Fortschritte in der Iscador-Behandlung maligner Tumoren, Teil II. Aus der gynäkologischen Praxis

Rita Leroi
Artikel-ID: DMS-11843-DE
DOI: https://doi.org/10.14271/DMS-11843-DE

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Zusammenfassende Beschreibimg der Krankheitsbilder Das Ovarialcarcinom, das etwa ein Fünftel aller gynäkologischen Carcinome ausmacht, ist heute eines der traurigsten Kapitel der Gynäkologie. Aus der Statistik der Basler Universitätsklinik, welche mit die besten Erfolge auf diesem Gebiet zu verzeichnen hat, geht hervor, daß bei allen Stadien nur 29 % der Frauen drei Jahre, nur 26°/o fünf Jahre überleben. Das heißt, daß die meisten Patientinnen in den ersten beiden Jahren sterben. Diese Zahlen beziehen sich auf die kombinierte Operations- und Bestrahlungstherapie. Mein Patientengut, aus dem die ersten fünf Ovarial-Krankengeschichten entnommen sind, umfaßt zehn Patienten. Es sind Patienten, die ich allein oder gemeinsam mit auswärtigen Kollegen behandelt habe. Von diesen zehn Patienten sind vier vor mehr als fünf Jahren in Behandlung gekommen und leben alle noch. Der Verlauf der Erkrankung dreier dieser fünf Jahre überlebenden Patientinnen wird in den Krankengeschichten 1 bis 3 wiedergegeben. 1. u. 2. Bei der ersten 55jährigen Patientin mit doppelseitigem Ovarialcarcinom und bei der zweiten, jungen, 33jährigen Patientin mit einseitigem Ovarialcarcinom sind jetzt 6 bzw. 7 Jahre seit der Operation vergangen. In beiden Fällen war der Tumor gut operabel, doch wurde keine Nachbestrahlung durchgeführt, was nach der heute üblichen Anschauung ein großes Risiko bedeutet. Der jüngeren Patientin konnte auf diese Art die Funktion des gesunden Ovars erhalten bleiben, so daß sie nicht genital verstümmelt weiterleben mußte. Beide Patientinnen wurden über 5 Jahre intensiv, d. h. zwei- bis dreimal wöchentlich mit Iscador niederer Stärken nachbehandelt. Bei der zweiten, jungen Patientin kam es zweimal zu äußerst rezidivsuspekten Schwellungen, die jeweils durch Intensivierung der Therapie, zusammen mit allgemein aufbauender Behandlung behoben werden konnten. 3. Ein noch größeres Risiko stellt die Bestrahlungsverweigerung der dritten, 17jährigen Patientin mit Disgerminom des rechten Ovars dar. Auch dieser Tumor war operabel, es bestanden jedoch schon Verwachsungen mit dem Netz, so daß er als ein Stadium II zu bezeichnen war. Die Fünfjahresheilung dieses Stadiums beträgt nach verschiedenen Statistiken 5 bis 11 °/o. Die durchschnittliche Überlebenszeit 1 Jahr und 2V2 Monate. Das junge, blühende Mädchen wäre durch eine kastrationsbedingende Bestrahlung unglücklich geworden. Die wenige Monate nach der Operation aufgetretene rezidivverdächtige Schwellung im Bereich der früheren rechten Adnexe kam nach Iscador-Intensivbehandlung zum Verschwinden. Trotz der nur knapp zwei Jahre lang durchgeführten Iscador-Nachbehandlung ist die Patientin heute, 6 Jahre nach der Operation, rezidivfrei. Aus dem traurigen Kapitel der inoperablen Ovarialcarcinome Stadium IV, welche nur eine Lebenserwartung von 5, 6 Monaten haben und von denen nach drei Jahren auf Grund der Basler Statistik nur noch 4 bis 5 °/o leben, stammen die beiden folgenden Fälle. 4. Die jüngere dieser Patientinnen mit Ovarial-Carcinom im Stadium IV, die vierte, eine 49jährige Frau, welche nur anoperiert war, hielt sich unter Iscador-Intensivbehandlung mit ihren großen Bauchtumoren sehr gut. Erst nach schwerer Bronchitis trat leichte Progredienz ein, weshalb man doch noch bestrahlte, aber ohne besonderen Erfolg. Mit weiterer Intensivtherapie Verbesserung des Befundes. Dann machten sich die Folgen schwerster Überanstrengung und seelischer Zerrüttung in erneuter Progredienz bemerkbar. Trotzdem befindet sich die Patientin jetzt, 2 Jahre nach Beginn der Behandlung, noch in mäßigem Allgemeinzustand. 5. Bei der fünften 79jährigen Patientin mit inoperablem Ovarialcarcinom, Stadium IV, wurde sofort Röntgen- und Radiumbestrahlung durchgeführt, ohne daß ein wesentlicher Erfolg dieser Therapie eintrat. Erst sieben Monate später beginnt die Iscadortherapie, welche in diesem Fall pausenlos dreimal wöchentlich durchgeführt wurde. Der gynäkologische Befund verbesserte sich in den ersten beiden Behandlungsjahren, in den letzten Monaten trat mäßige Progredienz auf, zusammen mit Kräfteverfall der heute 81jährigen, cardial dekompensierten Frau. Jetzt, drei Jahre und vier Monate seit Beginn der Behandlung, befindet sich die Patientin mit anfänglicher prognosa pessima in mäßigem Zustand. 6. Die sechste Patientin, das junge, zu Beginn der Erkrankung 15jährige Mädchen, weist einen erstaunlichen Krankheitsverlauf auf. Eine inoperable, polymorphzellige, große, bösartige Geschwulst, ein Teratom des Ovars, wird röntgenbestrahlt, doch reicht der Tumor nach der Bestrahlung noch immer bis zum Nabel, und die Patientin verläßt das Spital in kachektischem Zustand. Während l3/4 Jahren wird die Patientin pausenlos mit Iscador behandelt, später in größer werdenden Abständen. 2V2 Jahre nach Entdeckung der Erkrankung ist der Tumor nicht mehr palpabel. Bis heute, d. h. 12 V2 Jahre später, ist kein Rezidiv festgestellt worden. Die Domäne der frühen Collum-Carcinom-Stadien gehört zu den erfreulicheren Kapiteln der Gynäkologie. Bei den späteren schlechten Stadien kann die Wirkung der Iscadortherapie in vielen Fällen sehr deutlich werden. 7. So zeigte die siebente 60jährige Patientin wenige Monate nach Operation und Bestrahlung eines Scirrhus mammae ein Collum-Carcinom Stadium IV, bei dem die Fünfjahresheilung gleich 0 ist. Nach Röntgen- und Radiumbestrahlung erhält diese Patientin regelmäßig Iscador. Dabei ging die vorliegende Infiltration der Parametrien vollständig zurück, und die Patientin ist im Januar 1961 symptomfrei, bei gutem Befinden. Neun Jahre Überlebenszeit. 8. Die achte, 41jährige Patientin tritt ebenfalls mit einem Collum-Carcinom Stad. IV in Behandlung, bei welchem einzig eine Radiumeinlage drei Monate nach Iscador-Behandlungsbeginn gemacht wird. Nach weiteren drei Monaten intensiver Iscador-Behandlung findet sich ein vollständig normaler Genital- und Rectalbefund. Heute, 21 Monate nach Behandlungsbeginn, ist die Patientin, deren Erkrankung als prognostisch vollständig infaust angesehen worden war, symptomfrei und voll arbeitsfähig. Die Genitalcarcinom-Rezidive sind ein trauriges Kapitel. Nach der Statistik der Münchener Frauenklinik weisen nur 2 °/o aller Rezidive sichere Heilerfolge auf. 9. Bei der neunten Krankengeschichte, einer 51jährigen Frau, wegen eines Collum-Carcinoms operiert, nicht nachbestrahlt und nach heutigen Erfahrungen ungenügend mit Iscador nachbehandelt, trat schon ein halbes Jahr nach der Operation ein parametranes Rezidiv auf. Nach vorgängiger Intensivkur wird nun doch eine Röntgen- und Radiumbestrahlung angeschlossen, nachher weiterbehandelt. Die Patientin ist heute, 2V2 Jahre nach Auftreten des Rezidivs, genital symptomfrei und voll arbeitsfähig. Beim Vaginal-Ca. sind nach 5 Jahren nur 10% der Behandelten symptomfrei. 10. Die zehnte unserer Patientinnen hatte ein ausgedehntes Vaginal-Ca. in der Nähe der Vulva, mit positiven Inguinaldrüsen. Nach Radium- und Röntgenbestrahlung bekam sie zuerst pausenlos zwei- bis dreimal wöchentlich Iscador M c. Ag, St. 6—2. Es wurde Schmerzfreiheit bei der Dolviran-süchtigen Patientin erzielt, doch änderte sich der lokale Befund des apfelgroßen Defektes kaum. Erst bei zweitägiger Medikation von Iscador M c. Ag, St. 2 °/o und 3 % im Wechsel ging der Defekt auf Haselnußgröße zurück. Erneute schwere Progredienz mit Einengung des Rektums wird mit Iscador M c. Ag 3% und 5 %> im täglichen Wechsel beherrscht und heute, nach 6V2Jahren, ist die Patientin arbeitsfähig und weitgehend beschwerdefrei.

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