Medikamentöse Therapie bei Cancer related Fatigue

Marion Debus

Letzte Aktualisierung: 07.01.2020

  • Hauptpfeiler der Behandlung in allen Stadien, besonders auch therapiebegleitend, ist die
    Misteltherapie (1, 2), siehe auch https://www.anthromedics.org/PRA-0897-DE .

  • Besonders im chronischen Stadium einer Cancer Fatigue, wenn die kognitive Fatigue überwiegt:
    Helleborus niger D6, D3 Amp. HELIXOR, WALA: 2 – 3 x / Wo. 1 Amp. s.c. alternierend mit Misteltherapie

  • Zur Kreislaufstabilisierung sowie zur allgemeinen Stabilisierung rhythmischer Prozesse mit günstigem Einfluss auf den Tag-/Nacht-Rhythmus:
    Cardiodoron® Dil. WELEDA, 2 – 3 x tgl. 10 - 15 Tr. oder 3 x tgl. 1 Tbl.

  • Bei Neigung zu Hypotonie und Fatigue:
    Skorodit Kreislauf Injekt, Globuli velati WALA, 1 Amp. s.c. 1 x tgl. – 3 x / Wo oder 2 – 3 x 10 Glob. tgl.

  • Zur Stärkung der Lebenskräfte, stimmungsaufhellend:
    Levico comp. Amp. WALA, 1 x tgl. – 3 x / Wo 1 Amp. s.c., ggf. auch als Trinkampulle.

  • Zur Stärkung der ätherischen Kräfte parallel bei Strahlentherapie:
    Thuja occidentalis Argento culta Rh Dil. WELEDA, 2 –3 x tgl. 10 Tr. (bis 4 Wochen nach Strahlentherapie)

  • Zur Anregung des Stoffwechselaufbaus und Verbesserung des Durchschlafens:
    Hepatodoron® Tbl. WELEDA, 2 – 3 Tbl. zur Nacht

  • Bei Kachexie und Ernährungsstörung Bitterstoffe, z. B. :
    Amara-Tropfen WELEDA, 20 Tr. 10 min. vor den Mahlzeiten
    oder Bitter Elixier WALA, 5 ml 10 min. vor den Mahlzeiten
    Die Appetitanregung mit Bittermitteln gelingt jedoch nur bei einem Teil der Patienten.

  • Bei Schlafstörungen:
    Bryophyllum 50 % Trit. WELEDA, 2 Msp oder ½ TL zur Nacht (3)

  • Bei Durchschlafstörungen:
    Bryophyllum Argento cultum Rh D3 Dil. WELEDA, 20 Tr. zur Nacht (3)

Zusammensetzung der genannten Arzneimittel: Cardiodoron®: frische Primelblüten (25 mg), frisches Bilsenkraut (1 mg), frische Eseldistelblüten (25 mg). Levico comp. Amp.: Hypericum perforatum ex herba ferm 33c Dil. D2 0,1 g; Levico „Stark“-Wasser Dil. D2 aquos. 0,1 g; Prunus spinosa e floribus et summitatibus ferm cum Ferro Dil. D3 0,1 g. Hepatodoron®: getrocknete Walderdbeerblätter 40 mg, getrocknete Weinrebenblätter 40 mg. Amara-Tropfen: Wermutkraut frisch (5 mg), Tausendgüldenkraut frisch (2.5 mg), Wegwarte ganze frische Pflanze (20 mg), Enzianwurzel frisch (15 mg), Meisterwurzwurzelstock frisch (5 mg), getrocknete Wacholdertriebspitzen (0.5 mg), Schafgarbenkraut getrocknet (20 mg), Salbeiblätter getrocknet (10 mg), Löwenzahn ganze frische Pflanze (20 mg). Bitter Elixier: Flüssigextrakt (10.7 g), ex Enzianwurzel-Fluidextrakt; et Wermutkraut-Fluidextrakt; et Ingwerwurzel-Fluidextrakt; et Kalmuswurzelstock-Fluidxtrakt; et Schwarzer Pfeffer-Fluidextrakt.

Literaturverzeichnis

  1. Vademecum Anthroposophische Arzneimittel, Band 2: Grundlagen und Anwendung der Misteltherapie in der Onkologie. 4. Aufl. Supplement Der Merkurstab. München: Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland (GAÄD); 2017.
  2. Siehe auch die Website www.misteltherapie.de
  3. Simões-Wüst AP, Kuck A, von Mandach U. Sedierende und antihistaminische Wirkungen von Bryophyllum pinnatum: Implikationen für die Behandlung von Schlafstörungen und Allergien. Der Merkurstab 2017;70(1):44-47.

Neues aus der Forschung

Misteltherapie in Ergänzung zur Standard-Immunbehandlung bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs weist auf verbesserte Überlebensrate hin
Die Immuntherapie mit PD-1/PD-L1-Inhibitoren hat die Überlebensraten von Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) erheblich verbessert. Die Ergebnisse einer Studie mit realen Daten (RWD), in der die zusätzliche Gabe von Viscum album L. (VA) zur Chemotherapie untersucht wurde, haben einen Zusammenhang mit dem verbesserten Überleben von Patienten mit NSCLC gezeigt - und zwar unabhängig von Alter, Metastasierungsgrad, Leistungsstatus, Lebensstil oder onkologischer Behandlung. Zu den Mechanismen gehören möglicherweise synergistische Modulationen der Immunantwort durch PD-1/PD-L1-Inhibitoren und VA. Diese Ergebnisse weisen auf die klinische Bedeutung einer zusätzlichen VA-Therapie hin; sie besitzen jedoch naturgemäss Limitationen, da es sich um eine nicht-randomisierte Beobachtungsstudie handelt. Die Studie ist in Cancers frei zugänglich publiziert: 
https://doi.org/10.3390/cancers16081609.

 

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