Arzneitherapie bei Diarrhoe

Marion Debus

Letzte Aktualisierung: 22.05.2019

  • Bei Diarrhoe:
    Birkenkohle comp. Kps. WELEDA bzw. Carbo Betulae comp. Tbl. WELEDA CH  2 pro Entleerung bzw. 3 x tgl. bis stdl.
    oder
    Bolus alba comp. Pulver WALA 1 – 3 TL tgl. jeweils in 200 ml Flüssigkeit 

  • Bei Diarrhoe und Erbrechen:
    Bolus alba comp. Pulver WALA stdl. 1 Msp. 

  • Bei Schädigung der Dünndarmmukosa durch Chemotherapie oder Strahlentherapie:
    Digestodoron® WELEDA 3 x tgl. 2 Tbl. zu Beginn der Mahlzeit kauen oder 4 x tgl. 15 Tr.
    oder
    zusätzlich zur Anregung der renalen und hepatischen Entgiftungsfunktion unter Chemotherapie:
    Aquilinum comp. Globuli velati WALA 3 x tgl. 7 – 10 Glob. oder 1 x tgl. 1 Amp. per os

  • Bei Schleimhautschädigung unter Strahlentherapie:
    Stibium arsenicosum D6 Trit. WELEDA 3 x tgl. 1 Msp.
    oder
    hierbei mit besonders schleimigen Diarrhoen:
    Geum urbanum D1 WELEDA 3 – 6 x tgl. 10 Tr.

  • Bei Enterocolitis mit schleimigen Durchfällen und hohem Flüssigkeitsverlust:
    Quarz Pulver 50 % WELEDA 5 x tgl. ¼ TL mit etwas Flüssigkeit einnehmen

  • Bei unstillbaren Diarrhoen bei GvHD nach Knochenmarktransplantation:
    Luvos-Heilerde magenfein 3 x tgl. 1 TL

  • Diarrhoe bei Bestrahlung des Rektums im Rahmen einer (neo)adjuvanten Radiochemotherapie bei Rektumkarzinom. Im letzten Therapiedrittel ist in der Regel mit lokalen Reizerscheinungen und Durchfällen zu rechnen.
    Lokal: Mercurialis Salbe WALA und Mercurialis comp. Supp. WALA 
    oder
    Bolus alba comp. Pulver WALA
    Stibium arsenicosum D6 Trit. WELEDA 3 x tgl. 1 Msp.
    Geum urbanum D1 WELEDA 3 – 6 x tgl. 10 Tr.

Literaturempfehlungen

Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland/GAÄD, Medizinische Sektion am Goetheanum (Hg.) Vademecum Anthroposophische Arzneimittel. 4. Aufl. München 2017. www.vademecum.org

Neues aus der Forschung

Phase IV-Studie: Kalium phosphoricum comp. bei Reizbarkeit und Nervosität Placebo überlegen
In einer neuen klinischen Studie wurde Kalium phosphoricum comp. (KPC) gegen Placebo an je 77 Patienten pro Gruppe getestet. Eine Post-hoc-Analyse der intraindividuellen Unterschiede nach 6 Wochen Behandlung zeigte einen signifikanten Vorteil von KPC gegenüber Placebo für die charakteristischen Symptome Reizbarkeit und Nervosität (p = 0,020 bzw. p = 0,045). In beiden Gruppen wurden 6 unerwünschte Ereignisse (UAE) als kausal mit der Behandlung zusammenhängend bewertet (Schweregrad leicht oder mittelschwer). Keine UAE führte zu einem Abbruch der Behandlung. KPC könnte daher eine sinnvolle Behandlungsoption für die symptomatische Linderung von Neurasthenie sein. Die Studie ist in Current Medical Research and Opinion frei zugänglich publiziert:  
https://doi.org/10.1080/03007995.2023.2291169.

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