Herstellung und therapeutischer Einsatz pflanzensaurer Eisenpräparate

Ulrich Meyer, Franziska Roemer, Markus Sommer, Beatrix Waldburger, Jan Ziolkowski, Wolfram Engel, Martin Rozumek, Florian Stintzing
Artikel-ID: DMS-20402-DE
DOI: https://doi.org/10.14271/DMS-20402-DE

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Der vorliegende Artikel ist der Herstellung pflanzensaurer Eisenpräparate und ihrer therapeutischen Anwendung gewidmet. Er setzt den Beitrag aus Heft 4/2014 über die mineralischen und pflanzlichen Ausgangsstoffe der Präparate fort. Die pharmazeutischen Prozesse haben die Aufgabe, neue, so in der Natur nicht vorkommende substanzielle und funktionelle Zusammenhänge zwischen Pflanze und Mineral entstehen zu lassen. In Prunuseisen und Roseneisen liegen durch Hämatit impulsierte Pflanzenzubereitungen vor. In Ferrum rosatum modifiziert die Rose das Meteoreisen. Ferrum pomatum besitzt unter diesen pflanzensauren Eisenpräparaten den höchsten Eisengehalt und stellt dem Menschen gut resorbierbares Eisen zur Verfügung.

In der Eisentherapie ist die pflanzensaure Eisenstufe nach Rudolf Steiner auf die Atmungsorganisation ausgerichtet. Ferrum rosatum, Roseneisen: Die Rose mit ihrem Bezug zum Blutgeschehen wird durch das Eisen mit der Lungenatmung in Verbindung gebracht. Der Graphitzusatz, selbst inert, kann im Körper die Auflösung von stagnierenden Prozessen anregen. Prunuseisen: Die Schlehe hat durch ihren Cyanprozess einen Bezug zum Zellstoffwechsel und zur Gewebeatmung. So wird Prunuseisen unter anderem beim Krankheitsbild des Burnout gegeben. Ferrum pomatum: Das apfelsaure Eisen regt die Blutatmung an und wird bei Anämie eingesetzt. Mit drei Fallbeispielen zu Behandlungen von Tuberkulose und Sarkoidose mit Roseneisen/Graphit schließt der Text ab.

Manufacture and medicinal use of iron preparations with plant acids

The paper is devoted to the manufacture of iron preparations with plant acids and their clinical use. It is a continuation of the paper on mineral and vegetable raw materials in Issue 4/2014. The pharmaceutical processes are designed to produce new material and functional combinations of plant and mineral that do not exist in this form in nature. Prunuseisen (Prunus iron) and Roseneisen (Rose iron) are plant preparations given impulse by haematite. In Ferrum rosatum the rose modifies the meteoric iron. Ferrum pomatum has the highest iron content of these products, providing iron in an easily absorbable form.

For iron medication, the plant acid stage of iron is according to Rudolf Steiner addressing the respiratory organization. The rose in Ferrum rosatum and Roseneisen relates to the blood process; iron connects it with pulmonary respiration. The added graphite, inert in itself, can stimulate the mobilization of stagnant processes in the body. In Prunuseisen (Prunus iron) the blackthorn with its cyanogen process relates to cell metabolism and tissue respiration. Prunuseisen (Prunus iron) is therefore used among other things to treat burnout. Ferrum pomatum stimulates blood respiration and is used to treat anaemia. The text concludes with three case records on the treatment of tuberculosis and sarcoidosis with Roseneisen/Graphite.

1 Meyer U. Die Mission der Alkaloide – Umbrüche in der Arzneitherapie des 19. Jahrhunderts. Der Merkurstab 2006;59(6):503–511.

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5 Steiner R. Die Theosophie des Rosenkreuzers. GA 99. Vortrag vom 04.06.1907. 7. Aufl. Dornach: Rudolf Steiner Verlag; 1985.

6 Steiner R. Das Miterleben des Jahreslaufes in vier kosmischen Imaginationen. GA 229. Vortrag vom 13.10.1923. 8. Aufl. Dornach: Rudolf Steiner Verlag; 1999.

7 Steiner R. Geisteswissenschaftliche Gesichtspunkte zur Therapie. GA 313. Vortrag vom 14.04.1921. 5. Aufl. Dornach: Rudolf Steiner Verlag; 2001.

8 Schwarz R. Rationelle Behandlung psychosomatisch erscheinender Beschwerden im Schulkindesalter. Vortrag in Linz vom 26.04.1997 und persönliche Mitteilung an Franziska Roemer am 04.09.2012.

9 Vogel HH. Wege der Heilmittelfindung. Ein Beitrag zum Verständnis der Heilmittel der anthroposophischen Therapierichtung am Beispiel der WALA-Heilmittel- Kompositionen. Bd. 2. Bad Boll: Natur Mensch Medizin; 1994.

10 Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland (Hg). Vademecum Anthroposophische Arzneimittel. 3. Aufl. Merkurstab Supplement 2013; 66.

11 Mündliche Mitteilung sowie Soldner G, Kreft H in: Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland (Hg). Vademecum Anthroposophische Arzneimittel. 3. Aufl. Merkurstab Supplement 2013; 66.

12 Sommer M. Heilpflanzen – ihr Wesen, ihre Wirkung, ihre Anwendung. Stuttgart: Urachhaus; 2013.

13 Denning H. Lehrbuch der Inneren Medizin. Band 2. 2. Aufl. Stuttgart: Thieme; 1952.

14 Mündliche Mitteilung von Dr. med. Petra Blanke an Prof. Dr. Ulrich Meyer am 09.07.2012.

15 Soldner G, Stellmann HM. Individuelle Pädiatrie. Leibliche, seelische und geistige Aspekte in Diagnostik und Beratung. Anthroposophisch-homöopathische Therapie. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft; 2011.

16 Eisenmangelanämie. Verfügbar unter http://www.medhost. de/gesundheit-lexikon/ eisenmangelanaemie.html (13.06.2012).

17 Meyer U. Die Schlehe – Heilpflanze für Zeitgenossen. Der Merkurstab 2011;64(2):100–114.

18 Steiner R. Der Mensch als Zusammenklang des schaffenden, bildenden und gestaltenden Weltenwortes. GA 230. Vortrag vom 03.11.1923. 7. Aufl. Dornach: Rudolf Steiner Verlag; 1993.

19 Grah C, Happel H, Vogt J. Fallkontrollanalyse zur Behandlung der Sarkoidose nach dem Havelhöher Sarkoidose Therapieprotokoll. Der Merkurstab 2008;61(4): 343–353.

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