Der Lebenssinn als Werkzeug des Bildhauers

Anne Solheim, Markus Sommer
Artikel-ID: DMS-19015-DE
DOI: https://doi.org/10.14271/DMS-19015-DE

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Der Lebens- oderVitalsinn (entsprechend der Sinneslehre Rudolf Steiners, die zwölf Sinne beschreibt), ermöglicht uns, unsere momentane Befindlichkeit im Körper wahrzunehmen. In Normalfall erleben wir diese nicht bewusst, im Falle von Missempfindungen kommt uns die Vitalschicht unseres Leibes jedoch zu Bewusstsein, so dass wir aktiv selbst regulierend eingreifen können. Der Lebenssinn kann vom Bildhauer in übertragenerweise für seine Skulptur eingesetzt werden. Mit seiner Hilfe kann er, sich in seine Form einleben, deren „Lebens"- und Seinszustand wahrnehmen bzw. korrigieren. Zwei klassische Skulpturen, vorgestellt von Steiner in „Das Wesen der Künste", stellen uns zwei Zustände im Leib dar: Die Venus von Milo repräsentiert einen Zustand des wohligen, dynamischen Gleichgewichtes, während in der Laokoongruppe ein Extremzustand an der Grenze des Todes mit Angst und starkem Schmerz erlebbar wird, wo eine Durchdringung von zentripetaler und zentrifugaler Dynamik besteht, sodass die Kraft, welche die Persönlichkeit zusammenhält, höchst gefährdet, wie kurz vorder Exkarnation erscheint. Aus diesem Vergleich lassen sich Hinweise für den therapeutischen Prozess ableiten.Therapeutisches Plastizieren kann Heilungsprozesse fördern, indem der Lebenssinn des Patienten aktiviert wird. Durch eine Projektion dieses Sinnes in seineTonform (mit welcher durch Aufgreifen eines bedeutsamen, persönlichen Themas des Patienten eine tiefe, positiv getönte Verbindung angestrebt wird), kann dem Patienten geholfen werden, seine Krankheit vorübergehend zu vergessen und eine warme Empfindung von Freude wach zu rufen, welche sein eigenes Leibgefühl verwandelt.

The sense of life is one of the twelve senses described by Rudolf Steiner. With it, we can be conscious of our own immediate vital condition. We are not normally aware of our vital condition, unless this sense tells us through sensations like tiredness, sickness and pain that the normal balance is upset. The sense of life, which makes it possible for us to react and regain our balance (by sleeping or recovering from tiredness, through relaxation from tension etc.), can be used by the sculptor as a tool to feel his way into his sculpture, to experience the flow of life in his form. In the lecture "Das Wesen der Künste" by Steiner we hear about Venus de Milo as a model of well-being, actively finding her balance.The Laocoon group shows us a situation of extreme pain, where the ability to hold oneself together almost seems to be lost through two polar dynamics—extreme tension (centripetal energy) and dissolution (centrifugal dynamics)— working at the same time. Sculpture and modelling therapy can promote healing by activating the patients' sense of life. By projecting his sense of life into a clay form (with the theme and working method chosen to develop a deep, positive individual connection to the form through a personal theme), we can help him to forget his illness and find warmth of joy and a connection with something he loves.

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