Bildungsauftrag und Konzept der waldorfpädagogischen Krippe

Claudia Grah-Wittich, Brigitte Huisinga, Annika Kern

Letzte Aktualisierung: 31.08.2021

Zusammenfassung

Nach der Schwangerschaft sind die ersten Lebensjahre des Kindes die sensibelsten und prägendsten für seinen gesamten Lebensverlauf. Das Kind ist in der Aneignung der Lebensfunktionen von dem Schutz durch besonnene Erwachsene abhängig und gleichzeitig ist entscheidend, ob dem Kind eine altersentsprechende Umgebung und Wertschätzung für sein autonomes Lernen ermöglicht wird. Anders als in der Familie, bedarf es für die Krippe einer professionellen Orientierung und eines dem Kind verpflichteten sinnhaften, handhabbaren und nachvollziehbaren Konzeptes, in denen die Erwachsenen als die erste Umgebung des Kindes gelernt haben, sich selber immer wieder reflektierend gegenüberzustehen. Für das Ergreifen des physischen Leibes des Kindes und die Pflege seiner Vitalitätskräfte sind die Qualität eines verlässlichen Rhythmus im Tageslauf, das Begleiten der Exploration des Kindes und das Gestalten der Beziehung notwendige Grundlagen. Die Umsetzung geschieht methodisch-didaktisch im Ermöglichen von Bewegung und Spiel, der Handhabung der Pflege und der Sprache sowie der Eingewöhnung und Beziehung zu den Eltern.

Einführung

Aus gesellschaftspolitischen Gründen verleben Kinder seit Anfang des 21. Jahrhunderts vermehrt den für Gesundheit und Biographie entscheidenden Entwicklungszeitraum – die ersten drei Jahre – in Betreuungseinrichtungen. Eltern haben heute die Wahl, ob sie ihr Kind im Schutz der eigenen häuslichen Umgebung belassen wollen oder sich aus überwiegend beruflichen bzw. persönlichen Erwägungen dazu entscheiden, es einer Einrichtung anzuvertrauen.

In der aktuellen entwicklungspsychologischen Diskussion und Forschung wird deutlich, dass die Eigenaktivität des Kindes im Wechselspiel von Umwelteinflüssen und erblichen Anlagen die Basis seiner Entwicklung hat. Damit ist die Anerkennung eines eigenständigen Wesens des Kindes gegeben, dessen Würde und Rechte gewahrt werden müssen. In der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen wurden diese Rechte 1990 festgeschrieben (1). Die Qualität von Betreuungseinrichtungen muss sich daran messen lassen, ob sie Kindern sowohl verlässlichen Schutz als auch Raum für ihre freie Entfaltung zur Verfügung stellt. Die Betreuenden brauchen die Fähigkeit, das Kind zu beobachten und daraus folgernd eine entwicklungsförderliche Umgebung zu schaffen. Die Wahrnehmung der Kinder, die Präsenz der Erwachsenen, deren Selbsterziehung und Lernbereitschaft bilden die erziehungskünstlerische Voraussetzung für jedes Betreuungskonzept der Waldorfpädagogik (2).

Einrichtungen für die institutionelle Betreuung von unter Dreijährigen bedürfen aus dem inneren Verständnis dieses Alters eines eigenen Konzeptes, welches der Tatsache Rechnung tragen muss, dass sich die Gruppensituation in den Einrichtungen wesentlich von den familiären Gegebenheiten unterscheidet. Im Vordergrund steht vor dem dritten Lebensjahr die individuelle Entwicklung. Erheblich später – erst im Vorschulalter – sind gemeinschaftsbildende Ansätze wichtig. Die Gestaltung der Umgebung, die Gliederung des Tagesablaufes, die innere Haltung der Betreuenden und die Kontinuität der Bezugspersonen unterstützen die bestmögliche Entwicklung der Persönlichkeit. Die Leitlinien der Waldorfpädagogik für die Kindheit von der Geburt bis zum dritten Lebensjahr wurden 2016 in zweiter Auflage überarbeitet und inzwischen in mehreren Sprachen übersetzt (3). Kleinkind-Einrichtungen, die auf der Grundlage der Waldorfpädagogik arbeiten wollen, stehen vor der Herausforderung, im Rahmen der Leitlinien ein auf die tatsächlichen Gegebenheiten angepasstes Konzept zu erarbeiten. Das individuelle Eingehen auf die Kinder erfordert individuelle Anpassung.

Der pädagogische Impuls Rudolf Steiners regt die konkrete Wahrnehmung des Kindes und die Selbsterziehung der Erwachsenen an und bietet in zahlreichen Schriften geisteswissenschaftliche Forschungen zu den Entwicklungsgesetzten des Menschen. Praktische Umsetzungen für das frühe Alter, ergänzt durch die empirischen Erkenntnisse der ungarischen Kinderärztin Emmi Pikler, wurden erst in den vergangenen Jahren entwickelt.

Gesunde Entwicklung und institutionelle Betreuung

Anthroposophische Menschenkunde und neueste naturwissenschaftliche Erkenntnisse stimmen darin überein, dass die ersten drei Jahre des Kindes entscheidend für die gesamte Biographie und für seine Gesundheit sind. So ist es zum Beispiel für die spätere eigenständige Persönlichkeit maßgebend, wie sich das große Entwicklungspotenzial des Kindes durch das Erlernen des Gehens, des Sprechens und des Denkens entfaltet. Die Organstrukturen und ihre differenzierte Ausgestaltung erfahren am Lebensanfang ihre Prägung durch das, was das Kind selbständig tut. Das fühlende und denkende Kind beheimatet sich in seinem von den Eltern ererbten Leib. Seine Leiblichkeit mit seinem inneren Wesen zu individualisieren, ist förderlich für die Gesundheit. Dies zu unterstützen, ist die professionelle Aufgabe einer institutionellen Betreuung.

Physische Entwicklung

In der Schwangerschaft bildet sich der physische Körper mit allen Anlagen und Organen. Im Mutterleib befindet er sich dabei in einem Abhängigkeitsverhältnis zu seiner Umgebung, dem mütterlichen Organismus. Nach der Geburt müssen die Erwachsenen die jeweiligen Bedingungen herstellen, die das Kind für seine Entwickelung braucht (4). Alles was aus der Umgebung an das Kind herangetragen wird und was es durch die Sinne aufnimmt, gestaltet seinen Leib. Ziel der Entwicklung ist seine größtmögliche Selbstentwicklung und Potenzialentfaltung (5).

Pflege und Aufbau der Lebenskräfte

Seiner Natur nach ist der Körper des Menschen nicht lebendig. Entweicht aus ihm das Leben, so zerfällt er. Die mit der Abtrennung der Nabelschnur eigenständig werdenden Vitalitätskräfte des Kindes bilden sich in den Zirkulations- und Zeitprozessen ab. Sie steuern alle rhythmischen Vorgänge, den pulsierenden Blutkreislauf, alles Wachstum und die Fortpflanzung. Die anthroposophische Menschenkunde bezeichnet diese Kräfte als Lebens- oder Ätherleib. Ihn hat der Mensch mit den Pflanzen und Tieren gemeinsam. (Siehe auch https://www.anthromedics.org/BAS-0347-DE.)

Die physisch-ätherische Natur des Menschen muss sich in den ersten Lebensjahren zu einer verlässlichen Basis aufbauen. Da die Einrichtungen Aufgaben des Elternhauses übernehmen, werden sie die Pflege der Ätherkräfte vor Augen haben, um diese zu schützen und zu stärken. Der Rhythmus in der Tagesgestaltung dient der Förderung der physisch-ätherischen Entwicklung des Kindes. Das Ziel ist, der Persönlichkeitsentwicklung zu einer guten Grundlage zu verhelfen. So wie sich der physische Körper geschützt im Mutterleib heranbildet, so muss im ersten Jahrsiebt eine Schutzhülle für die Ausgestaltung der Vitalitätskräfte gegeben sein. Dieser Vorgang ist vergleichbar mit der Schwangerschaftszeit des Kindes – nämlich ein abnehmendes Abhängigkeitsverhältnis.

In der organischen Natur ist der Rhythmus des Lebens bestimmt durch Weiten und Zusammenziehen. Diese Prinzipien sind Gesten, die sich im Rhythmus des Tagesablaufes der Einrichtung widerspiegeln. Den Erziehungszielen – Selbstbestimmung und Beziehungsfähigkeit – liegen ebenfalls die Gesten der Vitalitätskräfte zugrunde: Expansion im Spiel und in der Bewegung, Kontraktion in der Beziehung und der achtsamen Pflege. Die Methodik-Didaktik der Krippe enthält durch freie Aktivitäts- und Beziehungszeiten somit die Prinzipien des Lösens und Ballens in der Bindung und Exploration.

Eingewöhnung

Grundsätzlich soll die behutsame Eingewöhnung mit einem klaren Ablauf und Konzept gestaltet sein. Die Eltern wie auch die Kinder brauchen ausreichend Zeit, um sich in die Betreuungseinrichtung einzugewöhnen. Die Erzieher:innen müssen das Kind, seine Eltern und deren gemeinsame Gewohnheiten kennenlernen und den Kontakt aufbauen. Dadurch ist jede Eingewöhnungssituation in Methode und zeitlichem Ablauf individuell auf das Kind und seine Familie abzustimmen. Das Kind und die Eltern müssen einen großen Anpassungsprozess leisten, dessen Anstrengung leicht unterschätzt werden kann. Die Gestaltung des Eingewöhnungsprozesses müssen die pädagogischen Fachkräfte dem Kind ablesen, mit den Eltern abstimmen und auch mit den Kolleg:innen im Kontext der Gruppensituation beraten.

Umgebung

Die Umgebung stellt einen schützenden Lebens- und Entwicklungsraum für das Kind dar. Wie der Erwachsene die Umgebung des Kindes gestaltet und wie er sich dem Kind gegenüber verhält hat maßgeblich Einfluss darauf, ob das Kind seinen individuellen Lebensweg finden und seine Potenziale entfalten kann. Entscheidend sind hierbei die räumlichen Gegebenheiten und die innere Haltung des Erwachsenen. 

  • Erwachsene

Die erste Umgebung des Kindes bilden die Erwachsenen. Ihre professionelle Haltung ermöglicht ihnen, sich dem Kind mit wirklichem Interesse zuzuwenden und es in seiner Individualität wahrzunehmen. Fundiertes Wissen über die Entwicklung von kleinen Kindern ist die Grundlage, um das Individuelle jedes einzelnen Kindes sehen zu können.

Die Gestaltung eines geregelten Tagesablaufs gibt nicht nur den Kindern Orientierung, sondern erleichtert den Betreuer:innen die Arbeit. Die Abläufe werden für beide Seiten zu einer Selbstverständlichkeit.

Es liegt in der Hand der Erwachsenen, die nötigen Voraussetzungen zur Entfaltung des freien, selbstständigen Spiels und den damit verbundenen Lern- und Bildungsprozessen zu schaffen (6, S. 15). Damit ein Kind überhaupt Selbsttätigkeit entwickelt und frei spielt, müssen seine körperlichen Bedürfnisse gestillt sein und es muss emotional, seelisch ausgeglichen sein. Diese Ausgeglichenheit erreicht ein Kind durch eine gute Beziehung zu seiner Bezugsperson, durch die es sich sicher und geborgen fühlt. Auch während des Spiels ist es wichtig, indirekten Kontakt zum Kind zu halten und es zu begleiten, das heißt innerlich präsent zu sein sowie Interesse und Anteilnahme zu zeigen (7, S. 11, 27).

Die pädagogische Fachkraft befindet sich die meiste Zeit im Hintergrund, ohne in das Spiel der Kinder einzugreifen und so selbstständige Lösungsansätze vorwegzunehmen. Nur wenn nötig, gibt sie Hilfe und Unterstützung oder gewährt Schutz in Konfliktsituationen (8). Die Haltung der Erzieher:innen ist demnach durch Vertrauen in die kindlichen Fähigkeiten gekennzeichnet. Sie nehmen als stille Beobachter:innen die Tätigkeiten, Selbstbildungsprozesse und Entwicklungsschritte des Kindes aufmerksam wahr. Immer wieder fällt dabei auf, dass die Kinder sich der Gegenwart ihrer Bezugsperson rückversichern. In freudigen Situationen, wenn ihnen etwas gelungen ist, reicht oftmals ein Blick, der Wertschätzung und Bestätigung ausdrückt. In Konfliktsituationen brauchen sie helfende Worte und Gesten. Animieren und Mitspielen der Betreuenden ist nicht sinnvoll. Sie sind als tätige Erwachsene mit den alltäglichen anfallenden Arbeiten beschäftigt und den Kindern auf diese Weise ein Vorbild für ihre eigene Selbsttätigkeit.

  • Raum

Neben dem Einfluss der Erwachsenen auf die kindliche Entwicklung ist die räumliche Umgebung bedeutsam (3, S. 63). Zum einen zählt die atmosphärische Gestaltung der Räume, die den Kindern eine Hülle gibt; zum anderen bildet die von den Erzieher:innen gestaltete und vorbereitete Umgebung die Grundlage für die Bewegungsentwicklung und das freie Spiel.

Für das kleine Kind ist die Welt in ruhiger, vertrauter Atmosphäre besser erfassbar als in einer stetig variierenden, reizüberfluteten Umgebung (9, S. 67f). Der Raum mit seinen Materialien gibt dem Kind Anreize und Wahlmöglichkeiten zum Forschen. Es handelt sich um eine vorbereitete Umgebung, welche die Entwicklung des Kindes positiv beeinflusst und aktiv fördert, indem die geistigen und kreativen Kräfte des Kindes geweckt werden (10, S. 9f). Das Kind muss sich sicher fühlen und gleichzeitig zum Erreichen der nächsten Entwicklungsstufe herausgefordert werden. Je altersentsprechender die Umgebung gestaltet ist, desto mehr kann das Kind Neugier und selbstständigen Lernwillen entfalten. Spielmaterial besteht vorwiegend aus einfachen Gegenständen, die freies Experimentieren erlauben und nicht durch optische und akustische Stimulation zu einer Überreizung des Kindes führen (10, S. 31). Draußen, auf dem Hof oder im Garten, kommt das Kind mit der Natur und den Elementen in Berührung und macht vielfältige sinnliche Erfahrungen.

Methodik und Didaktik

Alle vier Leibessinne – Tastsinn, Lebenssinn, Bewegungssinn und Gleichgewichtssinn – erfahren im freien Spiel des Kindes, in seiner Bewegungsentwicklung und während der Pflege ihre größte Ansprache (11). Unter dem Aspekt der Sinnesentwicklung und -pflege kommt diesen Bereichen im methodisch-didaktischen Konzept der Krippe eine große Bedeutung zu.

Pflege

Pflegesituationen dienen dem Beziehungsaufbau zwischen Bezugsperson und Kind. Das Kind erlebt beim Essen, Wickeln, An- und Ausziehen die Mehrzahl seiner sozialen Erfahrungen. Für den Aufbau einer stabilen, verlässlichen Beziehung ist die Art und Weise der Pflege ausschlaggebend. In der Pflege schenkt der Erwachsene dem Kind im Eins-zu-eins-Kontakt seine ungeteilte Aufmerksamkeit und individuelle Zuwendung. Sie bilden die Grundlage für den Aufbau einer gegenseitigen Beziehung (12). Zudem wirken sich Achtsamkeit und liebevolle Zugewandtheit über Berührungen positiv auf das Körper- und Selbstbild des Kindes und sein Selbstwertgefühl aus. Es erfährt so seinen Körper und sich selbst als liebens- und schützenswert (12, 13). Gleichzeitig spielt die Kooperation zwischen Erwachsenem und Kind eine bedeutende Rolle, damit das Kind nicht zum Objekt der Pflege wird. Dem Kind wird stets die Möglichkeit geboten, die Pflegesituation aus eigenem Antrieb mitzugestalten und so seine Selbstwirksamkeit und Kompetenz sowie die Freude am selbstständigen Tun zu erleben. Kooperation kann sich nur entwickeln, wenn das Kind und seine Reaktionen aufmerksam wahrgenommen werden. Es wird auf die Körperreaktionen des Kindes geachtet, wenn es durch Verkrampfen der Muskulatur oder Weinen Widerstand ausdrückt. Lenkt das Kind seine Aufmerksamkeit auf etwas, wird der Erwachsene sein Interesse teilen (14, S. 44ff).

Um die Pflegesituationen nach den genannten Aspekten in der Krippe zu gestalten, sind bestimmte Rahmenbedingungen und ein gut durchdachter Tagesablauf notwendig. Der Pflegebereich ist vom Spielbereich durch ein Gitter abgetrennt, damit eine ungestörte Pflegesituation entstehen kann und die pädagogische Fachkraft die übrigen Kinder gleichzeitig nicht aus dem Blick verliert. Pfleger*in und Kind sollten sich auf Augenhöhe begegnen, um miteinander in Beziehung treten zu können und Interaktion wie auch Kooperation zu ermöglichen (14, S. 47ff). Üblicherweise werden Kinder auf dem Rücken liegend gewickelt. Das entspricht von einem gewissen Zeitpunkt der Entwicklung an nicht mehr dem Bewegungsbedürfnis der Kinder. Sie drehen sich oder stellen sich hin. Um sie nicht gegen ihren Impuls auf den Rücken zu zwingen, muss der Wickelplatz entsprechend sicher gestaltet sein. Ein Gitter schützt die Kinder, gibt ihnen Bewegungsfreiheit und entlastet die pädagogische Fachkraft von der Sorge, es könnte herunterfallen. Auch in diesen veränderten Positionen wird der Dialog mit dem Kind nicht unterbrochen. Es ist immer wieder eine große Freude zu erleben, wenn ein Kind beginnt, seinen Arm zu reichen oder am Gitter stehend sein Bein entgegenstreckt.

Besonders wichtig ist zudem der Faktor Zeit. Die Pflege sollte individuelle und ausschließlich einem Kind gewidmete Zeit sein, es wird nicht in Hast oder Eile gewickelt oder Essen gereicht (9, S. 64). Nur ein mit Ruhe und Achtsamkeit gepflegtes Kind kann eine vertrauensvolle und verlässliche Beziehung zum Erwachsenen aufbauen.

Die Übergangssituationen im Tagesablauf sind von besonderer Bedeutung. So wird beim An- und Ausziehen, beim Raus- bzw. Reingehen, beim Zu-Bett-bringen, beim Wickeln und Essen Möglichkeit für die beziehungsvolle und intensive Begegnung zwischen Erzieher:in und Kind geschaffen. Diese achtsame Pflege erfordert Wahrnehmungsfähigkeit und Präsenz der pädagogischen Fachkraft, die professioneller Übung bedarf: Nicht mit den Gedanken abschweifen, präsent sein, ruhige behutsame Hände, die durch Gesten zu dem Kind sprechen, die Begleitung des Tuns durch eine liebevolle Sprache, die ankündigt, aber auch auf die gestischen und lautlichen Äußerungen des Kindes antwortet.

Bewegung

Im Alter zwischen 0 und 3 Jahren findet der Großteil der Bewegungsentwicklung des kleinen Kindes statt. Deshalb ist es wichtig, der Bewegung im Krippenalltag genügend Raum zu geben. Häufig lässt sich beobachten, wie Eltern aber auch pädagogische Fachkräfte die Bewegungsentwicklung von außen beeinflussen und fördern wollen. Doch indem wir Bewegungen des Kindes forcieren, die es noch nicht von allein ausüben kann – z. B. es beim Laufen an den Händen halten oder es tragen, obwohl es selbst ein Ziel erreichen kann – riskieren wir, dass das Kind keine ausreichende Sicherheit in den Bewegungsabläufen erlangt. Bei Kindern, deren Bewegungsentwicklung von außen beeinflusst wird, sind häufiger muskuläre Verspannungen und Haltungsschäden zu beobachten. Sie ermüden schneller, fallen und verletzen sich verhältnismäßig oft (9, S. 21f). Zudem entwickeln diese Kinder kaum Freude an Bewegung und bleiben eher passiv. Sie entdecken nicht das Gefühl der Autonomie und Selbstwirksamkeit, da sie bei vielen Lageänderungen oder der Fortbewegung auf die Hilfe der Erwachsenen angewiesen sind. Nur wenn ein Kind jede Bewegungsform erproben kann, entwickelt es Sicherheit und Vertrauen in der jeweiligen Bewegung und verbessert deren Qualität, bis es sich von alleine einen neuen Entwicklungsschritt zutraut (7, S. 16f).

Die meisten Kinder, die in der Krippe eingewöhnt werden, können bereits selbstständig gehen. Kinder, die sich noch am Boden bewegen, brauchen durch Spielgitter abgegrenzte Bereiche, um autonom üben zu können, ohne von laufenden Kindern gestört zu werden. Entsprechend des Alters und des Entwicklungsstandes sollten die jeweiligen Gruppenräume individuell an die Bedürfnisse der Kinder angepasst werden und genügend Platz und Anregungen bieten, sodass der kindliche Bewegungsdrang auch im Rennen, Springen und Klettern ausgelebt werden kann. Von besonderer Qualität sind Naturräume, Gärten oder naturnah gestaltete Außenbereiche mit verschiedenen Untergründen, schiefen Ebenen, Stufen und Klettermöglichkeiten.

Für die Fachkräfte gilt es, Vertrauen in die selbstständige Entwicklung des Kindes zu haben, das Kind nicht stetig zu warnen oder zu ermahnen, da es sonst leicht erschrickt, verunsichert und ängstlich wird (9, S. 44). Durch eine entwicklungsentsprechende, sichere Umgebung im Innen- und Außenbereich werden Verbote, die Bewegung betreffend, vermieden. Kinder lernen Verantwortung für sich selbst und ihr Können zu übernehmen, wenn sie von Anfang an nicht in ihrem experimentellen Bewegungsdrang gestört werden.

Spiel

In vielen Kindertageseinrichtungen lässt sich beobachten, dass Erzieher:innen im Spiel mit den Kindern in Beziehung treten, Ideen und Tätigkeiten der Kinder aufgreifen, gemeinsam Spiele entwickeln und gestalten und neue Anregungen bieten. Der Spieltrieb ist – wie die Bewegungsentwicklung – von Geburt an im Kind angelegt und muss weder angeregt noch gelenkt werden (9, S. 76, 15, S. 174). Spielen beginnt bereits beim Beschäftigen mit den eigenen Händen im Säuglingsalter. Auch das Greifen und Untersuchen von Gegenständen, betasten, drehen, schütteln, von einer Hand in die andere reichen, wegwerfen und wieder aufnehmen gehören zum Spiel des kleinen Kindes. Später werden Eigenschaften, Unterschiede und Zusammenhänge zwischen verschiedenen Spielsachen entdeckt (6, S. 18ff). Sobald das Kind mit mehreren Gegenständen hantiert, fängt es an, Dinge zu sammeln. Das Kind wählt Sachen aus, vergleicht und ordnet sie. Später sucht es gezielt Gegenstände, die es zum Bauen oder für Rollenspiele benötigt (16, S. 89). Hierbei wird deutlich, wie experimentierfreudig, umsichtig und ausdauernd sich ein Kind mit der Welt auseinandersetzt (15, S. 175). Folglich gilt als Grundprinzip, dass die Erwachsenen nie direkt auf das Kind einwirken und es dadurch in seinem Spiel und der natürlichen Exploration unterbrechen. Das freie Spiel erlaubt den Kindern selbstständig zwischen Aktivität und Ruhephasen zu wechseln und so ihre Fähigkeit zur Selbstregulation und Ausdauer zu entwickeln (8). Es ist erstaunlich zu beobachten, wie neugierig und interessiert die Kinder die Welt entdecken, wie sie stets neue Ideen entwickeln und den unterschiedlichsten Tätigkeiten nachgehen. Bereits die Jüngsten sind dabei konzentriert und vertieft.

Im Krippenalter spielen die Kinder zunächst nebeneinander, eher jedes für sich, erfreuen sich jedoch an dem Zusammensein und den Tätigkeiten der anderen Kinder und Erzieher:innen. Sie nehmen dabei auf und ahmen nach, was sie in ihrer Umwelt erleben.

Sprache

Die Sprachentwicklung ist ein natürlicher Prozess in der frühen Kindheit, der viel mehr umfasst als den reinen Spracherwerb. Viele Kinder, die in die Krippe kommen, können noch nicht sprechen, aber bereits die ganz Kleinen lauschen aufmerksam der Sprache um sie herum, als würden sie davon ernährt (17, S. 10). Die Sprache des Erwachsenen wirkt auf das Kind, es muss den Erwachsenen sprechen hören, um verstehen und selbst sprechen zu lernen. Es geht um den Dialog mit dem Kind. Dabei reicht es nicht, wenn das Kind nur hört, was in seiner Nähe gesprochen wird, sondern die ehrliche und persönliche Zuwendung und Ansprache – mit dem Kind zu sprechen – ist entscheidend. Im Angesprochenwerden liegt die Botschaft: „Ich nehme Dich ernst, ich spreche zu Dir, ich bin mit Dir“. Das Kind braucht Zeit, um darauf zu reagieren und es reagiert unterschiedlich, je nach Alter und Möglichkeit, mit einer leichten Bewegung, einer kleinen Geste, mit einem Lächeln oder mit Lauten. Indem darauf eingegangen wird entsteht ein Austausch, selbst wenn das Kind noch nicht sprechen kann. Mit dem Kind im Gespräch zu sein, ist nicht nur für die Beziehung und sein Selbstwertgefühl wichtig, sondern es ist auch entscheidend für die Sprachentwicklung. Das Kind lernt das Sprechen vom Erwachsenen, deshalb kommt es darauf an, wie mit ihm gesprochen wird – also nicht betont langsam oder übertrieben deutlich, auch nicht kindlich oder in der dritten Person. Die Sprache sollte verständlich, grammatikalisch richtig, einfach, fließend ruhig und freundlich sein – immer im Vertrauen, dass das Kind verstehen wird (18, S. 18f). Entscheidend ist demnach, was, wann wie und wo gesagt wird. Denn dadurch entwickelt sich gleichzeitig das Empfinden für die Würde des kleinen Kindes (17, S. 12). Es ist eine Kunst, das Kind mit Sprache zu umgeben, es in Sprache zu hüllen. Als würde er laut denken, sagt der Erwachsene dem Kind, was er tut, was er von ihm möchte und was als Nächstes folgen wird (18, S. 18). Dazu eignen sich die Situationen mit direktem Kontakt zum Kind, z. B. während der Pflege, beim Anziehen oder beim Essen. Die Sprache ist ein wichtiges Mittel, um den Kindern Sicherheit zu vermitteln. Das Ankündigen von Handlungen, z. B. das Verlassen des Raumes, beruhigende, tröstende Worte oder einfach die sprachliche Begleitung des Tuns ermöglichen Orientierung und versichern dem Kind, nicht verlassen zu sein (19, S. 110ff).

Je mehr Worte ein Kind sprechen kann, desto mehr will es sich mitteilen. Es benennt selbst seine Körperteile, seine Kleidung, was es sieht, was es gerade tut, was es erlebt hat. Dabei kommt es auf das Feingefühl, auf das Bemühen an zu verstehen, was es sagen möchte. Durch das Wiederholen der Sätze ohne auf Fehler oder richtige Aussprache hinzuweisen, wird dem Kind das Gefühl vermittelt gehört und ernst genommen zu werden und die Freude am Austausch und Spracherwerb wird aufrecht erhalten.

Schlafen

Nachdem das kleine Kind im Spiel vielfältige Sinneseindrücke gesammelt hat, benötigt es Zeit, um diese Eindrücke zu verarbeiten. In alten Kulturen wurden die Tagseite – die äußeren, sichtbaren Ereignisse – und die Nachtseite – die verborgene Innenseite als Erholungsphase – stets als ein Ganzes betrachtet. Die Nacht verjüngt und vitalisiert für den neuen Tag. In der heutigen, leistungsorientierten Gesellschaft neigen wir jedoch dazu, die Nachtseite als Ruhezeit zu vernachlässigen, mit dem Hintergedanken, dass Schlafen einen Zeitverlust wertvoller Lern- und Bildungsprozesse darstellt und das Kind zudem abends schlechter einschläft. Wir fokussieren folglich die Tagseite. Doch ein Kind ist im Gegensatz zum Erwachsenen nicht in der Lage, all die Reize und Eindrücke, mit denen es am Vormittag in der Krippe konfrontiert wird, zu filtern, zu sortieren bzw. sich zu distanzieren. Das Schlafen ist ein Grundbedürfnis des Kindes. Die Einrichtungen müssen so strukturiert sein, dass Kinder sich nach einem ereignisreichen Vormittag Ruhe und Kraft aus der Nachtseite holen können, um noch einen langen Nachmittag aktiv zu erleben. Die beziehungsvolle Pflege vor dem Zu-Bett-Gehen ohne Eile und Druck sorgt für Ruhe. Einschlafrituale, die Raumatmosphäre, ein gelüfteter Schlafraum, vorbereitete Betten und gedämpftes Licht sind entscheidend. Nach dem Aufwachen sorgt die ausgiebige Pflege mit Gesicht waschen, Eincremen und Haare bürsten dafür, dass das Kind Zeit hat, um richtig wach zu werden. Es wird so zurück in die Vitalität des Nachmittags begleitet.

Eine Herausforderung in der Krippe ist es, den Schlafbedürfnissen der einzelnen Kinder gerecht zu werden. Möglich wird dies, indem der Tagesablauf individuell auf die jeweiligen Kinder abgestimmt wird und nicht mit allen Kindern gleichzeitig verläuft.

Tagesablauf

Ein gewohnter Rhythmus im Alltag erzeugt Sicherheitsgefühl und die Autonomie des Kindes. Wiederkehrende, gleiche Abfolgen erleichtern dem Kind die Orientierung und unterstützen somit seine Handlungskompetenz (7, S. 20). An dieser Stelle skizzieren wir exemplarisch den Tagesablauf in der Wiegestube am „hof“ in Frankfurt-Niederursel, um eine Vorstellung davon zu vermitteln, wie ein rhythmisch gestalteter Tagesablauf in der Krippe aussehen kann.

Die Kinder werden morgens einzeln von der jeweiligen pädagogischen Fachkraft in Empfang genommen, bevor am Vormittag im Garten oder im Hof frei gespielt wird. Danach werden die Kinder nacheinander in den Gruppenraum begleitet, um das Ausziehen und Händewaschen entsprechend der beziehungsvollen Pflege in Eins-zu-eins-Situationen zu gestalten. Vor dem Mittagessen können die Kinder und Erzieher:innen für ein gemeinsames, jahreszeitlich passendes Lied oder Fingerspiel zusammenkommen. Während einzelne Kinder ihr Spiel im Gruppenraum fortsetzen, wird parallel je nach Alter und Selbstständigkeit alleine oder in kleinen Gruppen Mittag gegessen. Nach dem Essen werden die Kinder nacheinander für den Mittagsschlaf gepflegt. Der Wickelbereich ist durch Spielgitter abgetrennt in den Gruppenraum integriert, so dass die pädagogische Fachkraft sich jeweils einem Kind aufmerksam zuwenden kann. Die gepflegten Kinder werden einzeln im Schlafraum zu Bett gebracht. Nach dem Mittagsschlaf brauchen die Kinder Ruhe und Zeit bei der Pflege, um langsam zu sich kommen. Im Anschluss an die Nachmittagsvesper geht es noch einmal nacheinander in den Außenbereich zum Spielen, bis die Kinder von ihren Eltern abgeholt werden.

Es ist von eminenter Bedeutung, dass der Krippenalltag in dem von der Natur gegebenen, fließenden Rhythmus von Anspannung und Loslassen strukturiert wird: Das Kind exploriert in der Bewegung, im Spiel, im Garten, im Für-sich-Sein, im Entdecken der Welt. Das kann und will es, weil es immer wieder Zeiten erlebt, in denen es mit einer Betreuungsperson, die sein Vertrauen nährt, zusammen ist. So folgt der ganze Tagesablauf zwischen Pflege und Spiel diesem Rhythmus. Beides, das Zusammensein und das Für-sich-Sein, haben ihre Berechtigung und müssen im Laufe des Tages ermöglicht werden. Nur so findet das Kind in seiner Umgebung, was es natürlicherweise braucht.

Zusammenarbeit mit Eltern

Auch wenn Eltern die unmittelbare Verantwortung für ihr Kind und seine Entwicklung einen Teil des Tages an die Krippe abgeben, sind sie dennoch die entscheidenden Personen für das Wohlergehen ihrer Kinder. Deshalb nimmt die Zusammenarbeit mit den Eltern in der Institution einen wichtigen Stellenwert ein.

Zwischen Elternhaus und Betreuungseinrichtung gibt es selbstverständlich einen formalen Vertrag. Bestenfalls stimmen dann noch die Ideale und die gemeinsame pädagogische Überzeugung überein. Dieser Anteil macht aber von der Gewichtigkeit her nur etwa 1/8 der wirklichen Beziehung aus. Ein Großteil des emotionalen Verhältnisses findet unter der Oberfläche statt. Hier spielen Gefühle, Bedürfnisse, Gewohnheiten, (kulturelle und religiöse) Wertvorstellungen, Gruppennormen, Bilder und Energien eine entscheidende Rolle. Wird diese Ebene nicht ins Bewusstsein gehoben, birgt sie hohes Konfliktpotenzial unter den Erwachsenen und in der Folge davon erhebliche Beeinträchtigungen für die psychosoziale Entwicklung des Kindes. Das Kind nimmt untergründig sehr genau wahr, wie seine Eltern das Verhältnis zur Krippe und die Atmosphäre dort empfinden und orientiert sich daran. Selbstreflexion und Selbsterziehung sind zu übende Fähigkeiten, die als Handwerkszeug in pädagogischen Berufen und für Eltern an Bedeutung gewinnen. Wer gelernt hat, achtsam und respektvoll mit seinen Gefühlen umzugehen, kann Interesse an der Situation und gegebenenfalls Andersartigkeit des Anderen entwickeln. Das ist die innere Basis für die Elternpartnerschaft und -partizipation in Einrichtungen auf der Grundlage der Waldorfpädagogik und der Anthroposophie. Die Qualität aller Zusammenarbeit liegt begründet in dem respektvollen Umgang unter Erwachsenen, wie er gegenüber Kindern ganz selbstverständlich sein sollte.

Ausblick

Die Erziehung des kleinen Kindes dient der Entwicklung des Menschen, der Entfaltung seines Potenzials, der Autonomie und Kreativität für die spätere Gestaltung seines persönlichen Lebens und der sozialen Verhältnisse. Damit das höchste Gut des Menschen, die Freiheit, zum Tragen kommt, bedarf es einer sicheren Beziehung. Beides im rhythmischen Zusammenklang fördert die Gesundheit und Vitalität des Menschen. Vor diesem Hintergrund ist das hier beschriebene Krippenkonzept förderlich, denn es legt die Basis für Beziehungsfähigkeit und Selbstbestimmung im späteren Leben. Grundsätzliche Voraussetzung für die Arbeit mit kleinen Kindern ist die Selbstreflexion der Erwachsenen, die für die Umsetzung des pädagogischen Krippenkonzepts verantwortlich sind. Dies wird zukünftig vermehrt in Ausbildungen als Fähigkeiten zu üben sein.

Literaturverzeichnis

  1. Siehe auch unter https://www.unicef.de/informieren/ueber-uns/fuer-kinderrechte/un-kinderrechtskonvention (31.8.2021).
  2. Steiner R. Die Erziehung des Kindes vom Gesichtspunkte der Geisteswissenschaft. In: Steiner R.  Lucifer – Gnosis. Grundlegende Aufsätze zur Anthroposophie und Berichte aus Zeitschriften «Luzifer» und «Lucifer – Gnosis» 1903–1908. GA 34. 2. Aufl. Dornach: Rudolf Steiner Verlag; 1987, 322ff.
  3. Patzlaff R, McKeen C, von Mackensen I, Grah-Wittich C (Hrsg.) Leitlinien der Waldorfpädagogik für die Kindheit von der Geburt bis zum dritten Lebensjahr. Stuttgart: Pädagogische Forschungsstelle beim Bund der Freien Waldorfschulen e.V.; 2016.
  4. Steiner R. Die geistig-seelischen Grundkräfte der Erziehungskunst. Spirituelle Werte in Erziehung und sozialem Leben. GA 305. 3. Aufl. Dornach: Rudolf Steiner Verlag; 1991, S. 59f.
  5. Steiner R. Die geistige Führung des Menschen und der Menschheit. Geisteswissenschaftliche Ergebnisse über die Menschheits-Entwicklung. GA 15. 10. Aufl. Dornach: Rudolf Steiner Verlag; 1987, 12ff.
  6. Kálló É, Balog G. Von den Anfängen des freien Spiels. Berlin: Pikler Gesellschaft; 2003, S. 15.
  7. Ostermayer E. Pädagogische Ansätze für die Kita: Pikler. 3. Aufl. Berlin: Cornelsen Verlag; 2017.
  8. Pichler-Bogner D. Die Pädagogik Emmi Piklers. Das Konzept der ungarischen Kinderärztin für die Betreuung von Kleinkindern. Kleinstkinder in Kita und Tagespflege 2011;6:6-8.
  9. Pikler E. Friedliche Babys – zufriedene Mütter. Pädagogische Ratschläge einer Kinderärztin. Freiburg: Verlag Herder; 2008.
  10. von Allwörden M, Wiese M. Vorbereitete Umgebung für Babys und kleine Kinder. Handbuch für Familien, Krippen und Krabbelstuben. Berlin: Pikler Gesellschaft 2009, S. 9f.
  11. Auer WM. Entwicklung und Pädagogik der Sinne. In: Wiehl A, Auer, WM (Hrsg.) Kindheit in der Waldorfpädagogik. Weinheim: Beltz Juventa; 2019, S. 34.
  12. Falk J. Die Einheit von Pflege und Erziehung. In: Pikler E, Tardos A u. a. Miteinander vertraut werden. Wie wir mit Babies und kleinen Kindern gut umgehen – ein Ratgeber für junge Eltern. Freiburg: Herder; 2013, S. 35f.
  13. Haug-Schnabel G, Bensel J. Beim Wickeln hast du Zeit nur für mich! Diesmal im Blick: Pflegezeit ist Beziehungszeit. In: Kindergarten heute 2009;39:42-44.
  14. Vincze M. Die Bedeutung der Kooperation während der Pflege. In: Pikler E, Tardos A u. a. Miteinander vertraut werden. Wie wir mit Babies und kleinen Kindern gut umgehen – ein Ratgeber für junge Eltern. Freiburg: Verlag Herder; 2013.
  15. Pikler E. Laßt mir Zeit. Die selbstständige Bewegungsentwicklung des Kindes bis zum freien Gehen. München: Pflaum; 2001.
  16. Zinser A. Sammeln und Bauen. Wie Kinder ihre Spieltätigkeit erweitern. In: Gilles-Bacciu A, Heuer R (Hrsg.) Pikler. Ein Theorie- und Praxisbuch für die Familienbildung. Weinheim: Beltz Juventa; 2015, S. 89-92.
  17. Tardos A. Einleitung. In Strub U, Tardos A (Hrsg.) Im Dialog mit dem Säugling und Kleinkind. Berlin: Pikler-Gesellschaft; 2006, S. 10-12.
  18. Pikler E. Vom Sprechenlernen. In Strub U, Tardos A (Hrsg.) Im Dialog mit dem Säugling und Kleinkind. Berlin: Pikler-Gesellschaft; 2006, S. 17-20.
  19. Strub U. Fragen an Anna Tardos. In: Pikler E, Tardos A u. a. Miteinander vertraut werden. Wie wir mit Babies und kleinen Kindern gut umgehen – ein Ratgeber für junge Eltern. Freiburg: Herder; 2013, S. 103-128.

Literaturempfehlungen

Glöckler M, Grah-Wittich C. Die Würde des kleinen Kindes. Band 1: Was erhält das kleine Kind gesund? Pflege und Erziehung in den ersten drei Lebensjahren. Dornach: Verlag am Goetheanum; 2018.

Glöckler M, Grah-Wittich C. Die Würde des kleinen Kindes. Band 2: Gesunde Entwicklung und Prävention. Begleitung des Kindes von Geburt an. Dornach: Verlag am Goetheanum; 2020.

Gonzalez-Mena J, Widmeyer-Eyer D. Säuglinge, Kleinkinder und ihre Betreuung, Erziehung und Pflege. Freiburg: Arbor; 2008.

Neues aus der Forschung

Phase IV-Studie: Kalium phosphoricum comp. bei Reizbarkeit und Nervosität Placebo überlegen
In einer neuen klinischen Studie wurde Kalium phosphoricum comp. (KPC) gegen Placebo an je 77 Patienten pro Gruppe getestet. Eine Post-hoc-Analyse der intraindividuellen Unterschiede nach 6 Wochen Behandlung zeigte einen signifikanten Vorteil von KPC gegenüber Placebo für die charakteristischen Symptome Reizbarkeit und Nervosität (p = 0,020 bzw. p = 0,045). In beiden Gruppen wurden 6 unerwünschte Ereignisse (UAE) als kausal mit der Behandlung zusammenhängend bewertet (Schweregrad leicht oder mittelschwer). Keine UAE führte zu einem Abbruch der Behandlung. KPC könnte daher eine sinnvolle Behandlungsoption für die symptomatische Linderung von Neurasthenie sein. Die Studie ist in Current Medical Research and Opinion frei zugänglich publiziert:  
https://doi.org/10.1080/03007995.2023.2291169.

Weiterführende Informationen zur Anthroposophischen Medizin