Heileurythmie bei Obstipation

Erdmuthe Worel, Andreas Worel, Heileurythmie-Teamder Klinik Arlesheim

Letzte Aktualisierung: 04.07.2019

Therapeutische Empfehlungen

  • Ballen und Lösen
    Diese Übung führt in eine atmende Bewegung, um einen ausgewogenen Rhythmus zwischen Anspannen und Loslassen zu finden.

  • Die Laut-Bewegungen von L und M
    haben etwas fließend Träumendes (L ist der „Wasserlaut“), durch welches einerseits der Ätherleib im Bereich des Unterleibes angeregt wird und gleichzeitig Astralleib und Ich-Organisation mit dem Ätherleib so in Beziehung treten lässt, dass sich ein gesunder peristaltischer Rhythmus einstellt.

  • Luftlaut R
    Oft ist es hilfreich, in der sinnesbetonten Peripherie zu beginnen, um sich von hier aus dem nach innen gelegenen Stoffwechselbereich zu nähern, z. B. mit dem R , dem den Astralleib stark in Bewegung bringenden „Luftlaut“.
    Erst wird klein und an der Peripherie begonnen, mit den Fingern, Händen, Unterarmen, bzw. mit den Füßen, Unterschenkeln, bis zu den Oberschenkeln, aufsteigend, um sich langsam der Stauung zu nähern, von außen nach innen beweglich werdend. Das kann aktiv, je nach Kraft und Beweglichkeit des Patienten, geschehen, oder – insbesondere auch bei bettlägerigen Patienten – passiv mit der Hilfe des Heileurythmisten, an oder mit den Füßen.

  • Stoffwechsellaute, Erdenlaute: G – K, D – T, B – G
    Wird die Bewegung sehr kräftig, indem z. B. das gesamte Bein oder sogar der ganze Mensch bewegt wird, nähert man sich der Stauung vom Stoffwechsel-Gliedmaßensystem her. Dann sind es vor allem die Stoffwechsellaute G − K, D − T,  B − G („Erden-Laute“) – auch mit den Füßen ausgeführt –, an denen die Ich-Organisation in der Tätigkeit der Bewegung erwacht und durch sich selbst hindurchstoßend dem Menschen helfen kann, in sich anzukommen und wieder Herrin oder Herr im eigenen Leib zu werden.
    Ist der Patient bettlägerig, bedarf es z.B. beim D der Hand des Therapeuten unter den Füßen, um den Boden zu ersetzen.

Neues aus der Forschung

Phase IV-Studie: Kalium phosphoricum comp. bei Reizbarkeit und Nervosität Placebo überlegen
In einer neuen klinischen Studie wurde Kalium phosphoricum comp. (KPC) gegen Placebo an je 77 Patienten pro Gruppe getestet. Eine Post-hoc-Analyse der intraindividuellen Unterschiede nach 6 Wochen Behandlung zeigte einen signifikanten Vorteil von KPC gegenüber Placebo für die charakteristischen Symptome Reizbarkeit und Nervosität (p = 0,020 bzw. p = 0,045). In beiden Gruppen wurden 6 unerwünschte Ereignisse (UAE) als kausal mit der Behandlung zusammenhängend bewertet (Schweregrad leicht oder mittelschwer). Keine UAE führte zu einem Abbruch der Behandlung. KPC könnte daher eine sinnvolle Behandlungsoption für die symptomatische Linderung von Neurasthenie sein. Die Studie ist in Current Medical Research and Opinion frei zugänglich publiziert:  
https://doi.org/10.1080/03007995.2023.2291169.

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