Arzneitherapie bei Singultus

Marion Debus

Letzte Aktualisierung: 03.06.2019

Zentrale Arzneimittel in der Behandlung des persistierenden Singultus sind Kupfer als durchwärmendes und die Entspannung förderndes Metall sowie pflanzliche Präparate aus der Familie der Nachtschattengewächse, besonders Nicotiana tabacum (krampflösend) und Hyoscyamus niger (rhythmisierend und beruhigend):

Aurum/Hyoscyamus comp. WELEDA
oder 
Cuprum aceticum comp. WALA
oder 
Cuprum aceticum D4 WELEDA 1 Amp. s.c. über dem Epigastrium
oder
Cuprum aceticum D5/Zincum Valerianicum D5 WELEDA 1 bis mehrmals tgl. 1 Amp. s.c.

Ebenfalls in Betracht kommt:
Tabacum Cupro cultum Rh D3 WELEDA 1 Amp. s.c. ins Epigastrium

Zur Steigerung der Wirksamkeit der Injektionen kombinieren mit:
Nervus phrenicus D15 – D30 WALA 3 x wöch. bis 1 x tgl. 1 Amp. s.c.

Oral kommen in Betracht: 
Hyoscyamus Rh D3 Dil. WELEDA 3 x tgl. 10 Tr.
oder
Hyoscyamus D6 Glob. WALA alle 1 – 2 Std. 7 Glob. 
ggf. in Kombination mit 
Mygale comp. Dil. WELEDA alle 1 – 2 Std. 5 – 10 Tr.

 

Literaturempfehlungen

Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland/GAÄD, Medizinische Sektion am Goetheanum (Hg.) Vademecum Anthroposophische Arzneimittel. 4. Aufl. München 2017. www.vademecum.org

Debus M. Medikamentöse Begleitbehandlung bei onkologischen Erkrankungen. Der Merkurstab 2009;62(4):320-325.

Neues aus der Forschung

Fallserie: Topische Anwendung von Viscum Album-Extrakt bei Keratinozyten-Karzinomen zeigt Remissionen 
In einer retrospektiven Fallserie wurden die Sicherheit und klinischen Auswirkungen einer topischen Anwendung von 10%igem lipophilen Viscum Album-Extrakt (VALE) bei einzelnen Fällen von kutanem Plattenepithelkarzinom (kPEK), Basalzellkarzinom (BCC) und aktinischer Keratose untersucht. Die Studienpopulation bestand aus 55 Patienten mit 74 Hautläsionen. Risikofaktoren, Begleittherapien und -erkrankungen, unerwünschte Nebenwirkungen des VALE sowie weitere relevante Informationen wurden dokumentiert. Im Ergebnis betrug die klinische Ansprechrate 78% für kPEK, 70% für BCC und 71% für AK. Die Komplettremissionsraten lagen für einzelne Läsionen bei 56% für kPEK, 35% für BCC und 15% für AK. Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass VALE ein sicheres und verträgliches Extrakt ist, bei dessen Anwendung vollständige und partielle Remissionen der Keratinozytenkarzinome beobachtet werden konnten. Der Artikel ist in Complementary Medicine Research veröffentlicht: 
https://doi.org/10.1159/000537979.

 

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