Einführung

Georg Soldner

Letzte Aktualisierung: 19.07.2019

Die wachsende Antibiotika-Resistenz weltweit erfordert einen wesentlich zurückhaltenden Gebrauch von Antibiotika bei akuten Infektionserkrankungen. Was kann in dieser Situation die Anthroposophische Medizin leisten? Welche Möglichkeiten bietet sie, um die Therapie nicht nur auf den Erreger, sondern auf die therapeutische Lenkung und Unterstützung der entzündlichen Antwort des Patienten zu richten – seine immunologischen Ressourcen zu stärken, akut und präventiv? Welche Vorgehensweisen haben sich bewährt? Welchen Nutzen kann die Anthroposophische Medizin bei akuten Infektionserkrankungen für den Patienten haben, akut und längerfristig?

Für häufige Infektionserkrankungen im Kindes- und Erwachsenenalter stellen wir im Folgenden multiprofessionelle Therapiekonzepte der Anthroposophischen Medizin vor.

 Abb. «Kranker in der Nacht» von Ernst Ludwig Kirchner. © akg-images

Neues aus der Forschung

Phase IV-Studie: Kalium phosphoricum comp. bei Reizbarkeit und Nervosität Placebo überlegen
In einer neuen klinischen Studie wurde Kalium phosphoricum comp. (KPC) gegen Placebo an je 77 Patienten pro Gruppe getestet. Eine Post-hoc-Analyse der intraindividuellen Unterschiede nach 6 Wochen Behandlung zeigte einen signifikanten Vorteil von KPC gegenüber Placebo für die charakteristischen Symptome Reizbarkeit und Nervosität (p = 0,020 bzw. p = 0,045). In beiden Gruppen wurden 6 unerwünschte Ereignisse (UAE) als kausal mit der Behandlung zusammenhängend bewertet (Schweregrad leicht oder mittelschwer). Keine UAE führte zu einem Abbruch der Behandlung. KPC könnte daher eine sinnvolle Behandlungsoption für die symptomatische Linderung von Neurasthenie sein. Die Studie ist in Current Medical Research and Opinion frei zugänglich publiziert:  
https://doi.org/10.1080/03007995.2023.2291169.

Weiterführende Informationen zur Anthroposophischen Medizin