Meteorismus

Marion Debus

Letzte Aktualisierung: 03.06.2019

Beim Meteorismus liegt eine übermäßige Gasbildung als Ausdruck einer Verselbständigung des Luftorganismus vor, der sich nicht mehr mit dem Flüssigen durchmischt. Der geblähte Bauch wird hart und zeigt eine kugelförmige, „kopfartige“ Kontur. Die Tätigkeit des Astralleibs stockt und greift nur ungenügend in die Nahrungsverarbeitungsvorgänge im flüssigen Milieu des Dünndarms ein.

Die Ursachen sind vielfältig: mangelnder Nahrungsabbau durch Maldigestion, Störungen der Peristaltik bei (Sub)Ileus oder ausgeprägter Obstipation, Pfortaderhochdruck – z. B. bei ausgeprägter Lebermetastasierung – und Aszitesbildung. Gemeinsam ist fast allen diesen Zuständen, dass sich der Flüssigkeitsorganismus als Ausdruck der Lebensorganisation vom Luftorganismus als Ausdruck der Empfindungsorganisation (Astralleib) trennt, ersichtlich z. B. bei der Spiegelbildung im Rahmen eines Darmverschlusses oder den meteoristisch geblähten Darmschlingen, die auf dem Aszites „schwimmen“. Der Astralleib staut sich in diesem separierten Luftorganismus und ruft die für ein meteoristisches Abdomen typischen krampfartigen, kolikartigen Schmerzen hervor.

Therapeutisches Ziel ist es hier, eine gesunde Durchdringung des Luft- und Flüssigkeitsorganismus herbeizuführen und dadurch die krampfartigen Spannungszustände zu lösen.

 

Neues aus der Forschung

Phase IV-Studie: Kalium phosphoricum comp. bei Reizbarkeit und Nervosität Placebo überlegen
In einer neuen klinischen Studie wurde Kalium phosphoricum comp. (KPC) gegen Placebo an je 77 Patienten pro Gruppe getestet. Eine Post-hoc-Analyse der intraindividuellen Unterschiede nach 6 Wochen Behandlung zeigte einen signifikanten Vorteil von KPC gegenüber Placebo für die charakteristischen Symptome Reizbarkeit und Nervosität (p = 0,020 bzw. p = 0,045). In beiden Gruppen wurden 6 unerwünschte Ereignisse (UAE) als kausal mit der Behandlung zusammenhängend bewertet (Schweregrad leicht oder mittelschwer). Keine UAE führte zu einem Abbruch der Behandlung. KPC könnte daher eine sinnvolle Behandlungsoption für die symptomatische Linderung von Neurasthenie sein. Die Studie ist in Current Medical Research and Opinion frei zugänglich publiziert:  
https://doi.org/10.1080/03007995.2023.2291169.

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