Anthroposophische Medizin in Diagnostik und Therapie der funktionellen Darmerkrankungen

Harald Matthes
Artikel-ID: DMS-18004-DE
DOI: https://doi.org/10.14271/DMS-18004-DE

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Ausgehend von einem anthroposophischen Menschenbild und mehrdimensionalen Krankheitsverständnisses werden die funktionellen Darmerkrankungen als Ungleichgewicht der menschlichen Polarität von Auf- und Abbau bzw. dem Stoffwechsel-Gliedmaßen-System (StGS) und Nerven-Sinnes-System (NSS) dargestellt. Eine anthroposophisch medizinische Betrachtung der menschlichen Konstitution ergibt bei funktionellen Darmerkrankungen phänomenologisch ein zu starkes Eingreifen des NSS in das StGS. Dabei lassen sich zwei Typen derfunktionellen Darmerkrankungen unterscheiden: 1. primäres Überwiegen des NSS und 2. zu schwaches Eigenwirken des StGS mit sekundärem Überwiegen des NSS. Nach konventioneller Standarddiagnostik zum Ausschluss morphologischer Erkrankungen sind Verfahren die eine dynamische Organfunktionen abbilden, wie Manometrie, pH-Metrie, Elektrogastrographie, Magenentleerungsszintigraphie, für eine anthroposophisch erweiterte Diagnostik auf physiologischer Ebene (Belastbarkeit/Vitalität) aufschlussreich. Am Beispiel charakteristischer Befunde der Zusatzdiagnostik werden Phänomene erläutert, die unter anthroposophisch menschenkundlichen Gesichtspunkten zur Evaluierung der aus dem Gleichgewicht geratenen Kräftewirkungen am Intestinaltrakt bei den funktionellen Darmerkrankungen mit herangezogen werden können. Als diagnostische Verfahren auf psychischer Ebene werden testpsychologisch etablierte Verfahren der konventionellen Medizin und in der anthroposophischen Medizin entwickelte Fragebögen zur Konstitution und Lebensqualität eingesetzt. Aus den differentialdiagnostischen Befunden ergeben sich individuell unterschiedlicheTherapiestrategien. Gemäß eines salutogenetischen Konzepts steht bei der anthroposophisch medikamentösen Therapie die Anregung der Selbstheilungskräfte im Vordergrund, mit dem Ziel den aus dem Gleichgewicht geratenen Prozess i.S. eines ordnungstherapeutischen Konzeptes anzuregen. Kunsttherapie und Heileurythmie sind neben der medikamentösen Behandlung ein weiteres wesentliches Element derTherapie. Psychotherapie/biographische Gesprächstherapie mit psychoedukativen Elementen, soll durch Resourcenaktivierung dem Patienten helfen, selbst übend das Gleichgewicht der polaren Kräftewirksamkeiten im Organismus (wieder) zu erlangen.

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