Intratumorale Mistelapplikation bei stenosierendem Rezidiv eines Cardia-Carzinoms
Der Merkurstab 1998;51(2):85-88.
Article-ID: DMS-17226-DE
DOI: https://doi.org/10.14271/DMS-17226-DE
Zusammenfassung Bei einem männlichen Patienten mit vollständig stenosiertem Rezidiv eines Cardia-Carcinoms wurde palliativ ein wäßriger Kiefern-Mistel-Extrakt (Helixor P) intratumoral via Endoskop appliziert, um eine orale Nahrungsaufnahme wieder zu ermöglichen. Innerhalb eines Zeitraumes von 6 Wochen wurden bei dem Patienten 9 intratumorale Injektionen mit ansteigender Dosierung durchgeführt. Bei einer Konzentration von 5 bis 60 mg Helixor P kam es zur inflammatorischen Reaktion mit Tumor-Nekrose und Wiederherstellung der Nahrungspassage sowie Anstieg der Serum-Konzentration des Creaktiven Proteins und des Cortisols. Dieses Ansprechen ging einher mit einer Vermehrung peripherer CD8+ CD28- suppressorischer Lymphozyten. Sowohl während der intratumoralen Applikationen wie auch danach traten keine Komplikationen, wie z. B. Ödembildung, Blutungen, Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen usw. auf. Die intratumorale Injektion des Mistelextraktes via Endoskop ist also tolerabel und wirkungsvoll, wenn das primäre Ziel eine Palliation der Dysphagie ist. Weiterführende Untersuchungen mit einem größeren Patienten-Kollektiv sind jedoch dringend erforderlich.