Pflege und Äußere Anwendungen bei Inappetenz, Übelkeit und Erbrechen

Carola Riehm, Elke Kaschdailewitsch

Letzte Aktualisierung: 08.09.2018

Inappetenz

  • Ingwertee oder Ingwerwasser (auf nüchternen Magen trinken)
    wirkt durchwärmend in den tieferen Bereichen des Stoffwechsels, sehr hilfreich auch während einer Chemotherapie (1).

Besonders geeignet bei morphininduzierter Inappetenz und Übelkeit, die häufig mit Mundtrockenheit und Müdigkeit einhergehen:

  • Zitronensaft oder Grapefruitsaft
    Die Fruchtsäure wirkt besonders auf die Tätigkeit des Astralleibs, sowohl durch den erfrischenden Geschmack als auch durch die Anregung der Speichelsekretion.
  • Bitterstoffhaltige Tees, z. B. Wermuttee
  • Baucheinreibung mit Oxalis Folium 10 % Salbe WELEDA

Übelkeit und Erbrechen

  • Kleine Mahlzeiten essen, in aufrechter Haltung essen.
  • Für gute Gerüche sorgen, lüften.
  • Zitronensaft: einige Tr. bis 1 TL mehrmals täglich oder Zitronenscheibe auslutschen zur Prophylaxe und Therapie morphininduzierter Übelkeit (siehe auch Kapitel „Inappetenz“).

Bei chemotherapie- oder morphininduzierter Übelkeit (siehe auch Kapitel „Inappetenz“) (2):

  • Ingwertee oder Ingwerstäbchen 
  • Füße behandeln: Bewegung, Einreibung, Fußreflexzonenmassage (etwa in der Mitte des rechten Fußgewölbes).
  • Kamillenbauchwickel
    wirkt entkrampfend bei Erbrechen.
  • Melissenöl-Bauchauflage mit Melissenöl WALA (Zusammensetzung: Carvi aetheroleum, Foeniculi amari fructus aetheroleum, Melissa officinalis ex herba 5 %, Origanum majorana ex herba 5 %) wirkt entkrampfend, durchwärmend (siehe auch:
    www.pflege-vademecum.de/melissenoel_bauchwickel.php )

Literaturverzeichnis

Neues aus der Forschung

Misteltherapie in Ergänzung zur Standard-Immunbehandlung bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs weist auf verbesserte Überlebensrate hin
Die Immuntherapie mit PD-1/PD-L1-Inhibitoren hat die Überlebensraten von Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) erheblich verbessert. Die Ergebnisse einer Studie mit realen Daten (RWD), in der die zusätzliche Gabe von Viscum album L. (VA) zur Chemotherapie untersucht wurde, haben einen Zusammenhang mit dem verbesserten Überleben von Patienten mit NSCLC gezeigt - und zwar unabhängig von Alter, Metastasierungsgrad, Leistungsstatus, Lebensstil oder onkologischer Behandlung. Zu den Mechanismen gehören möglicherweise synergistische Modulationen der Immunantwort durch PD-1/PD-L1-Inhibitoren und VA. Diese Ergebnisse weisen auf die klinische Bedeutung einer zusätzlichen VA-Therapie hin; sie besitzen jedoch naturgemäss Limitationen, da es sich um eine nicht-randomisierte Beobachtungsstudie handelt. Die Studie ist in Cancers frei zugänglich publiziert: 
https://doi.org/10.3390/cancers16081609.

 

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