). Die Erfahrung zeigt, dass oft im Laufe einer Behandlung mit Therapeutischer Sprachgestaltung wesentliche biographische Schritte möglich werden.

Alle Sprachübungen werden mit Bewegungen des ganzen Körpers verbunden, da die Füße und die gesamte untere Partie des Leibes Rückwirkungen auf die Kopfregion zeigen.

Die professionell angeleitete Therapeutische Sprachgestaltung hat zahlreiche weitere Möglichkeiten, um den Nasen-Stirnraum klingend in lösende Vibration zu versetzen und die Atmung sowie die Durchwärmung des gesamten Organismus zu verbessern und auf die individuelle Situation des Patienten spezifisch einzugehen.

Heileurythmie (Eurythmietherapie)

Die Heileurythmie bietet bei akuter und rezidivierender Rhinosinusitis wirksame Übungen, um die Körperwärme und Wärmeorganisation („Ich-Organisation”), die Atmung – insbesondere die Ausatmung – und die Verdauungsprozesse anzuregen. Zum Erlernen ihrer Durchführung ist die Anleitung durch einen Heileurythmisten notwendig.

Die Heileurythmie lindert Symptome bei einer beginnenden Sinusitis, unterstützt deren Behandlung und fördert die Ausheilung. Ihre Wirksamkeit ist für den Patienten oft unmittelbar erlebbar. Sie kann auch vor Rückfällen schützen; in diesem Falle ist das tägliche Praktizieren der Übungen über Monate hinweg – insbesondere in der kalten Jahreszeit, auf Reisen und bei Aufenthalt in klimatisierten Räumen – notwendig.

  • Übungen für die Atmung
    L – A – O – M:
    fördert den Atemstrom.
    L – M, A – O: fördert Ein- und Ausatmung.
    L – M – S – U: eine spezifische Übung für Rhinosinusitis. „L” fördert die Einatmung, die Lebensprozesse. Der Patient kann diese Übung horizontal ausführen, vorwärts und rückwärts, ebenso mit den Schultern und schließlich mit kleinen Bewegungen der Hände vor der Region des Mittelgesichts. „M” fördert die Ausatmung und wird mit beiden Armen nach vorne und nach hinten ausgeführt. Es kann auch von unten-außen nach oben-innen in Richtung Mittelgesicht ausgeführt werden. „S” wird von oben nach unten ausgeführt – in einer schwingenden Linie ähnlich wie der Fall eines Blattes oder einer Feder – und kommt unten zur Ruhe. Diese Übung fördert die Kontrolle des Entzündungsprozesses. „U” schließlich wird ebenfalls von oben nach unten ausgeführt und stärkt die Wärme, vermittelt das Gefühl eines sicheren Grundes und gibt Halt.

  • L – M – S – U kann auch mit Beinen und Füßen praktiziert werden. Die Eurythmietherapie mit den Füßen wirkt spiegelbildlich auf die Kopfregion. „S” wird mit den Füßen nach unten ausgeführt.

  • L – M – S kann auch in kleinen sanften Bewegungen vor den Wangen durchgeführt werden.

Rhinosinusitis vom Gesichtspunkt der Anthroposophischen Medizin

Physiologie

Das Atmungssystem entwickelt sich zwischen dem Stoffwechselsystem, im Gesicht repräsentiert durch den Mund, und dem Nerven-Sinnes-System, repräsentiert durch die Augen und Stirn. Die Nasennebenhöhlen und mit ihnen das Mittelgesicht entfalten sich während Kindheit und Jugend und ihre Entwicklung kommt im Alter von ca. 20 – 25 Jahren zum Abschluss. Die oberen und unteren Atemwege bilden funktionell eine Einheit (“united airways”), die Funktion der Nase und Nasennebenhöhlen ist für die Funktion und Gesundheit der Lungen von wesentlicher Bedeutung. Atmen, die Entwicklung (Pneumatisation) und Gesundheit der Atemwege sind in einer ganzheitlichen Perspektive eng verbunden mit der Verkörperung, dem Embodiment des Seelischen. Es besteht eine direkte Korrelation zwischen der Atmung und dem seelischen Empfindungs- und Gefühlsleben. Alle Empfindungen, Emotionen spiegeln sich in Veränderungen der Atmung. Die Atmung ist Teil des “Rhythmischen Systems” des Menschen – das im Weiteren Herz und Kreislauf einschließt und dem auch Wirbelsäule und Brustkorb zuzurechnen sind –, das die unterschiedlichen Einflüsse und Anforderungen des Nerven-Sinnes-Systems und des Stoffwechsel- und Bewegungssystems zum Ausgleich bringt.

Pathophysiologie

Im Kleinkindes- und Kindesalter, in dem sich die oberen Atemwege entwickeln, treten Rhinitis und Rhinosinusitis häufig auf.

Dies ist besonders der Fall bei:  

  • frühem Eintritt in eine Kinderkrippe/Gemeinschaftseinrichtung für Kleinkinder,
  • größerer Kinderzahl in einer Gemeinschaftseinrichtung,
  • älteren Geschwistern in der Familie,
  • chronischer Kälteexposition, wie kalte Böden, nicht ausreichender Wärmeschutz bei inadäquater Kleidung, aber auch kühle seelische Atmosphäre,
  • Passivrauchen,
  • Allergien (z. B. Hausstaubmilbe),
  • Schwimmbäder (z. B. Babyschwimmen), Swimming Pools (chemische Belastung des Wassers, mikrobiologische Belastung, kühles Wasser).

Heute sind viele Schüler und Erwachsene von rezidivierender Rhinosinusitis betroffen. Diese tritt vielfach im Zusammenhang mit Stress auf und resultiert oft aus einer Reaktion des Organismus auf ein Übermaß abbauender, stressassoziierter Stoffwechselprozesse. Diese kann der Organismus nicht mehr in ausreichendem Maße balancieren und kompensieren aufgrund mangelnder Lebensrhythmen, geschwächter Lebensprozesse, Mangel an körperlicher Bewegung und Schwächung der Wärmeorganisation. Die Erschöpfung der Lebensprozesse führt oft zur Auskühlung des Körpers, z. B. der Beine/Füße, aber auch im Bereich der oberen Atemwege, die wiederum die Anfälligkeit für Infekte erhöht.

Zusammenfassend sind folgende Faktoren von Bedeutung:

  • Arbeitsüberlastung, Bildschirme und digitale Medien, Stress, Mangel an Körperbewegung und Schwäche der Wärmeorganisation,
  • Luftverschmutzung, trockene Nasenschleimhäute – ein zentrales Problem v. a. bei Patienten, die in großen Städten leben, aktives und Passivrauchen,
  • Allergien, Fehlernährung, ungenügende Trinkmenge, geschwächte und gestörte Verdauungsprozesse, Störung der Mikrobiota (z. B. durch antibiotische Therapien),
  • Mangel an Rhythmus und Schlaf, der die aufbauenden Lebensprozesse und das Immunsystem schwächt.

Prävention

Die integrative Behandlung und Prävention der (rezidivierenden) Rhinitis und Sinusitis orientiert sich an dem Ziel, die „atmende Mitte” zu stabilisieren und auszugleichen, indem sie die Wärmeorganisation und Lebenskräfte des Patienten stärkt. Neben dem Stillen im Säuglingsalter sind folgende Gesichtspunkte präventiv von Bedeutung:

  • Die Körperwärme stabilisieren, chronische Kälteexposition und Auskühlung vermeiden.
  • Rauchen, auch Passivrauchen vermeiden, ebenso die intensive Exposition gegenüber Luftverschmutzung und starken Allergenen.
  • Vorbeugung gegenüber einem Austrocknen der Nasenschleimhaut durch ausreichendes Trinken und topische Behandlung z. B. mit Kokosnussöl oder Nasenbalsam für Kinder WALA.
  • Gehen in freier Natur.
  • Heileurythmie und therapeutische Sprachgestaltung (siehe unter Therapien), die beide wirksam sind, um Wärmeorganisation und Atemprozesse anzuregen.  
  • Ein stabiler Tagesrhythmus mit gesunder Nahrung und ausreichend Schlaf.

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Neues aus der Forschung

Phase IV-Studie: Kalium phosphoricum comp. bei Reizbarkeit und Nervosität Placebo überlegen
In einer neuen klinischen Studie wurde Kalium phosphoricum comp. (KPC) gegen Placebo an je 77 Patienten pro Gruppe getestet. Eine Post-hoc-Analyse der intraindividuellen Unterschiede nach 6 Wochen Behandlung zeigte einen signifikanten Vorteil von KPC gegenüber Placebo für die charakteristischen Symptome Reizbarkeit und Nervosität (p = 0,020 bzw. p = 0,045). In beiden Gruppen wurden 6 unerwünschte Ereignisse (UAE) als kausal mit der Behandlung zusammenhängend bewertet (Schweregrad leicht oder mittelschwer). Keine UAE führte zu einem Abbruch der Behandlung. KPC könnte daher eine sinnvolle Behandlungsoption für die symptomatische Linderung von Neurasthenie sein. Die Studie ist in Current Medical Research and Opinion frei zugänglich publiziert:  
https://doi.org/10.1080/03007995.2023.2291169.

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