Einsatz von Iscador, ein Extrakt der europäischen Mistel (Viscum album), zur Krebsbehandlung: Prospektive nicht-randomisierte und randomisierte Matched-Pair-Studien eingebettet in eine Kohortenstudie

Ronald Grossarth-Maticek, Helmut Kiene, Stephan Baumgartner
Artikel-ID: DMS-17859-DE
DOI: https://doi.org/10.14271/DMS-17859-DE

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Zusammenfassung Hintergrund: In der anthroposophischen Medizin wurden Gesamtextrakte aus Viscum album (Mistel) für die Behandlung von Krebspatienten entwickelt; das älteste dieser Präparate ist Iscador. Obschon Iscador zu den komplementären Krebstherapien gehört, ist es in Deutschland das am häufigsten eingesetzte onkologische Arzneimittel. Ziel: Die primäre Fragestellung der Untersuchung war, ob eine Iscador-Behandlung die Überlebenszeit von Patienten mit Karzinomen des Kolon, Rektum, Magen, der Brust (ohne oder mit axillären Metastasen oder mit Fernmetastasen) oder der Lunge (kleinzellig bzw. nicht-kleinzellig) verlängert. Des Weiteren sollten Synergien zwischen Iscador-Behandlung und psychosomatischer Selbstregulation erforscht werden. Design: Prospektive nicht-randomisierte und randomisierte Matched-Pair-Studien integriert in eine Kohortenstudie Setting: Allgemeinversorgung in Deutschland Teilnehmer: 10226 Karzinompatienten einer prospektiven epidemiologischen Langzeit-Kohortenstudie; 1668 Patienten waren mit Iscador und 8475 Patienten (Kontrollpatienten) waren weder mit Iscador noch einem anderen Mistelpräparat behandelt worden. Intervention: Iscador Primärer Zielparameter: Überlebenszeit Ergebnisse: In der nicht-randomisierten Matched-Pair-Studie ergab sich eine höhere Überlebenszeit der Iscador-behandelten Patienten für alle untersuchten Karzinomformen. Für die Gesamtheit der 396 Matched Pairs lag die mittlere Überlebenszeit in der Iscadorgruppe mit 4.23 Jahren circa 40% höher als in der Kontrollgruppe mit 3.05 Jahren (p < 0 .001). Synergien zwischen Iscador-Behandlung und Selbstregulation zeigten sich darin, dass Iscador-Patienten mit starker Selbstregulation einen deutlicheren Überlebensvorteil (56% relativ zur Kontrollgruppe; p = 0 .031) als Patienten mit schwacher Selbstregulation hatten. In den zwei randomisierten Matched-Pair-Studien wurden diese Ergebnisse im Wesentlichen bestätigt. Schlussfolgerung: Eine Iscadorbehandlung kann die Überlebenszeit von Krebspatienten in klinisch relevantem Ausmaß verlängern und scheint zudem die psychosomatische Selbstregulation zu stimulieren.

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