Long-COVID aus Sicht der Anthroposophischen Medizin – Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Empfehlungen einer internationalen Expertenkommission für medizinische Fachkräfte

Georg Soldner, Rolf Heine, Harald Matthes, Henrik Szőke, Madeleen Winkler, Markus Sommer, Eva Streit, Christian Grah, Philipp Busche, Severin Pöchtrager, Jan Mergelsberg, Carla Wullschleger, Katharina Gerlach, Robert Fitger

Letzte Aktualisierung: 20.09.2021

Korrespondierender Autor: henrik.szoke@etk.pte.hu

Zusammenfassung

Eine wachsende Anzahl von Menschen ist von einem Long-COVID-Syndrom mit oft langanhaltender erheblicher Beeinträchtigung ihrer Gesundheit betroffen. Dabei treten unterschiedliche Bilder mit prolongierter Hyperinflammation, Schädigungen und funktioneller Einschränkung der Muskulatur, des Herzens, des Nervensystems und der Sinnesorgane auf. Eine größere Gruppe eher jüngerer Patienten und Patientinnen weist die Symptomatik eines postviralen Chronic-Fatigue-Syndroms/Myalgischen Enzephalomyelitis-Syndroms (CFS/MES) auf. Diese Patienten hatten öfter einen eher milden COVID-19-Verlauf und können danach eine langanhaltende CF-/ME-Symptomatik entwickeln. In diesem Beitrag werden Aspekte zum Verständnis der Störung sowie ein multimodales Therapiekonzept der Anthroposophischen Medizin dargestellt.  

Definitionen

Akute COVID-19-Erkrankung: Die ersten vier Wochen der Coronavirus-Krankheit.

Persistierendes Post-COVID-Syndrom (PPCS; ICD-10: U09.9) oder Long-COVID: Meist synonym zu Post-COVID gebraucht, insbesondere für Post-COVID-Symptome, die länger als 12 Wochen bestehen bleiben (1, 2). Ab vier Wochen nach Krankheitsbeginn bestehende Restsymptome/dauerhafte Schädigungen oder postinfektiös aufgetretene Symptome.   

Risikofaktoren, Auslöser, Prävalenz

Der Schweregrad der Akutphase und die auslösende Mutation des Erregers korrelieren nicht mit der Häufigkeit und dem Schweregrad von Long-COVID. Drei Monate nach Krankheitsbeginn berichten ca. 10 bis 65 % aller registrierten erwachsenen COVID-Patientinnen und -Patienten über anhaltende Beschwerden (3, 4, 5). Im Kindesalter treten diese Beschwerden sehr viel seltener auf (6, 7).

Patienten mit schweren Symptomen zeigen eine hohe Inzidenz am komplexen Postintensive Care Syndrom (PICS), deren erste Anzeichen bereits in der Akutphase erscheinen können. Circa die Hälfte der intensivmedizinisch behandelten Patienten erleben ein Long-COVID-Symptom (8).

Die Häufigkeit, Zeitdauer und das Ausmaß pulmonaler Langzeitfolgen, einer Immunsuppression und die allgemeine Beeinträchtigung der Lebensqualität hängen mit dem Schweregrad der Akutphase signifikant zusammen (9). 

Menschen ab einem Alter von 55 Jahren und mit bestehenden Vorerkrankungen (bekanntes Risiko für einen schweren COVID-19-Krankheitsverlauf: Dysstress, Erschöpfung, Depression, Angststörung, Übergewicht etc.) sind deutlich häufiger und stärker betroffen (10).

Leistungssportler scheinen ebenfalls stärker betroffen zu sein (11). Die Häufigkeit anderer Symptome zeigt keinen so eindeutigen Zusammenhang mit dem Krankheitsverlauf, der Höhe entzündlicher Laborparameter oder dem Schweregrad der Akuterkrankung.

Kinder scheinen von Post- oder Long-COVID deutlich weniger betroffen zu sein. Wegen vieler asymptomatischer Verläufe bei Kindern (12) können erst vorläufige Aussagen getroffen werden (13). Auch bei Kindern können Vorerkrankungen Long-Covid-Symptome begünstigen (6, 7). Noch unklar, da wenig untersucht, sind die psychosozialen Folgen eines langen Lockdowns.

Symptome, Pathophysiologie und Diagnose

Leitsymptome          

  • Müdigkeit/Fatigue/allgemeine Schwäche,
  • Atemnot/Dyspnoe v. a. bei Belastung, inklusive Beklemmungsgefühl und Schmerzen in der Brust mit oder ohne objektive Einschränkung der Lungenfunktion (obstruktiv/restriktiv),
  • Palpitationen ohne objektive Störung der kardialen Funktion,
  • Kopfschmerzen, v. a. bei/nach Belastung,
  • kognitive Störungen (Konzentration, Gedächtnis, “Nebel im Kopf” etc.),
  • Angst kann alle genannten Störungen in jeweils spezifischer Form begleiten (s. unten).

Symptome können sich als trockener Reizhusten, in Form von Schmerzen (Kopf, Muskel, Gelenke, Brustkorb) und einer Myopathie (CIM) zeigen. Bei Beteiligung des Herzens: akuter Myokardinfarkt, Mikroinfarkte, ventrikuläre oder atriale Fibrose mit ischämischer/nichtischämischer Kardiomyopathie, Myokarditis, symptomatische/subklinische Dysfunktion, diverse Rhythmusstörungen. An der Haut können Haarausfall und diverse Exantheme auftreten.

Bei Kindern stehen Müdigkeit, Schlafstörungen, Geschmacks- und Geruchsstörung und Kopfschmerzen im Vordergrund.

Trotz der häufigen gastrointestinalen Beschwerden der Akutphase, erscheinen sie im Persistent Post-COVID Syndrom (PPCS) seltener. Schwere gastrointestinale Motilitätsstörungen sind jedoch beschrieben.

Zu den häufigsten neurologischen Langzeitstörungen (PCND) gehören: Schlafstörung, Schwindel, Geschmacks- und Geruchsstörungen (14), Polyneuropathie (CIP), Ischämie/Apoplex aufgrund Endotheliitis und Koagulopathie, autoinflammatorische Demyelinisierung, Enzephalitis (15). Das zentrale Nervensystem scheint mehr betroffen zu sein als das periphere.

Zu den häufigsten kognitiven und seelischen Störungen gehören: Gedächtnisstörung, Konzentrationsstörung, mangelnde Geistesgegenwart („Brain Fog”), Stressintoleranz, Angst (16) und Depressionen, posttraumatische Belastungssymptome (PTBS) (17), Gefühlskontrollstörung (Obsessive-Compulsive Disorder (OCD)), subjektives Leidensgefühl und eine Verschlechterung der Lebensqualität (18, 19). Hier müssen auch Noceboeffekte berücksichtigt werden, die auf Pandemiemaßnahmen wie Social Distancing zurückzuführen sind (20, 21). 10 bis 15 % der Betroffenen nehmen psychoaktive Substanzen ein, 10 % haben Suizidgedanken.

Pathophysiologie

Hinsichtlich der pathophysiologischen Prozesse zeigen sich bei schweren Verläufen zwei polare Tendenzen:

  • Persistierende Entzündung (Endotheliitis, Myositis, Myokarditis (mit erhöhtem  Serumparameter: CRP, D-Dimere, LDH)), vermehrt thromboembolische Geschehen (22).
  • Fibrosierende Versteifung (Stiffness) in den Lungen und anderen Geweben, chronisch proliferative Entzündungen mit Fibrosebildungen.

Dabei können immunologisch sowohl das auslösende Virus (persistierende Reservoirs, Virusfragmente/Spike-Proteine, reverse Transkription in das humane Genom) als auch Autoantikörper und Immunregulationsstörungen eine Rolle spielen. Einer exzessiv verlaufenden ersten Phase bis hin zu einem sog. Zytokinsturm kann eine ähnlich exzessive Reaktion folgen, wie das Compensatory Anti-Inflammatory Response Syndrome (CARS) und das Persistent Inflammation, Immunosuppression, Catabolism Syndrome (PICS).

In den Lungen und Atemwegen können anhaltende entzündungsbedingte Schäden entstehen (23). Zur komplexen Ateminsuffizienz nach COVID können auch Innervationsstörungen und eine geschwächte Atemmuskulatur beitragen (24).

Am Herzen auftretende Myokardläsionen werden bereits in der Akutphase durch erhöhte Troponinwerte signalisiert. Myokarditis, Rechtsherzbelastung, Störung der Renin-Angiotensin-Achse, Koagulopathie, neurovegetative Einflüsse und eine systemisch prolongierte Hyperinflammation können zu Rhythmus- und Reizleitungsstörungen, Mikrofibrosen und Kardiomyopathien führen.

Endotheliitis und Störungen der Blut-Hirn-Schranke spielen eine wesentliche Rolle für Schädigungen  des Nerven-Sinnessystems.

Diagnose

Erforderlich sind eine individualisierte Anamnese, die auch die Zeit vor der COVID-Erkrankung umfasst, und eine vollständige körperliche Untersuchung, die gezielt laborchemisch und durch Funktionsdiagnostik (pulmologisch, kardiologisch, neurologisch) ergänzt wird. Die Veränderung der Lebensqualität kann durch Fragebögen (wie z. B. SF-36, E5-QD) oder durch Management-of-Daily-Life-Fragebögen evaluiert werden.
Nach der initialen Bestandsaufnahme (Staging) sind regelmäßige Verlaufskontrollen und eine Abschlussuntersuchung indiziert.

Erweitertes Krankheitsverständnis aus Sicht der Anthroposophischen Medizin

Die Dynamik von Infektionskrankheiten wird von der Interaktion des Mikroorganismus mit dem betroffenen Menschen, seiner Empfänglichkeit für den Erreger und seinem Kräftegefüge bestimmt. COVID-19 zeigt zunächst deutlich die Bedeutung des Alters und der biografischen Entwicklung. Genetische Störungen (wie z. B. das Down-Syndrom) können die Bedeutung der Alterungsprozesse erheblich verstärken. Die vitale Durchdringung des Leibes nimmt mit dem Alter ab und kann durch Übergewicht, Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus u. a. erschwert sein. Eine bedeutende Rolle bei Post-COVID spielen Störungen und Dissoziationen im Kräftegefüge des Patienten. Diese verlaufen normalerweise in einem dynamischen Gleichgewicht zwischen auflösender und verhärtender Tendenz (25). Demgegenüber dominieren und persistieren bei Long-COVID eine chronische Entzündung und eine abbauende, verhärtende (sklerosierende) Tendenz, die seelisch als Erschöpfung erlebt werden und mit der Schwächung aufbauender vitaler Prozesse einhergehen.

Entscheidend ist dabei, ob insbesondere nachts, im Schlaf, die entzündlich-abbauende Tendenz wieder zugunsten vitaler Aufbauprozesse zurücktritt. Dieser Tag-Nacht-Rhythmus kann bei Long-COVID stark gestört sein. Aus anthroposophischer Sicht und therapeutischer Erfahrung steht hier die Stärkung der Wärmeorganisation (Ich-Organisation) im Vordergrund, um den Umschlag aus persistierend entzündlichen Prozessen in einen Tag-Nacht-Rhythmus mit nächtlich vorherrschenden Aufbauprozessen zu erreichen.

Andere, oft jüngere Patienten, leiden vorwiegend an einer postviralen Dissoziation ihrer leiblichen Vitalität. Hier setzt die Therapie primär an, die Patienten darin zu unterstützen, dass sie mit der Kraft ihrer Individualität den Organismus wieder lenken, sich selbst wahrnehmen, ihre Vitalität einsetzen und für seelische Impulse empfänglich machen zu können. Es geht darum, sowohl die seelische Entfremdung/Dissoziation vom eigenen Körper als auch das bei manchen Patienten deutliche Abgeschnittenheitsgefühl der eigenen Individualität von der geistig-spirituellen Sphäre zu überwinden.

Eine normalerweise geringe Anstrengung erweist sich bei vielen als erschöpfend. Selbst die Atmung verliert ihre Selbstverständlichkeit. Dyspnoe und Fatigue gehen oft mit Angst einher. Nicht selten bestehen auch kognitive Einschränkungen der Denk-, Konzentrations- und Merkfähigkeit. Manche Patientinnen und Patienten äußern, dass sie etwas Fremdes in sich erleben, das sich anders als bei anderen Infektionskrankheiten anfühle, die sie durchgemacht hätten. Sie fühlen sich häufig innerlich machtlos und gelähmt.

Therapieprinzipien

Konventionelle Standardtherapie

Die Strategie beinhaltet folgende Schritte: Auswertung des Verlaufs der Akutphase, Staging, Screening von Komorbiditäten, Einschätzung der Prognose, Aufstellung des Therapieplans unter voller Einbeziehung des informierten Patienten (26, 4, 27).

Medikamentöse Therapie
Die Pharmakotherapie basiert auf dem etablierten Spektrum und entspricht den organischen Dauerschäden oder jeweiligen Funktionsstörungen.

Nicht-medikamentöse Therapie
Kardiopulmonale Rehabilitationsmaßnahmen wie Atemtechniken (z. B. Inhalatory Muscle Training) (28, 29), Atemtrainer (z. B. Tri-Ball-System) werden mit professioneller physiotherapeutischer Begleitung durchgeführt. Bei schrittweiser Belastung kann die Kontrolle der Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung angezeigt sein.

Psychologische/psychotherapeutische, neuropsychologische (wie z. B. Riechtraining), neurologische, psychiatrische Rehabilitationsmaßnahmen (Kognitionstraining etc.) können bis und auch während der Reintegration/Arbeitsfähigkeit angezeigt sein (30).

Sport/anstrengende körperliche Belastung: Selbst bei einem asymptomatischen Verlauf oder milder Akutphase ist eine Pause von zwei bis vier Wochen erforderlich, bei symptomatischem Verlauf mindestens vier bis sechs Wochen.

Aus sozialpsychiatrischer Sicht spielen protektive Elemente eine wesentliche Rolle: soziale Kontakte, Unterstützungsmöglichkeiten, Ressourcen, sichere Existenz, Arbeitsverhältnisse, Erholungsmöglichkeiten, sozialhygienische und medizinische Grundversorgung.

Unterstützende Maßnahmen in der Selbstversorgung isolierter Patienten sind wesentlich (Ambulanzen, Hotline etc.).

Prinzipien einer nachhaltigen integrativen Therapie

Die integrativ-anthroposophische Therapie ist multimodal und versteht sich als Erweiterung der konventionellen Standardtherapie. Sie dient der Unterstützung der Selbstheilungskräfte und Selbstregulation auf physisch-physiologischer, seelischer und mental-spiritueller Ebene. Die Ressourcenanalyse auf leiblicher, seelischer und geistiger Ebene ist dabei wesentlicher Bestandteil der Therapieplanung.

1. Wärme: Die Patienten zeigen ein Bild der Stagnation von Entzündung und/oder Fibrose. Die therapeutische Anregung der Eigenwärme (Ich-Organisation) kann ermöglichen, dass die selbstregulativen Prozesse auf allen Ebenen wieder eingreifen können. Über die Wärme kann die Eigenwahrnehmung der Patientin, des Patienten unmittelbar angesprochen werden. Viele Patienten empfinden zunächst den inneren Wärmemangel nicht bewusst. Durch die Stärkung und Unterstützung der Wärmeorganisation mittels angemessener Bekleidung, äußeren Anwendungen, eigenaktiven Therapieverfahren und anthroposophische Arzneimittel (z. B. Misteltherapie, siehe unten) erfahren die Patienten wieder einen intensiveren Zugang zur eigenen Leiblichkeit (Embodiment). Stehen die fibrosierende Versteifung (Stiffness) in den Lungen und anderen Geweben und chronisch proliferative Entzündungen im Vordergrund, ist eine nachhaltig durchwärmende Therapie das entscheidende therapeutische Prinzip. Dadurch können die vitalen Kräfte im Stoffwechselsystem und in den Gliedmaßen für die Patienten wieder “greifbar” werden. Gleichzeitig schwindet die Dyspnoe, insbesondere dann, wenn sich wenig Einschränkungen der gemessenen Lungenfunktion finden.

2. Atmung: Hier gilt es, die vereinseitigte, verselbständigte Störung von Atmung und Lebensrhythmen, die von typischen Ängsten begleitet sein kann, auf leiblicher wie seelischer Ebene neu zu integrieren und harmonisieren. Die Behandlung kann eine vertiefte Ausatmung in die Welt wie eine vertiefte Einatmung ins eigene Innere fördern. Gerade für die Überwindung persistierender entzündlicher Prozesse ist eine therapeutische Verstärkung der Selbstregulation auf seelischer Ebene notwendig. Dabei ist es wesentlich, dass die Patientin, der Patient sich seelisch angenommen und verstanden fühlt und zunächst seelisch-leiblich von sich verselbständigenden Stressoren entlastet wird. Pflege und Selbstpflege, Rhythmisierung des Alltags mit regelmäßigen Pausen, individuell angemessene, moderat eigenaktive und künstlerische Therapieverfahren (siehe Prinzip 5 und 6) können einen neuen Zugang zu seelischen Erlebnisinhalten öffnen.

3. Flüssigkeit und Zirkulation: Auf der Ebene der Lebensprozesse geht es primär um Tonisierung und Rhythmisierung, um die durchgreifende Schwäche und Schwere zu überwinden. Morgendliche Rosmarin-Waschungen tonisieren den Kreislauf und stärken den Tag-Nacht-Rhythmus. Äußere Anwendungen wie der Schafgarben-Leberwickel (31) regen die Körperwahrnehmung über die Haut an, fördern direkt die innere Vitalität und können die Schlafqualität verbessern. Eine Belebung der Mikrozirkulation kann durch eine Rhythmische Massage, die Belebung der Körperwahrnehmung und Vertiefung des Schlaf-Wach-Rhythmus durch Rhythmische Einreibungen erreicht werden. Aktiv kann diese Belebung durch Waldbaden (32) und/oder Eurythmietherapie erreicht werden. Die Stabilisierung eines gesunden Tagesrhythmus mit angemessenen Pausen ist wesentlich. Dazu trägt der Rhythmus der Mahlzeiten wesentlich bei. Die Ernährung soll die Vitalität mit biologisch angebauten Früchten, Gemüse, regelmäßigen frisch gekochten warmen Mahlzeiten und ausreichenden Nahrungspausen unterstützen. Bitterstoffe unterstützen die Vitalität, fördern Aufbauprozesse und stärken das seelisch-leibliche Zusammenspiel. Schließlich können anthroposophische Arzneimittel spezifisch die Vitalität einzelner Organe anregen.

4. Regeneration von Gewebestörungen: Behandlung gestörter Sinnesfunktionen (Geruchs- und Geschmacksstörung/-veränderung) mit anthroposophischen Arzneimitteln und achtsamkeitsbasiertem Geruchstraining. Organschäden z. B. im Bereich von Lungen, Herz-Kreislauf-System und Nieren und funktionelle Organstörungen wie z. B. „Brain Fog“ können ergänzend mit anthroposophischen Arzneimitteln und Eurythmietherapie behandelt werden. 

5. Eigenaktivität: Die eigenen Grenzen müssen sorgsam beachtet und können nur schrittweise ausgedehnt werden, da es sonst häufig zu länger anhaltenden Einbrüchen der eigenen Kraft kommen kann. Riskant sind insbesondere Situationen, in denen pflichtbewusste Patienten den Eindruck haben, zu größeren Leistungen verpflichtet zu sein, weshalb sie vorsorglich darauf hingewiesen werden sollten, sich vor einer Aktivität zu prüfen, ob diese jetzt schon geleistet werden können. Hilfreich ist bei Long-COVID ein vierwöchiges Intervall, in dem die Therapie und Neuorientierung im Vordergrund stehen und die Arbeitslast konsequent zurückgenommen wird. 

6. Psychosomatische Aspekte: Im Vordergrund steht zunächst die aktive Neugestaltung des eigenen Lebensgleichgewichtes. Hilfreich sind Übungen zur Stärkung der Selbstwahrnehmung (Sinnesübungen, Achtsamkeitsübungen) und achtsame Naturbegegnungen. Gesprächs- und Psychotherapie, künstlerische Therapien und Eurythmietherapie bieten Möglichkeiten, die Findung des neuen Lebensgleichgewichts wirksam zu unterstützen. Bei Atemstörungen kann die anthroposophische therapeutische Sprachgestaltung wirksame Unterstützung leisten. Immer ist zu beachten, über welche individuellen Ressourcen die Patientin, der Patient verfügt.

Der Entängstigung kommt eine zentrale Rolle zu. Um die Entfremdung von der eigenen Leiblichkeit zu überwinden, ist es wesentlich, das Vertrauen in die eigene Leiblichkeit durch Äußere Anwendungen zu fördern. Hier kommen organbezogen z. B. Herzauflagen mit Aurum/Lavandula comp. Salbe, Baucheinreibung mit Oxalis Öl, Nierenwickel mit Ingwer und Fußbad mit Lavendel in Betracht (31). Patienten, die bereits vor ihrer COVID-Erkrankung  zu Angst und Depression neigten, zeigen gehäuft eine Long-COVID-Symptomatik. Insbesondere bei ihnen sind Kunsttherapien zu empfehlen, wie zum Beispiel Plastizieren, um den Bezug zur eigenen Leiblichkeit zu stärken.

7. Biografisch-spirituelle Aspekte: Wesentlich ist die Unterstützung der Patientin, des Patienten, eine neue Zukunftsperspektive zu entwickeln. Dabei können zunächst kleine erste Schritte bedeutsam sein. Es gilt, neu das eigene Maß zu finden und so die Erfahrung der Krankheit in eine Wachstumskrise der eigenen Persönlichkeit zu verwandeln. So können die Patientinnen und Patienten aus dem Gefühl, Opfer der Erkrankung zu sein, herausfinden. Dabei ist es wesentlich, von außen (von anderen) übernommene Leistungsvorstellungen durch stärker individualisierte Zielsetzungen abzulösen. Spirituelle und religiöse Aspekte können je nach individuellem Bezug bedeutsam sein.

Arzneimittel und pflegerische Maßnahmen

1. Förderung der Wärmeorganisation – Mittel bei allgemeiner Schwäche, Fatigue

Die anthroposophische Misteltherapie wird nicht nur in der Onkologie eingesetzt, sondern bietet auch bei nicht-onkologischen Krankheitsbildern eine sehr wirksame Möglichkeit, die Wärmeorganisation und die Vitalität anzuregen und damit die Selbstregulation der Patienten zu stärken. Als Mistelwirtsbaum eignen sich

  • der Weißdorn (Crataegus) besonders bei Schwächung des Herz-Kreislauf-Systems,
  • die Lindenmistel (Tiliae) zur intensiven Durchwärmung, insbesondere bei Schwächung im Lungenbereich und des Immunsystems,
  • die Ahornmistel (Aceris) zur Vitalisierung des Stoffwechselsystems,
  • die Birkenmistel (Betulae) bei depressiv getönter Erschöpfung und zur Vitalisierung des Nieren-/Nebennierensystems,
  • die Kiefernmistel (Pini) bei Störungen des Nerven-Sinnes-Systems (33).  

Als Präparate kommen hierfür in Betracht:

  • ABNOBAViscum Crataegi, Aceris, Betulae, Pini: 2 x wöch. 0,02 mg, nach 8 Amp., gefolgt von 2 x wöch. 0,2 mg s.c.
  • HELIXOR P Serienpackung 1: 2 x wöch. 1 Amp., ggf. wiederholen
  • ISCADOR P Serie O: 2 x wöch. 1 Amp., gefolgt von Serienpackung 1
  • ISCUCIN Crataegi, Tiliae, Pini Potenzreihe I WALA: 2 x wöch. 1 Amp. s.c. Potenzreihe I, ggf. wiederholen

Diese Behandlung kann insbesondere bei Ängsten, Depression durch potenziertes Gold und Meteoreisen (Ferrum sidereum) ergänzt werden:

  • Aurum D10/Ferrum sidereum D 10 Amp. WELEDA: 1 – 3 x wöch. s.c. oder
  • Aurum D12 Trit. WELEDA: 1 – 2 x tgl. 1 Msp.
  • Ferrum sidereum D20 Tbl. WELEDA: 1 – 2 x tgl. 1 Tbl.

Fatigue im Rahmen chronisch-persistierender Entzündungsprozesse/postviralem Syndrom:

  • Ferrum hydroxydatum 5 % Verreibung WELEDA: 3 x tgl. 1 – 2 Msp.,

bei Versagen

  • Ferrum hydroxydatum 50 % Verreibung, Apotheke an der WELEDA: 1 x ¼ ½ gestr. Teelöffel morgens

Bei auffallenden Kältegefühlen, Kreislaufschwäche wirken rasch kräftigend und wärmend

  • Camphora D1 WELEDA: 1 – 3 x tgl. 5 – 10 Tr. in Wasser
  • Camphora D3 Amp. WALA: 3 x wöch. – 1 x tgl. 1 Amp. s.c. 


2. Atmung

Bei protrahiertem Verlauf einer COVID-19-Pneumonie und Schwäche

  • Bryonia/Stannum Amp. WALA: tgl. 1 Amp. s.c. (Oberbauch oder zwischen den Schulterblättern)

Bei Husten, Inappetenz, persistierend entzündlichen Prozessen im Lungengewebe, Erschöpfung

  • Roseneisen/Graphit Glob./Amp. WALA: 3 x wöch. 1 Amp. s.c./ 2 – 3 x tgl. 10 – 15 Glob.

Bei anhaltendem Reizhusten und roborierend

  • Verbascum comp. WELEDA: 3 x tgl. 20 Tr.

Bei persistierenden Entzündungszeichen, Verschleimung und Gewebeumbau (Remodelling), auch bei Störungen der Lungenperfusion, Z. n. Lungenembolie

  • Pulmo/Mercurius Amp. WALA: 3 x wöch. 1 Amp. s.c.


3.  Herz-Kreislauf-System

Bei Erschöpfung, Kreislauf- und Blutdruckregulationsstörungen, Tachyarrhythmien, evtl. auch Schlafrhythmusstörungen

  • Cardiodoron® Tr. WELEDA: 2 – 3 x tgl. 10 – 25 Tr.

Bei myokardialer Beteiligung, bei älteren Patienten mit Neigung zur arteriellen Hypertonie, leichter Herzinsuffizienz bei myokardialer Relaxationsstörung, bei Herzrhythmusstörungen

  • Cardiodoron®/Aurum comp. WELEDA: 3 x tgl. 10 – 15 Tr.

Bei Myokarditis ergänzend

  • Cor/Aurum II Amp. WALA: 1 x tgl. – 2 x wöch. 1 Amp. s .c.

Bei Erschöpfung, chronisch persistierenden Schmerzen, postviralem Burn-out-Syndrom

  • Crataegus/Ferrum sidereum/Saccharum tostum Amp. WELEDA: 3 x wöch. 1 Amp. s.c.

Bei arterieller Hypotonie, Schwindel, Ohnmachtsneigung, Schwäche- und Kältegefühl

  • Skorodit Kreislauf Globuli WALA: 2 – 3 x tgl. 10 Glob.
  • Skorodit Kreislauf Inject Amp. WALA: 3 x wöch. – tgl. 1 Amp. s.c.

Bei Z. n. thrombotischen Ereignissen, geschwächter Zirkulation im venösen Bereich und allgemeiner Schwäche, auch bei jugendlichen Patienten

  • Kalium aceticum comp. D6 Amp., Verreibung WELEDA: 1 x tgl. 1 Amp. s.c. bzw. 3 x tgl. 1 Msp.


4. Gastrointestinales System

Bei Appetitstörung, Übelkeit, Verdauungsschwäche

  • Absinthium D1/Resina laricis D3 Dil. WELEDA: 3 x tgl. 10 Tr. vor den Mahlzeiten, wirkt auch einer Infektneigung entgegen

alternativ

  • Bitter Elixier WALA: 3 x tgl. 1 Tee- bis Eßlöffel ( alkoholfrei)


5. Muskuloskelettales System

Bei Myalgien, Muskelschwäche

  • Magnesium phosphoricum acidum D6 WELEDA: 1 x tgl. 50 Tr. in Wasser gelöst über den Tag verteilt einnehmen
  • Plantago Primula cum Hyoscyamo Amp. WELEDA: 2 – 3 x wöch. 1 Amp. s.c. bzw. tgl. 1 Amp. per os
  • Primula Muskelnähröl WALA: lokal anwenden


6. Sinnes-Nerven-System

Bei Geruchsverlust, Störungen des Geruchssinns

  • Bulbus olfactorius D5 Amp. WALA: 3 – 7 x wöch. 1 Amp. s.c. oder per os
  • Jaspis D6 – D12 Verreibung: z. B. Apotheke an der Weleda: tgl. 1 x 1 Msp.

Bei Geschmacksverlust

  • Topas D15 Amp. WALA, D12: (magistral hergestellt) 3 x wöch. 1 Amp. s.c. bzw. 1 x tgl. 10 Tr./Glob./ 1 Msp. Verreibung

Bei Kopfschmerzen, Schwäche, evtl. Eisenmangel

  • Ferrum/Quarz Kapseln WELEDA: 1 – 3 x tgl. 1, ggf. ergänzt durch
  • Ferrum sidereum comp. Amp. WELEDA oder Ferrum/Sulfur comp. WALA: 1 x tgl. – 2 x wöch. s.c. im Nackenbereich

Bei “Brain Fog”, kognitiver Schwäche und Störungen (Merkfähigkeit, Konzentrationsfähigkeit)

  • Scleron® Tbl. WELEDA: 1 – 2 x tgl. 1 Tbl.
  • Helleborus niger D12 Amp. WALA, HELIXOR: 1 – 3 x wöch. 1 Amp.


7. Schlafstörungen

Bei Ein- und Durchschlafstörungen

  • Valeriana comp. Glob. WALA: 1 x tgl. abends 7 – 15 Glob.,

alternativ

  • Calmedoron® Tr. WELEDA: 1 x tgl. abends 15 – 20 Tr.


8. Bei vitaler Schwäche, Depression und seelischer Irritierbarkeit

  • Aurum/Apis regina comp. Amp., Glob. WALA: 1 x tgl. – 2 x wöch. 1 Amp. s.c.; 3 x tgl. 10 – 15 Glob.

komplementär oder alternativ bei depressiv getönter Erschöpfung und Schwäche

  • Aqua Maris D3/Prunus spinosa D5 Amp. WELEDA: 3 x wöch. 1 Amp. s.c.   

können ergänzt werden mit

  • Levico D1 Tropfen, WELEDA: tgl. von Initialdosis (5 Tr.) auf Zieldosis (20 Tr. tgl.) schrittweise steigern und diese so lange wie benötigt fortführen.

Zusammensetzung der genannten Arzneimittel: Verbascum comp.: Cetraria islandica, ethanol. Decoctum Ø, Achillea millefolium, Flos, ethanol. Infusum Ø, Pimpinella anisum, ethanol. Decoctum Ø, Verbascum densiflorum, Fructus immat. Dil. D2. Cardiodoron: Ethanol. Digestio (1:3,1) aus Onopordum acanthium, Flos rec., hergestellt mit 1% Hyoscyamus niger, Herba rec. Ø, ethanol. Digestio (1:3,1) aus Primula veris, Flos rec., hergestellt mit 1% Hyoscyamus niger, Herba rec. Ø. Skorodit Kreislauf Glob./Inj.: Camphora Dil. D3 aquos., Hypophysis bovis Gl Dil. D7, Prunus spinosa e floribus et summitatibus ferm 33d Dil. D5, Skorodit Dil. D5, Veratrum album e radice ferm 33c Dil. D3. Bitter Elixier WALA: Enzianwurzeln (Gentianae luteae radix), Wermutkraut (Artemisiae absinthii herba), Ingwerwurzeln (Zingiberis rhizoma), Kalmuswurzeln (Acori calami rhizoma), schwarze  Pfefferfrüchte (Piperis nigri fructus), Zucker. Ferrum sidereum comp.: Ferrum sidereum Dil. D8, Quarz Dil. D20, Sulfur Dil. D6. Scleron: Plumbum mellitum Trit. D12 (Plumbum mellitum Ursubstanz: hergestellt aus Blei, Honig und Rohrzucker). Calmedoron Tr.: Avena sativa Ø, Coffea tosta, ethanol. Decoctum Dil. D60, Humulus lupulus Ø, Passiflora incarnata, Valeriana, ethanol. Decoctum Ø .


Pflegemaßnahmen, Äußere Anwendungen

Prinzip 1. Stärkung der Wärmeorganisation

Wärmeanwendungen fällt eine vorrangige Rolle zu, da sie vor allem bei Patientinnen und Patienten mit fibrosierender Verlaufsform oder Erschöpfung mit Kältegefühl das harmonisierende Eingreifen der Wärmeorganisation fördern.

·      Warme Fußbäder (34), 1x tgl. morgens
- mit Eichenrinde, wirken befestigend-strukturierend
- Kastanienfußbad v. a. bei venösen Zirkulationsstörungen, Schweregefühl in den Beinen, Muskelschmerzen
- mit Rosmarin-Tee oder Bademilch wirken vitalisierend

·      Nierenwickel mit Ingwerpulver, wirken auch harmonisierend auf die Atmung, 1x tgl. an 5 aufeinanderfolgenden Tagen, dann 1 – 3 x pro Woche, Durchführung siehe https://www.pflege-vademecum.de/ingwer.php?locale=de .

·      Nieren-Einreibung mit Kupfer Salbe rot WALA bei Patienten, die zwar ängstlich, vital wenig geschwächt, aber seelisch wenig Zugriff zu ihrem Zustand haben.

·      Bienenwachspackungen auf einzelne unterkühlte, kälteempfindliche Körperregionen.

·      Die Pentagramm-Einreibung der anthroposophischen Krankenpflege unterstützt die Neuorientierung für den vitalen Leib aus der Wärmeorganisation heraus.

·      Ganzkörperhyperthermie unter stationären Bedingungen.

·      Öldispersionsbäder, Durchführung siehe https://www.pflege-vademecum.de/odb-grl-oel.php

Prinzip 2. Harmonisierung der Atmung

·      Schafgarben-Lungenwickel bei residualen Lungenschäden, 1x tgl. an 5 aufeinanderfolgenden Tagen, dann 1 – 3 x pro Woche, Durchführung siehe https://www.pflege-vademecum.de/sg-luw.php

·      Oberbauchwickel (Zwerchfellwickel) mit Rosmarin-Kupferöl , 1x tgl. an 5 aufeinanderfolgenden Tagen, dann 1 – 3 x pro Woche: vertieft und verlangsamt die Atmung, verbessert die Zwerchfellbeweglichkeit, löst Verkrampfungen, auch bei fibrosierenden Veränderungen der Lunge. Durchführung siehe https://www.pflege-vademecum.de/rosm-ku-zfw.php

Prinzip 3. Flüssigkeit und Zirkulation

·      Schafgarben-Leberwickel bei vitaler Schwäche (ggf. Millefolium 10 % Salbe WELEDA CH), 1x tgl. an 5 aufeinanderfolgenden Tagen, dann 1 – 3 x pro Woche, Durchführung siehe https://www.pflege-vademecum.de/schafgarben_leberwickel.php

·      Zwerchfell-Wickel mit Rosmarin-Kupferöl, 1x tgl. 5 Tage in Folge, dann 1 – 3x pro Woche, Durchführung siehe https://www.pflege-vademecum.de/rosm-ku-zfw.php  

Prinzip 4. Regeneration von Gewebestörungen

·      Thorax-Einreibung mit Steinsalz + 3 Tr. Rosmarinöl, bei fibrosierenden Lungenveränderungen 1x tgl. an 5 aufeinanderfolgenden Tagen, dann 1 – 3 x pro Woche

·      Allgemein zur Anregung des Aufbaustoffwechsels Schafgarben-Leberwickel , 1x tgl. 5 Tage in Folge, dann 1 – 3 x wöchentlich, Durchführung siehe https://www.pflege-vademecum.de/schafgarben_leberwickel.php

Prinzip 6. Psychosomatische Beschwerden, Schmerzen

·      Allgemein zur Förderung des Embodiment: Zwerchfell-Wickel mit Rosmarin-Kupferöl, 1x tgl. 5 Tage in Folge, dann 1 – 3x wöchentlich,
Durchführung siehe https://www.pflege-vademecum.de/rosm-ku-zfw.php

·      Bei posttraumatischen Symptomen: Pentagramm-Einreibung mit Aurum/Lavandula comp. Salbe WELEDA an drei aufeinanderfolgenden Tagen, Durchführung siehe https://www.pflege-vademecum.de/aurum_lavandula_salbe.php

·      Belebend-rhythmisierend wirkt: Rosmarin-Fußbad 1x tgl. morgens und Lavendel-Fußbad 1x tgl. abends im Wechsel

·      Kopf: Formica D1 WELEDA als Spray 1:5 oder Arnika-Tinktur 1:10 über den Kopf sprühen alle 2 Stunden 2 – 3 Hübe, bis Besserung eintritt. Die Anwendung ist auch als Kopfhaube möglich.

·      Brustkorb: Rückeneinreibung mit Solum Öl WALA zur Eröffnung des rückwärtigen Raumes

·      Herz: Herzlappen oder Organeinreibung mit Aurum/Lavandula comp. Creme WELEDA bei Störung mentaler Funktionen, “Brain Fog” bei funktionellen Herzbeschwerden, Angst.

·      Bauch: Oxalis-Oberbauchwickel/Einreibung nach traumatischen Erlebnissen,
siehe auch https://www.pflege-vademecum.de/oxalissalbe.php

·      Muskel-/Gelenkschmerzen: Einreibung mit Aconit Schmerzöl WALA

·      Erschöpfungsgefühl: Öldispersionsbäder mit Prunus, Rosmarin ,
siehe auch https://www.pflege-vademecum.de/suche.php?search=%C3%96ldispersion&x=0&y=0

Körper-, Bewegungs-, Kunst-, Gesprächstherapie

Körpertherapie

Rhythmische Massage mit Oxalis 10% Öl WALA bei Angst (35),
Betula/Arnika Öl WALA bei Schmerzen und Verkrampfungen,
Rosmarinöl bei Erschöpfung.

Bewegungstherapien

  • Ausdauertraining (Spazieren, Nordic Walking oder Joggen) 3x wöchentlich möglichst in der Natur. Die Intensität und Dauer sollten an die aktuelle Situation angepasst werden.
  • Spacial Dynamics kann insbesondere bei neurologisch bedingten Bewegungsstörungen angewandt werden.
  • Die Heileurythmie/Eurythmietherapie wird hier als Beispiel detaillierter dargestellt.

Heileurythmie/Eurythmietherapie ist eine ganzheitliche, selbstaktivierende, bewegungsorientierte Mind-Body-Therapie (MMBT) innerhalb der Anthroposophischen Medizin, die mit Hilfe von Bewegungsübungen mit Armen, Beinen und dem ganzen Körper (36) fehlgeleitete funktionelle, vital-emotionale und intentionale Prozesse im menschlichen Organismus harmonisiert (37), vergleichbar mit der Traditionellen Chinesischen Medizin TCM (38). Heileurythmisten/Eurythmietherapeuten arbeiten in der Regel mit ihren Patientinnen und Patienten im Einzelsetting und leiten zu Übungen an, die zu Hause durchgeführt werden können. Die Therapiefindung richtet sich auf den individuellen Menschen und stützt sich auf bestimmte, Symptomkreisen zugeschriebene Übungen. Dabei wird der Zusammenhang mit den Organen Herz, Lunge, Leber und Niere wegen der langanhaltenden Beeinträchtigung der wesentlichen Organfunktionen nach einer COVID-Erkrankung (39) immer mitgedacht.

Kurze Kasuistik: Im November 2020 entwickelte ein 23-jähriger sportlicher Mann COVID-19-Symptome, wurde positiv getestet und begab sich sofort in Quarantäne. Die Symptome waren Fieber, trockener Husten, Rhinorrhoe, Myalgie, Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Dyspnoe, Asthenie, Müdigkeit und allgemeine Anspannung im Körper. Das Fieber hielt nur drei Tage an, trockener Husten, Rhinorrhoe, Myalgie, Asthenie und Kopfschmerzen 14 Tage. Er litt an keinen Grunderkrankungen, was einen milden COVID-19-Verlauf begünstigte. Neben Paracodein-Tropfen, Paracetamol (einmalig), Honig-Salbei-Halsschmerztabletten, Fenchel- und Kamillentee und einer ausgewogenen gesunden Ernährung half sich der Patient mit einigen der Heileurythmie/Eurythmietherapie-Übungen, die er seit Juli 2020 gelernt hatte: 7-teilige Stab-Übung (40), Wasserfall-Stab-Übung (41), 12-teilige Stab-Übung (42) und Lemniskaten mit der Kupferkugel (43) vor dem Rumpf ausgeführt. Nachdem das Fieber gesunken war, übte er täglich mindestens einmal und zusätzlich nach Bedarf. Der Patient beschrieb die Lemniskaten-Bewegung mit der Kupferkugel als insgesamt beruhigend und entspannend, was zu einer Verbesserung von Husten, Kopfschmerzen und Fatigue führte. Die Verbesserung der Schmerzen im Brustraum, der Dyspnoe und der Fatigue begründete er damit, dass der ganze Körper durch die 7- und 12-teilige Stabübung gedehnt und vitalisiert wurde. Über den akuten Zustand hinaus hielten Dyspnoe, Fatigue und gelegentliche Konzentrationsstörungen sowie Kopfschmerzen bis Mai 2021 an. Der Patient hat selbstaktiv ein Übungsprogramm zusammengestellt und wandte es in Bedarfssituationen an. Selbsthilfe-Übungen (SHE) können die emotionale Belastung durch COVID-19-Umstände (44) und Erschöpfungssymptome (45) verbessern. Die Angaben des Patienten legen die Förderung des selbstaktiven Charakters und die positive Wirkung von Heileurythmie/Eurythmietherapie bei Post-COVID-19-Symptomen nahe.

Folgende Übungen (46) haben sich bereits in der Behandlung langanhaltender Symptome nach einer Erkrankung mit COVID-19 bewährt. Die differenzierten Angaben zu den Übungen finden sich u. a. in den Grundlagenwerken Rudolf Steiners (47) und Margarete Kirchner-Bockholts (48).

Tabelle der Symptome und Übungen (PDF)

Künstlerische Therapien, Psychotherapie

Musik- und Gesangstherapie sowie Maltherapie unterstützen das therapeutische Prinzip 6 und 7.

Atem-, Gesangs- und Sprachübungen sind vor allem für PatientInnen mit fibrosierender Verlaufsform empfehlenswert.

Gesprächstherapie, Biografiearbeit und/oder Meditationsübungen sind bei seelisch-spiritueller Betroffenheit angezeigt.

Komplexe Rehabilitationskuren können empfehlenswert sein – z. B. in der Casa di Salute Raphael in Roncegno/IT.

Prävention

Wegen des kompromittierten Immunhaushaltes und geschwächter Organfunktionen sind ein Rückfall, Rezidiv, Neuerkrankung bei Post- und Long-COVID-Patienten möglich. Daher ist eine Prophylaxe wichtig.
In der Akutphase von COVID–19 sollte der regulierte Fieberverlauf positiv unterstützend begleitet werden (49).
Vom ersten Tag der Akutphase der Erkrankung an empfiehlt es sich, die alltäglichen Verpflichtungen niederzulegen und eine medienfreie Zeit für die Genesung einzurichten. Besteht eine deutliche Krankheitssymptomatik, sollte dieser Zeitraum vier Wochen umfassen.

Lebensstil

Bewegung in der Natur (50, 51), gesunde Ernährung mit ausreichend Nahrungspausen, Regenerationszeiten, Schlaf und Medienhygiene sollten gepflegt bzw. praktiziert werden. Systemisch ist auch auf eine Erschöpfung der Ressourcen im familiären und ggf. beruflichen Umfeld zu achten bzw. dieser vorzubeugen.

Impfungen        

Bisherige Daten zeigen keine signifikante Verschlechterung der Long-COVID-Symptome nach Verabreichen von mRNA- oder Adenovirus-Vektor-Impfstoffen (52).
Die Impfung kann im Einzelfall sogar einen leicht positiven Effekt auf die Besserung der Symptome haben (Beobachtungen der Autorengruppe). Die Risikofaktoren und immunologischen Parameter – inkl. Zeichen einer Immunsuppression, Autoimmuntendenz, Entzündungsparameter, proinflammatorischer Faktoren, SARS-Cov-2 IgM/IgG AK – sollten bei der Impfentscheidung individuell berücksichtigt werden (53).
Eine durchgemachte Erkrankung vermittelt eine natürliche Immunität gegen schwere Krankheitsverläufe (54), deren Nachhaltigkeit noch Gegenstand weiterer Forschung ist. 
 

Danksagung: Wir danken den Mitgliedern des Forums Anthroposophische Medizin (GAÄD) für Anregungen und Mitteilungen ihrer Erfahrungen.

Interessenkonflikt: Die Autoren geben keine Interessenkonflikte an.

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Neues aus der Forschung

Phase IV-Studie: Kalium phosphoricum comp. bei Reizbarkeit und Nervosität Placebo überlegen
In einer neuen klinischen Studie wurde Kalium phosphoricum comp. (KPC) gegen Placebo an je 77 Patienten pro Gruppe getestet. Eine Post-hoc-Analyse der intraindividuellen Unterschiede nach 6 Wochen Behandlung zeigte einen signifikanten Vorteil von KPC gegenüber Placebo für die charakteristischen Symptome Reizbarkeit und Nervosität (p = 0,020 bzw. p = 0,045). In beiden Gruppen wurden 6 unerwünschte Ereignisse (UAE) als kausal mit der Behandlung zusammenhängend bewertet (Schweregrad leicht oder mittelschwer). Keine UAE führte zu einem Abbruch der Behandlung. KPC könnte daher eine sinnvolle Behandlungsoption für die symptomatische Linderung von Neurasthenie sein. Die Studie ist in Current Medical Research and Opinion frei zugänglich publiziert:  
https://doi.org/10.1080/03007995.2023.2291169.

Weiterführende Informationen zur Anthroposophischen Medizin