Heileurythmie bei abdominellen Schmerzen

Erdmuthe Worel, Heileurythmie-Team der Klinik Arlesheim, Andreas Worel

Letzte Aktualisierung: 03.07.2019

Bei Schmerzproblematiken ist es meist sinnvoll, erst in der Peripherie anzusetzen und dort in eine flüssige Bewegung zu kommen. Wenn dies gelungen ist, geht man mit dem entstandenen Bewegungsstrom zu der krampfartig verdichtenden Bewegung, die durch den Schmerz hervorgerufen wird, um diese Verdichtung gewissermaßen zu „überschwemmen“ und dadurch in eine Auflösung oder zumindest Auflockerung zu kommen.

Therapeutische Empfehlungen

  • Lemniskatisches Schwingen der Bewegung
    Die hier wirksamen Laute sind vor allem I, Finger-I und S, die Lautreihe L – M – S und Ei, um die Bewegung in ein lemniskatisches Schwingen zu bringen, vergleichbar dem  Wiegen eines Kindes. Dabei kann der Einsatz einer Kupferkugel sehr hilfreich sein (sog. Kugel-Lemniskate).

  • Bei Bauchschmerzen M und D
    Hilfreich sind bei Bauchschmerzen insbesondere auch M und D. Das M ist sozusagen der „Wunderlaut“ in der Bewegung, der in sanfter intimer Weise das Strömen im Flüssigkeitsorganismus anregt und dadurch zu Entspannung führt.

  • Lautbewegung L und D
    Auch ein kleines L und D mit den Füßen oder Zehen können hier besänftigend wirken. Bei Schmerzen kann es auch sinnvoll sein, die Füße passiv zu bewegen, weil durch das sich vertiefende Wohlgefühl eine Lockerung oder Lösung entsteht. Oft schlafen die Patienten dann ein.

Neues aus der Forschung

Neues Peer-Review-Instrument für Eurythmietherapie validiert 
Eurythmietherapie (ET) ist eine anthroposophische Bewegungstherapie. In einer Validierungsstudie wurde das neue Peer-review-Instrument "Anthroposophic Artistic Movement Assessment for Eurythmy Therapy (AART-ASSESS-EuMove)" geprüft. Im statistischen Test bildeten Items mit ausreichender Interrater-Reliabilität die folgenden Subskalen: Achtsamkeit in der Bewegung, Motorik und Gehmuster. Der AART-ASSESS-EuMove zeigte eine ausreichende interne Konsistenz und korrelierte mit dem vom Patienten berichteten Ergebnis. Das neue Instrument erweitert die methodischen Möglichkeiten der Fragebogenvalidierung und trägt zum Verständnis der ET bei. Der Artikel ist frei zugänglich publiziert unter:  
https://doi.org/10.1016/j.ctim.2023.102957.

Weiterführende Informationen zur Anthroposophischen Medizin